(Registrieren)

BDA, DMB und NABU: Neue Allianz fordert Politik zum Handeln bei energetischer Gebäudesanierung auf

Geschrieben am 19-03-2013

Berlin (ots) - Der Bund Deutscher Architekten (BDA), der Deutsche
Mieterbund (DMB) und der NABU haben am Dienstag in Berlin einen
Handlungskatalog vorgestellt, wie die energetische Sanierung des
Gebäudebestandes in Deutschland erfolgreich vorankommen kann. In
einer gemeinsamen Allianz mit weiteren Partnern aus der Industrie,
Verbraucherschützern, Gewerkschaften und Umweltverbänden setzen sich
die Verbände dafür ein, die Umsetzung eines neuen Maßnahmenpakets in
der nächsten Legislaturperiode des deutschen Bundestags
voranzutreiben. Nur so kann ein Beitrag geleistet werden, um
politische Blockaden und die abwartende Haltung von Investoren zu
überwinden.

Reiner Wild, Vorstandsmitglied des Deutschen Mieterbundes (DMB):

"Die Kosten der energetischen Gebäudesanierung müssen im
vermieteten Wohnungsbestand künftig zu gleichen Teilen vom Staat, den
Vermietern und den Mietern getragen werden. Dabei sind die von den
Mietern erzielten Energiekostenersparnisse in die Rechnung
einzubeziehen. Heute müssen jedoch die Mieter im Ergebnis alle
Sanierungskosten tragen, die nicht vom Staat übernommen werden,
selbst dann, wenn die Energiekostenersparnis nur minimal ausfällt.
Das ist ungerecht und muss durch ein System ersetzt werden, bei dem
der Grad der Effizienzsteigerung und die Energiekostenersparnisse zu
entscheidenden Kriterien für die Höhe einer Mieterhöhung werden.
Mittelfristig muss die sogenannte 'ortsübliche Vergleichsmiete' den
energetischen Zustand der Wohnung abbilden."

Dr. Thomas Welter, Geschäftsführer Bund Deutscher Architekten
(BDA):

"Statt nur in einer einseitig und kurzfristig orientierten Sicht
das einzelne Bauwerk energetisch zu optimieren, muss ein besonderer
Förderschwerpunkt auf quartiersbezogene Strategien gelegt werden, um
die Modernisierung des Gebäudebestands effizient, qualitätsgesichert
und sozialverträglich sowie mit einem baukulturellen Anspruch
umzusetzen. Diese Sanierungsmaßnahmen sollten auf quartiersbezogenen
Energiekonzepten basieren, die Bestandteil integrierter
Stadtentwicklungskonzepte der Kommunen sind. Dazu kann auf das
bewährte Instrumentarium der Städtebauförderung zurückgegriffen
werden."

Jörg-Andreas Krüger, stellv. NABU-Bundesgeschäftsführer:

"Für Hauseigentümer und Mieter muss mehr Transparenz bei der
Bewertung von Gebäuden geschaffen werden. Leider wissen Investoren
und Hauseigentümer oftmals nicht, was die klima- und
energiepolitischen Ziele der Bundesregierung für ihr Haus bedeuten.
Es braucht daher eine bundesweite Beratungsoffensive, die es
Investoren und Hauseigentümern ermöglicht, ein verlässliches
Sanierungskonzept als Planungsgrundlage zur energetischen
Modernisierung ihres individuellen Gebäudes zu erstellen. Das Konzept
trifft Aussagen zum Ist-Zustand des Gebäudes, benennt mögliche Teil-
und Vollsanierungswege sowie deren Kosten und welcher Soll-Zustand
später erreicht werden muss. Je nach Gebäudetyp und Nutzungsart
unterscheiden sich dabei die Anforderungen an die energetische
Modernisierung erheblich."

Die Unterzeichner sprechen sich gegen einen "Sanierungszwang" aus,
stattdessen bedarf es klarer marktwirtschaftlicher Anreize. Die
Verbände fordern die Bundesregierung auf, mit innovativen,
umweltökonomischen Instrumenten starke Anreize für Investitionen in
den ökologischen Umbau unserer Städte zu formulieren. Dies ist durch
ein sozial differenziertes, ausreichend ausgestattetes Fördersystem
zu erreichen, das Sanierungstiefe, ökologische Qualitäten,
Energiekostenersparnisse, Mieterschutz und Nutzungsansprüche als
entscheidende Kriterien ansetzt.

Der Maßnahmenkatalog mit allen Partnern der Allianz zu finden
unter
www.NABU.de/imperia/md/content/nabude/energie/mission_statement.pdf



Pressekontakt:
Ulf Sieberg, NABU-Energieexperte, Tel. 030-284984-1521

Mirjam Thomann, BDA-Referentin für Pressearbeit und Kommunikation,
Tel. 030-27879928

Ulrich Ropertz, DMB-Pressesprecher, Tel. 030-22323-34


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

453432

weitere Artikel:
  • "Den Industriestandort Deutschland stärken" - Jürgen Hambrecht hat den Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten Frankfurt am Main (ots) - Achtung: Sperrfrist 19. März 2013, 16.00 Uhr! Dr. Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der BASF von 2003 bis 2011, hat heute (16.00 Uhr) den Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in der Paulskirche in Frankfurt am Main verliehen bekommen. Er verband seinen Dank mit der Forderung, den Industriestandort Deutschland zu stärken: "Dazu gehört, die vermeintlich starken Schultern nicht stetig weiter zu belasten, denn unsere Unternehmen stehen in einem harten, kompromisslosen mehr...

  • Doppelte Staatsbürgerschaft: Kann man zwei Ländern gegenüber loyal sein? Berlin (ots) - Abgeordnete chatten am 21. März auf mitmischen.de mit Jugendlichen über die Frage, ob man sich für einen Pass entscheiden sollte oder nicht. In Deutschland geborene Kinder von Zuwanderern müssen sich mit Erreichen des 18. Lebensjahrs entscheiden, welche Staatsbürgerschaft sie annehmen wollen. Deutsch oder Türkisch? Russisch oder Deutsch? Diese Regelung möchten die Oppositionsfraktionen im Bundestag jetzt abschaffen und Menschen mit Migrationshintergrund die doppelte Staatsbürgerschaft erlauben. Wie stehen mehr...

  • VKU Zum Bericht "Herausforderungen und Chancen für Erneuerbare Energieträger auf dem Europäischen Energiebinnenmarkt" / EU-Energieausschuss setzt richtige Akzente für Erneuerbare Energien Brüssel (ots) - Der Energieausschuss des Europäischen Parlaments hat heute über den Bericht "Herausforderungen und Chancen für erneuerbare Energieträger auf dem europäischen Energiebinnenmarkt" abgestimmt. Der geltende politische Rahmen für die Erneuerbaren Energien auf Ebene der EU endet 2020. Vor diesem Hintergrund werden derzeit die ersten Eckpunkte für einen folgenden Rahmen gesetzt. "Die kommunalen Unternehmen treiben den Ausbau der erneuerbaren Energien maßgeblich voran. Um dies weiterhin gewährleisten zu können, sind langfristig mehr...

  • NRZ: Ein Fehlschlag und ein Verbrechen - ein Kommentar von JAN JESSEN Essen (ots) - Vor zehn Jahren begann mit dem US-geführten Einmarsch in den Irak ein Krieg, der die Kräfteverhältnisse des gesamten Nahen Ostens verändert hat. Dieser Krieg war ein Verbrechen, und er war ein Fehlschlag. Ein Verbrechen, weil er ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht war, begründet mit einer infamen Lüge. Zehntausende Menschen starben, Hunderttausende leiden noch heute unter den Folgen. Die Verantwortlichen mussten sich bis heute vor keinem Gericht verantworten. Das ist bitter genug. Dieser Krieg war aber auch mehr...

  • Krings/Voßhoff: Strafprozess-Praxis muss nach Karlsruher Urteil genau beobachtet werden Berlin (ots) - Das Bundesverfassungsgericht hat am heutigen Dienstag zwei Verfassungsbeschwerden zurückgewiesen, soweit sie gegen die gesetzlichen Regelungen zur Verständigung im Strafverfahren (umgangssprachlich auch als "Deal" bezeichnet) gerichtet waren. Dazu erklären der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Dr. Günter Krings und die rechtspolitische Sprecherin Andrea Voßhoff: "Durch das Bundesverfassungsgericht ist jetzt definitiv geklärt, dass die große Koalition im Jahr 2009 die schon seit langem üblichen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht