(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Bundespräsident / Gauck

Geschrieben am 18-03-2013

Osnabrück (ots) - Früher Lorbeer

Der bessere Präsident, mit diesem Lob wurde Joachim Gauck schon
dekoriert, als die Kanzlerin Christian Wulff vor drei Jahren zum
Kandidaten für das Amt des Staatsoberhaupts machte. Als Wulff dann
gehen musste, wurde der einstige Bürgerrechtler Gauck fast zum
Messias verklärt. Gemessen an diesen immensen Erwartungen, muss die
Bilanz ein Jahr nach seinem Amtsantritt als Bundespräsident mäßig
ausfallen. Der frühe Lorbeer ist verwelkt.

Richtig ist aber auch: Gauck fand dramatischen Verfall vor, wo es
einmal Autorität, Respekt und Schutz für Deutschlands höchsten
Würdenträger gegeben hat. Schon im Mai 2010 bei der Amtsflucht Horst
Köhlers wurde sichtbar, dass ein Bundespräsident nicht mehr
unantastbar ist, sondern eine Figur wie viele andere auf dem
Schachbrett von Politik und Medien. Nach dem Rücktritt Wulffs, den
nicht wenige eine Demontage nennen, erschien manchem der Verzicht auf
das beschädigte Präsidentenamt als einziger Ausweg.

In dieser fatalen Lage hat Gauck immerhin dies erreicht: Das Amt
des Präsidenten hat wieder an Ansehen gewonnen. Es ist Ruhe
eingekehrt im Schloss Bellevue. Aber: Manchmal ist es schon sehr
ruhig dort. Gauck hat der argwöhnischen Kanzlerin nicht eine
Nebenregierung gegenüberstellen wollen. Er flüchtete sich wohl
deshalb in Allgemeinplätze, wie zuletzt bei seiner Europarede. Ein
großer Wurf sollte nun bald kommen.

Beate Tenfelde



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

453338

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Extremismus / NDP / Verbot / FDP Osnabrück (ots) - Kein Hü und Hott mehr Das hätte Schwarz-Gelb einfacher haben können. Lange ziert und windet man sich beim NPD-Verbotsverfahren, Innenminister Friedrich lässt durch unbedachte Äußerungen Spekulationen ins Kraut schießen, und nun die Ansage: Die Koalition wird wegen der NPD nicht nach Karlsruhe ziehen. Anstatt nach der Enthüllung der NSU-Mordserie bei einem möglichen NPD-Verfahren gemeinsam an einem Strang zu ziehen, hat vor allem Angela Merkel das Parteienverbot zum politischen Spielball verkommen lassen. Viel mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Ärzte Osnabrück (ots) - Das Geld muss stimmen Die Nachricht mag nicht neu sein, doch das mindert keinesfalls ihre Brisanz: Immer weniger Medizinstudenten entscheiden sich dafür, als Hausarzt zu arbeiten. Dieser besorgniserregende Trend alarmiert erst recht, weil die Menschen immer älter werden und länger und intensiver auf eine ärztliche Versorgung im Alltag angewiesen sind. Vom Hausarztmangel sind im Übrigen nicht nur ländliche Gegenden betroffen. Auch weniger beliebte Stadtteile leiden unter Praxisschließungen. Dies zeigt, dass mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Zypern / Euro-Krise Stuttgart (ots) - Steueroase hin oder her - die zyprischen Normalverdiener trifft die wenigste Schuld an der Lage ihres Landes. Das Argument, dass sie eine Staatspleite noch härter träfe, ist vermutlich korrekt, aber in diesem Zusammenhang nicht weiterführend. Denn es geht eben nicht nur um die soziale Unwucht, die nun zumindest teilweise behoben wird, sondern auch um finanzielle Stabilität: Die Menschen zweifeln an der europäischen Garantie für Sparguthaben bis 100 000 Euro. Dieser Schaden kann auch in den nun stattfindenden mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu neuer Anti-Euro-Partei Stuttgart (ots) - Die eurokritischen Stimmen in Deutschland haben es schwer, an politisch entscheidender Stelle Gehör zu finden. Das liegt weniger daran, dass es diese Stimmen nicht gäbe. Alle Umfragen zu Europathemen deuten darauf hin, dass es durchaus Bürger gibt, die den Rettungsbemühungen der Regierung Merkel skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Es liegt vor allem daran, dass die Skepsis in den Bundestag fast ausschließlich von der Linkspartei transportiert wird. Ansonsten herrscht dort eine CDU-CSU-FDP-SPD-GRÜNE-Koalition, mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu NPD-Verbot / Koalition Stuttgart (ots) - Zaudern ist eine der Untugenden, die Angela Merkels Regierungsstil prägen. Im Falle des NPD-Verbots hat die Kanzlerin dieses Zaudern auf die Spitze getrieben. Am Ende muss sie sich von der FDP regelrecht vorführen lassen. Die liberalen Minister erwecken mit ihrem Veto den Eindruck, als müssten sie Merkel zu einer Entscheidung nötigen - die eigentlich eine Nichtentscheidung ist. Das Verfahren zeugt weder von großer Entschlossenheit noch von Harmonie in der Koalition. Offenbar ist kurz vor Beginn des Wahlkampfs auch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht