Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Euro-Hilfspaket für Zypern
Aus Griechenland-Krise gelernt
THOMAS SEIM
Geschrieben am 17-03-2013 |
Bielefeld (ots) - Es fällt nicht leicht, eine Maßnahme zu loben,
die darauf abzielt, Spareinlagen zu kürzen. Im Fall Zypern aber muss
man den Euro-Regierungen Respekt zollen für ihre Entscheidungen und
ihr Hilfskonzept. Anders als während der Griechenland-Krise hat die
Währungsunion nun entschlossen und vor allem einig reagiert. Diese
Einigkeit war leichter zu organisieren als im Fall Griechenland. Das
hängt auch damit zusammen, dass selbst die Euro-Skeptiker und
-Kritiker an dieser Stelle das Signal setzen wollten, dass sich die
gemeinsame Währung von 17 Nationen nicht durch mafiöse Strukturen in
die Enge treiben lassen will. Das ist ein richtiges Signal. Es geht
einher mit der klaren Botschaft an alle internationalen Spekulanten,
dass der Euro-Raum sich gegen deren Machenschaften auf den
internationalen Geldmärkten zur Wehr setzen wird. Er wird dies in der
gebotenen Einigkeit aller beteiligten Staaten tun. Ein solches Signal
der Entschlossenheit gegen das ruinierende Spekulantentum und
mafiösen Geld- und Devisenhandel hätte man sich schon früher
gewünscht. Es bleibt natürlich gleichwohl ein flaues Gefühl bei den
Beobachtern im Blick auf die erheblichen Eingriffe ins Eigentum. Man
wagt sich nicht vorzustellen, was geschehen würde, wenn man die
Sparkonten der Bundesbürger angesichts unserer gigantischen
Staatsschulden plötzlich zwangsweise zur Sanierung heranzöge. Dies
aber ist für Zypern der Preis einer Rettung vor dem Bankrott, der die
Kleinanleger dort noch viel härter treffen würde. Anders sind die
Finanzhilfen vor den Bürgern der EU auch kaum zu rechtfertigen. Man
wird nicht davon ausgehen können, dass Zypern die letzte
Herausforderung für den Euro bleibt. Wohl aber darf man hoffen, dass
Europa nun zur jeweils nötigen richtigen und schnellen Antwort in der
Lage sein wird. Das ist ein guter Fortschritt.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
453092
weitere Artikel:
- WAZ: Griff in die Tasche der Sparer. Kommentar von Knut Pries Essen (ots) - Die Kredit-Summe und damit das Risiko der Geber
fällt niedriger aus als erwartet. Die Russen müssen zehn Prozent
ihrer Schwarzgeld-Konten auf Zypern abschreiben. Die Insel muss sich
Reformen unterziehen, vor allem die Banken gesund schrumpfen - auf
den ersten Blick hat der Zypern-Deal der Eurozone viele positive
Elemente. Doch das Paket enthält gewaltige Zumutungen. Die betreffen
in erster Linie den Griff in die Taschen der Sparer, denn der ist
gleich dreifach bedenklich: Juristisch, weil er einer ausdrücklichen
EU-Garantie mehr...
- Westfalenpost: Westfalenpost zur Zypern-Entscheidung: Ein brisantes Spar-Paket
Von Knut Pries Hagen (ots) - Die Kredit-Summe und damit das Risiko der Geber
fällt niedriger aus als erwartet. Die Russen müssen zehn Prozent
ihrer Schwarzgeld-Konten abschreiben. Und die Insel muss sich den
nötigen Strukturreformen unterziehen, vor allem die Banken
gesundschrumpfen - auf den ersten Blick hat der Zypern-Deal der
Eurozone zahlreiche positive Elemente Das Paket enthält indes
gewaltige Zumutungen. Die betreffen in erster Linie den Griff in die
Taschen der Sparer. Der ist juristisch, sozial und ökonomisch
bedenklich. Juristisch, weil mehr...
- Lausitzer Rundschau: Rente mit 69, Soli-Abschaffung und andere Wahlkampfideen / Weit in die Zukunft geblickt Cottbus (ots) - Die FDP hat sich in den 90er-Jahren schon mit
Helmut Kohl über die Abschaffung des "Solidaritätszuschlages"
gestritten. So alt ist ihre diesbezügliche Forderung. Die
Zusatzsteuer wird übrigens oft mit der Zweckbeschreibung "für den
Aufbau Ost" versehen, was falsch ist. Sie wurde seinerzeit auch zur
deutschen Beteiligung an den Kosten des ersten Irak-Krieges erfunden.
Korrekt ist hingegen, dass die gesamte Konstruktion der
Bund-Länder-Finanzbeziehungen, inklusive der Ost-Förderung, bis 2019
neu geordnet werden muss. mehr...
- Westfalenpost: Westfalenpost zu Auftakt Wahlkampf NRW: NRW-CDU hat für Berlin eine Bringschuld
Von Wilfried Goebels Hagen (ots) - Berlin, Berlin - die beiden großen Parteien in NRW
rüsten sich für die Bundestagswahl. Kein Zweifel, an Rhein und Ruhr
entscheidet sich, wer die nächste Bundesregierung stellt. Nach dem
Debakel bei der NRW-Landtagswahl hat der größte CDU-Landesverband
eine erhebliche Bringschuld. Landeschef Laschet hat die Union auf
einen harten Wahlkampf eingestimmt. Er will die Partei für neue
Wählerschichten öffnen, gleichzeitig aber das starke Bedürfnis der
Stammwähler nach konservativen Werten erfüllen. Mit der ersten
Muslimin mehr...
- Rheinische Post: Hauruck-Plan für Zypern
Kommentar Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - In einer Nacht-und-Nebel-Aktion haben die
Euro-Finanzminister den Sparern auf Zypern ins Portemonnaie
gegriffen, zum ersten Mal in der Euro-Krise. Besonders schlau wollten
sie es anstellen. Sie wählten ein verlängertes Wochenende, um die
Sparer von einem Bankensturm abzuhalten. So ein Verhalten ist nur
noch zynisch. Denn die Klein-Anleger haben sich nun wirklich nicht an
den riskanten Geschäften der zyprischen Banken beteiligt. Der Deal
scheint klar. Man will den deutschen Sparern signalisieren, dass
nicht nur sie, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|