(Registrieren)

Stuttgarter Zeitung: Erwachsenes Europaparlament / Kommentar zum EU-Haushaltsstreit

Geschrieben am 13-03-2013

Stuttgart (ots) - Es ist eine Machtprobe mit Ansage. Seit zwei
Jahren predigt das Europaparlament, dass es mit den Bestimmungen des
Lissaboner Vertrags nicht einfach übergangen werden kann, wenn es um
den EU-Budgetrahmen für die nächsten sieben Jahre geht. Dass sie den
vor Monatsfrist von den Staats- und Regierungschefs ausgehandelten
Minimalkonsens ablehnen würden, war daher absehbar.

Nicht unbedingt vorauszusehen war dagegen, wie überlegt die
Abgeordneten vorgehen würden. Sie rühren die - lange Zeit als viel zu
gering gegeißelte - Obergrenze in Höhe von 960 Milliarden Euro für
die Zeit bis 2020 nicht mehr an und liefern sich damit nicht dem
Totschlagargument aus, dass in diesen Zeiten den Eurokraten nicht
noch zusätzliches Futter gegeben werden dürfe.

Lieber legen die Abgeordneten den Finger in die Wunde: Der
Etatentwurf steuert viel zu schwach um in Richtung
Zukunftsinvestitionen, die aus der Krise führen könnten. Das
Parlament pocht zu Recht darauf, dass die EU nicht mit einem
milliardenschweren Zahlungsverzug in die neue Finanzperiode startet.
Und es ist schlüssig, ein Sparbudget in drei Jahren auf den Prüfstand
zu stellen? Oder haben die Staats- und Regierungschefs etwa keine
Hoffnung, dass die Rezession dann überwunden ist? Mit diesem
moderaten Nein ist das Europaparlament endgültig erwachsen.



Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 7205-1225
newsroom.stuttgarterzeitung@stz.zgs.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

452452

weitere Artikel:
  • "DER STANDARD"-Kommentar zum VP-Vorstoss in der Wohnpolitik: "Kein Ende des Patts" von Eric Frey Ausgabe vom 14.3.2013 Wien (ots) - ÖVP-Chef Michael Spindelegger hat erkannt, dass es keine gute Idee ist, das Reizthema Wohnkosten in einem Wahljahr den anderen Parteien zu überlassen. Sein aktueller Vorstoß - vor allem die Wiedereinführung der 2001 abgeschafften Zweckbindung der Wohnbauförderung - ist sachlich gerechtfertigt und längst überfällig: Die Verwendung von Wohnbaugeldern für andere Zwecke war Budgetkosmetik und hat dazu beigetragen, dass mancherorts weniger gebaut wird. Schon seit Jahren haben Experten und andere Parteien mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu Salafisten Frankfurt/Oder (ots) - Das hätte Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen auch verkneifen können, den Zugriff auf die drei Salafisten-Vereine gleich als einen "guten Tag für die Sicherheit in Deutschland" zu feiern. Denn es ist der Job dieser Behörde, Staat und Gesellschaft zu schützen - und das ist in der Vergangenheit auch häufig schief gegangen. Da bildet die Beobachtung der Salafistenszene, deren Mitgliederzahl unter den Augen der Verfassungsschützer wächst, keine Ausnahme. Seit über zehn Jahren treiben sie hier ihr verirrtes mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zum EU-Haushalt Frankfurt/Oder (ots) - Es stimmt ja, dass die Regierungschefs im Februar eigentlich eine Mogelpackung geschnürt hatten. Denn ihr Haushaltsentwurf bis 2020 sieht zwar Ausgaben von 960 Milliarden Euro, aber nur Einzahlungen von 908 Milliarden vor. Eine gewaltige Lücke also, die einzig mit der Hoffnung gefüllt wurde, dass wie in früheren Jahren nicht alle Mittel tatsächlich abgerufen werden. Trotzdem erstaunt, dass die Parlamentarier in Straßburg offenbar zu großen Teilen der Meinung sind, dass sie das Geld besser verteilen könnten mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Tricks für eine schöne Bilanz / Leitartikel zum Haushalt Stuttgart (ots) - Läuft alles wie vorgesehen, will Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Jahr 2016 einen Bundeshaushalt der neuen Art präsentieren. Die Einnahmen sollen spätestens in drei Jahren die Ausgaben übersteigen. So lautet das markige Versprechen von Schwarz-Gelb. Leider gibt es bei der Sache einen Haken: Es handelt sich nur um eine begründete Prognose. Deshalb ist es besser, die Haushaltspolitik am bisher Erreichten zu messen. Dazu gehört: die jetzige Regierung nimmt unverändert neue Schulden auf. Dabei wäre bei mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Zum verhindertem Anschlag einer salafistischen Gruppierung: (neu) Frankfurt (ots) - Die Salafisten, also die Anhänger einer archaischen Auslegung des Islam, wachsen so schnell wie keine andere extremistische Gruppe im Land. Und nirgends führt der Weg häufiger in die Gewalttätigkeit als dort. Nicht nur nach Jemen, Mali, Somalia oder nach Syrien. Sondern auch in Bonn, in Solingen und nun in Leverkusen. Dabei zeigt sich, wie gefährlich die dumpfnationalen Hetzparolen von ProNRW sind. Solche rechtsextremen Provokationen sind keine Entschuldigung für Gewalt. Deshalb ist jetzt die Justiz gefragt zu zeigen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht