(Registrieren)

Flosbach/Lips: Zukunft der Klein- und Obstbrennereien auch nach Auslaufen des Branntweinmonopols gesichert

Geschrieben am 13-03-2013

Berlin (ots) - Die unionsgeführte Koalition hat am heutigen
Mittwoch im Finanz-ausschuss des Deutschen Bundestages das Gesetz zur
Abschaffung des im Jahre 1918 errichteten Branntweinmonopols
beschlossen. Hierzu erklären der finanzpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter Flosbach, und die zuständige
Berichterstatterin, Patricia Lips:

"Das Branntweinmonopol, welches noch auf Kaiser Wilhelm II.
zurückgeht, soll endgültig abgeschafft werden. Nach Auslaufen von
Übergangsregelungen wird das Branntweinmonopolgesetz mit Wirkung zum
31. Dezember 2017 außer Kraft treten. Wir folgen damit einer Vorgabe
der Europäischen Union.

Die Koalition hat dabei auf eine verträgliche Lösung für die
Betroffenen geachtet:

Die staatlichen Beihilfen für größere landwirtschaftliche
Brennereien laufen Ende 2013 aus. Diese Brennereien erhalten noch für
fünf Betriebsjahre einen bestimmten Ausgleichsbetrag.

Speziell für Abfindungsbrenner, Stoffbesitzer und
Obstgemeinschaftsbrennereien soll das Branntweinmonopol erst 2017
enden. Sie können also bis dahin noch ihren Alkohol an die
Bundesmonopolverwaltung für Branntwein abliefern und erhalten hierfür
ein Branntweinübernahmegeld. Dies betrifft insbesondere auch rund
20.000 Klein- und Obstbrennereien.

Alle branntweinsteuerrechtlichen Regelungen, die weiterhin
erforderlich sind, werden in ein gesondertes Alkoholsteuergesetz
überführt. Damit schaffen wir Planungs- und Rechtssicherheit
hinsichtlich der verbrauchsteuerrechtlichen Rah-menbedingungen, die
künftig für das Brennen von Alkohol gelten sollen.

Wichtig ist auch, eine rechtliche Grundlage dafür zu schaffen,
dass Klein- und Obstbrennereien nach 2017 weiterhin Alkohol erzeugen
dürfen. Entsprechende Regelungen sind daher in das neue
Alkoholsteuergesetz integriert. Mit aufgenommen ist eine bundesweite
Öffnung. Hiermit tragen wir der kulturellen und ökologischen
Bedeutung dieser Brennereien im ländlichen Raum Rechnung."

Hintergrund:

Durch eine EU-Verordnung aus dem Dezember 2010 wurde letztmalig
die EU-rechtliche Ausnahmeregelung zur Gewährung produktionsbezogener
Beihilfen nach dem deutschen Branntweinmonopol beschlossen. Danach
können landwirtschaftliche Verschlussbrennereien noch bis Ende 2013
und Abfindungsbrenner, Stoffbesitzer und Obstgemeinschaftsbrennereien
bis Ende 2017 von dem Branntweinmonopol profitieren.

Mit dem von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwurf sollen
die europarechtlichen Vorgaben in nationales Recht umgesetzt werden.
Verschlussbrennereien bezeichnen solche Brennereien, die unter
amtlichen Verschluss stehen. D. h. die Brennanlage wird durch die
Zollverwaltung unzugänglich gemacht und die Alkoholerzeugung über
verplombte Sammelgefäße oder Messuhren erfasst.

Hingegen handelt es sich bei Klein- und Obstbrennereien
zolltechnisch um Abfindungsbrennereien. Dies bedeutet, dass der
Brenner seine Kleinmenge ohne unmittelbar zollamtliche Mitwirkung
produzieren kann. Ihm steht es frei, den Alkohol zu einem bestimmten
(ermäßigten) Steuersatz in den freien Verkehr zu überführen oder ihn
an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein gegen ein Übernahmegeld
abzuliefern.

Die 2./3. Lesung im Deutschen Bundestag ist für den 21./22. März
2013 vorgesehen. Der Bundesrat wird sich am 3. Mai 2013 mit dem
Gesetzentwurf befassen. Das Gesetz ist im Bundesrat nicht
zustimmungspflichtig.



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

452305

weitere Artikel:
  • "Es begann mit einer Lüge"/ ZDF-Dokumentation zum zehnten Jahrestag des Irak-Krieges Mainz (ots) - Am 20. März 2003 jährt sich der Beginn des Irak-Krieges zum zehnten Mal. In ihrer Dokumentation "Es begann mit einer Lüge", die am Sonntag, 17. März 2013, 23.45 Uhr, im ZDF zu sehen ist, gehen Isabelle Tümena und Frédéric Ulferts den Ereignissen im Vorfeld des Einmarsches in den Irak nach. Welche Gründe gab es für offensichtliche Unwahrheiten? Und warum lehnte es die damalige Bundesregierung unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer ab, sich an dem Krieg gegen Saddam Hussein zu beteiligen? Rafid Ahmed Alwan beantragte mehr...

  • Kalb: Finanzpolitischer Meilenstein Berlin (ots) - Das Bundeskabinett hat die Eckwerte zum Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2014 und zum Finanzplan 2013 bis 2017 beschlossen. Dazu erklärt der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Bartholomäus Kalb: "Mit dem Haushalt 2014 und dem Finanzplan bis 2017 unterstreichen wir eindrucksvoll unseren Kurs der Haushaltskonsolidierung. Wir legen für das Jahr 2014 und die folgenden Jahre+63 strukturell vollständig ausgeglichene also nachhaltige Haushalte vor und verzichten mehr...

  • Haushaltssanierung über die Ausgabenseite ist möglich Berlin (ots) - Zum Kabinettsbeschluss der Eckwerte für den Bundeshaushalt 2014 erklärt der Präsident des Wirtschaftsrats der CDU, Prof. Dr. Kurt J. Lauk: Haushaltssanierung über die Ausgabenseite ist möglich "Mit dem Eckwertebeschluss zum Bundeshaushalt 2014 und der Mittelfristplanung bis 2017 hält die Bundesregierung Wort: Nachdem der Bund bereits 2012 die Schuldenbremse im Grundgesetz eingehalten hat, wird die Haushaltskonsolidierung auch 2014 konsequent fortgesetzt. Die Ausgaben sollen nochmals sinken. Genau das ist auch mehr...

  • IVA: Mitgliedsstaaten müssen Pläne der Kommission stoppen / Neonikotinoide: Regulatorischer Rundumschlag aus Brüssel gefährdet Rapsanbau in Deutschland Frankfurt/Main (ots) - Die Pläne der Europäischen Kommission zu einem umfassenden Verbot von Pflanzenschutz-Wirkstoffen aus der Gruppe der Neonikotinoide sind überzogen und müssen von den Mitgliedsstaaten gestoppt werden. Dies fordert der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) im Vorfeld einer Sitzung des Ständigen Ausschusses für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCoFCAH) am Donnerstag und Freitag dieser Woche in Brüssel. In Deutschland wäre besonders der Anbau von Raps gefährdet, da den Landwirten bei einem Verbot der Saatgutbeizung mehr...

  • Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt Votum des Nationalen AIDS-Beirats: Verfahren wegen HIV-Übertragungen bei einvernehmlichem Sex sind kein Beitrag zur Prävention Berlin (ots) - Der Nationale AIDS-Beirat hat sich in einem Votum zur strafrechtlichen Bewertung von HIV-Übertragungen bei einvernehmlichem Sexualverkehr geäußert. Darin heißt es unter anderem: "Strafverfahren bezüglich der HIV-Übertragung bei einvernehmlichem Sexualverkehr leisten keinen Beitrag zur HIV-Prävention. Sie können sich sogar kontraproduktiv auf die HIV-Testbereitschaft und die offene Kommunikation von Sexualpartnern auswirken. Demgegenüber liegt es im Interesse des Einzelnen und der Gesellschaft, die HIV-Testbereitschaft mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht