(Registrieren)

Stuttgarter Zeitung: Leitartikel zum Weltfrauentag

Geschrieben am 07-03-2013

Stuttgart (ots) - Was waren das doch für Zeiten, Anfang der
neunziger Jahre. Wer sich damals traute, das Wort "internationaler
Frauentag" in einer Redaktionskonferenz fallen zu lassen, wusste,
dass sein Tag gelaufen war. Die Kollegen rollten mit den Augen und
stöhnten gequält auf; Frauentag - dieses angestaubt-sozialistische
Erbe der DDR, bei dem doch eh nur ein paar verbiesterte Emanzen
komplett humorfrei über Gleichberechtigung diskutieren wollten. Als
ob es nichts Wichtigeres gäbe - sollten wir nicht dringend über die
Autoindustrie, Sicherheitspolitik oder Steuersenkungen schreiben?

Heute macht niemand mehr dumme Sprüche über den Frauentag. Die
Gleichberechtigung der Geschlechter in allen Bereichen des Lebens und
die Chancengleichheit von Männern und Frauen in Beruf und Karriere
ist von der Idee zur unwiderruflichen Grundlage unserer Gesellschaft
gereift. Zu verdanken ist das vielen mutigen und ausdauernden Frauen
in Unternehmen, Verbänden und Parteien, die nicht lockergelassen,
sondern sich immer wieder gegen Widerstände gestemmt haben. An diesem
gesellschaftlichen Erfolg haben aber auch die vielen Männer einen
Anteil, die sich darauf eingelassen haben, tradierte Anschauungen und
ihre eigene Rolle zu hinterfragen.

Natürlich wird niemand behaupten, alle frauenspezifischen Probleme
seien gelöst. Sie sind es nicht. Frauen verdienen noch immer rund ein
Fünftel weniger als Männer; sie fallen oft auf Teilzeit oder Minijobs
zurück, weil sie Familie und Erwerbsarbeit nur schwer vereinbaren
können, und büßen dafür später mit Altersarmut. Zudem werden Mütter,
die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, im Rentenrecht weiter krass
ungerecht behandelt.



Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 7205-1225
newsroom.stuttgarterzeitung@stz.zgs.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

451283

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Größenwahn ist erlaubt Berlin (ots) - Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich nicht viel über meine Zukunft nachgedacht. Ich war überzeugt davon, dass ich später, wenn ich nur erst erwachsen bin, alles machen kann, was ich will. Und in dem herrlichen Größenwahn, der Kindern eigen ist, war ich natürlich auch überzeugt davon, dass mir alles hervorragend gelingen würde. Meine Pläne wechselten mit dem Alter: Mal wollte ich eine berühmte Malerin werden, mal im VW-Bus die Welt erkunden, mal die erste Kanzlerin werden. Im Laufe der Zeit hat mich die Wirklichkeit mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Nordkorea Aus einer anderen Zeit DIRK MÜLLER Bielefeld (ots) - Eine Meldung wie aus einer anderen Zeit: Nordkorea nimmt für sich das Recht auf einen nuklearen Präventivschlag gegen die USA in Anspruch, um entsprechenden nordamerikanischen Absichten zuvorzukommen, verbreiteten die Nachrichtenagenturen aus Pjöngjang. Eine Drohung, die ihren Zweck zunächst verfehlte. Ungerührt und einmütig beschloss der UN-Sicherheitsrat neue Sanktionen, mit denen der feindselige Atomkurs des abgeschotteten Diktatorenreichs gestoppt werden soll. Dass auch Nordkoreas engster Alliierter China sich mehr...

  • Westfalenpost: Westfalenpost - Kommentar zum Skandal um verseuchtes Futtermittel Hagen (ots) - Bei der Betrachtung des Falles der mit dem Schimmelpilzgift Aflatoxin belasteten Rohmilch auf einem Schmallenberger Hof sollte genau Ursache und Wirkung unterschieden werden. Es handelt sich nämlich nicht um einen Milchskandal, dem man den Milchbauern in die Schuhe schieben könnte, sondern - wieder einmal - um einen Futtermittelskandal.

    Der konventionelle Milchbauer bestellt Kraftfutter einer bestimmten Energiestufe für eine hohe Milchleistung, und die Futtermittelfirma mischt es zusammen. Der Landwirt erfährt mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Ein Fehlschuss Verkehrsminister Ramsauer und die Ticketpreise Cottbus (ots) - Der Schuss von Minister Peter Ramsauer wird nach hinten losgehen. Denn die Warnung des CSU-Politikers vor steigenden Ticketpreisen bei der Bahn, mit der er den Druck auf Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart erhöhen will, wird vor allem jene stärken, die keine zusätzlichen Milliarden mehr in die Bahnhofs-Baugrube werfen wollen. Und die nach wie vor Alternativen zu dem gigantisch teuren Projekt sehen. Getreu dem Motto: Jetzt erst recht nicht! Deshalb kann sich der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann insgeheim mehr...

  • Westfalenpost: Westfalenpost - Kommentar zum Weltfrauentag Hagen (ots) - Ja, ist denn heut' schon wieder Karneval? Oder Valentins-, vielleicht auch Muttertag? Blumen, Pralinen, Parfüm und Sekt sollen die Männer heute verschenken - zumindest, wenn man der Werbung glaubt. Ein Joghurt-Hersteller fordert die Herren auf, die Heldin ihres Lebens zu küren - und dafür einen tollen Preis zu gewinnen. Medien machen Frauen zu Chefredakteurinnen - aber nur für einen Tag. Kommunen lassen Frauen kostenlos parken. Der Bundespräsident verleiht Verdienstorden nur an Damen. Und die bayrische Sozialministerin mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht