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VW will Verbrauch und CO2-Ausstoß stärker verringern als bislang geplant / Greenpeace: EU kann Klimaziel für Autos ohne Schlupflöcher durchsetzen

Geschrieben am 05-03-2013

Hamburg (ots) - Der Volkswagen-Konzern hat auf dem Genfer
Autosalon überraschend die weitreichende Entscheidung bekannt
gegeben, den Verbrauch seiner Neuwagenflotte stärker zu verringern
als bislang vorgesehen: Ab dem Jahr 2020 sollen PKW durchschnittlich
höchstens 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen (knapp
4 Liter/100km). Das Besondere: VW verzichtet bei dieser Berechnung
auf Schlupflöcher, wie zum Beispiel Elektrofahrzeuge als
Nullemissionsfahrzeuge mehrfach anzurechnen, und bekennt sich zu den
verschärften Umweltzielen der EU für die Autobranche
(http://bit.ly/XTnDXi). Damit ist der Konzern weiter als die anderen
deutschen Autohersteller und Umweltminister Peter Altmaier (CDU).
Dessen Pläne mit Schlupflöchern würden den Grenzwert auf etwa 105
Gramm CO2 pro Kilometer verwässern. Es kommentiert
Greenpeace-Verkehrsexperte Wolfgang Lohbeck:

"Das ist ein guter Tag für den Klimaschutz. VW beweist, dass die
Autohersteller die ehrgeizigen Klimaziele der EU erreichen können,
ohne Rechentricks und Schlupflöcher. Der größte Autohersteller
Europas reagiert damit auf die Kampagne, die Greenpeace vor zwei
Jahren begonnen hat, und setzt sich an die Spitze der deutschen
Autoproduzenten. Nun ist die Politik am Zug. Dass VW
fortschrittlichere Ziele vertritt als das Bundesumweltministerium,
ist peinlich für Minister Altmaier. Die europäischen Minister und das
Parlament müssen in den nächsten Wochen das Ziel von 95 Gramm CO2 pro
Kilometer durchsetzen, ohne die Gesetzgebung durch Schlupflöcher für
die deutsche Autoindustrie abzuschwächen.

Erreichen die Ingenieure des VW-Konzerns bei den Neuwagen ab dem
Jahr 2020 das EU-Ziel von 95 statt 105 Gramm CO2, ersparen sie dem
Klima knapp 4,5 Millionen Tonnen CO2 über ihre Nutzungsdauer. Das
entspricht der Ladung von fast 60.000 Tanklastzügen mit insgesamt 1,8
Milliarden Liter Benzin - allein in Europa. Auch weltweit ist dies
ein Signal für strengere Abgasvorschriften, vor allem für die
Wachstumsmärkte USA und China. Solange die Menschen noch Autos mit
Benzin fahren, müssen die Hersteller deren Verbrauch massiv senken.
Wenn alle europäischen Hersteller dem positiven Beispiel von
Volkswagen folgten, würden die CO2-Emissionen ihrer PKW-Flotten in
Europa um 10 Prozent sinken. Jetzt müssen die anderen deutschen
Hersteller nachziehen. Da VW die umstrittenen Schlupflöcher nicht
nutzen wird, erwartet Greenpeace von dem Konzern, sich auch nicht für
diese einzusetzen."

Für Rückfragen erreichen Sie Wolfgang Lohbeck unter Tel. 0171 -
8780 823. Greenpeace-Kampagne zu VW: http://www.vwdarkside.com/

Anmerkungen:

- Die EU will bis Ende Juni die neue Vorgabe zur Verringerung der
CO2-Emissionen entscheiden. Der Grenzwert für PKW soll auf 95
Gramm pro Kilometer sinken. Das Umweltministerium hat am 4.
Februar in Brüssel der Ratspräsidentschaft einen Vorschlag
vorgelegt, der die 95 Gramm verfehlt.

- Der Straßenverkehr macht etwa 17 Prozent des gesamten
CO2-Ausstoßes in der EU aus (Europäische Umweltagentur, TERM
2011).

- Die Greenpeace-Kampagne richtete sich an VW, den größte
europäischen und nach eigenen bald weltweit größten
Autohersteller, der für den größten Ausstoß an CO2 von Autos
verantwortlich ist.

- Greenpeace hält das Ziel von 80 Gramm CO2 pro 100 Kilometer für
technisch machbar. Derzeit ist für die unabhängige Organisation
aber entscheidend, dass die EU ihr Ziel von 95 Gramm CO2 pro
Kilometer ohne Schlupflöcher durchsetzt.

Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de


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