(Registrieren)

Wasserversorgung: Vorschläge der EU-Kommission führen nicht zu einer Privatisierung

Geschrieben am 24-01-2013

Brüssel / Berlin (ots) - In der Debatte um den
Kommissionsvorschlag für eine Richtlinie über die Vergabe von
Konzessionen wird der Europäischen Kommission in den Medien
vorgeworfen, sie betreibe eine Zwangsprivatisierung des
Wassersektors.

Die Kommission weist derartige Behauptungen zurück, die auf einer
bewussten Fehlinterpretation des Richtlinienvorschlags beruhen.

Dazu EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier: "Die Wasserversorgung
ist eine grundlegende Dienstleistung für die Bürger. Der
Richtlinienvorschlag beeinträchtigt in keiner Weise die Autonomie der
Gebietskörperschaften bei der Organisation der Wasserversorgung. Er
enthält keine Verpflichtung zur Vergabe dieser Leistungen am Markt.
Bedauerlicherweise ist es einfacher, falsche Informationen zu
verbreiten als die Wahrheit zu sagen.

In Wirklichkeit tut die Richtlinie genau das Gegenteil: Sie
verpflichtet Gebietskörperschaften, ein faires und transparentes
Verfahren durchzuführen, wenn sie im Rahmen ihrer Autonomie die
Entscheidung getroffen haben, die Wasserversorgung am Markt zu
vergeben oder zu privatisieren. Das gilt zum Beispiel bei der Vergabe
von Aufträgen an privatisierte Versorgungsunternehmen. Was ist
untersolchen Umständen gegen Mindestbedingungen für ein faires und
transparentes Verfahren einzuwenden?"

Wasser ist ein öffentliches Gut, das für die Bürger lebenswichtige
Bedeutung hat. Die Kommission erkennt diesen Stellenwert an und hat
deshalb von Anfang an sichergestellt, dass der Richtlinienvorschlag
die Autonomie der kommunalen Gebietskörperschaften bei der
Organisation und Erbringung von Dienstleistungen von allgemeinem
wirtschaftlichem Interesse vollauf berücksichtigt und unterstützt.
Einen Mitgliedstaat oder eine Gebietskörperschaft zu einer wie auch
immer gearteten Privatisierung in diesem Bereich zu zwingen, wäre ein
Verstoß gegen den Vertrag über die Europäische Union und die
Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs.

Die vorgeschlagene Richtlinie wird nicht zu einer
Zwangsprivatisierung der Wasserversorgung führen. Kommunale
Gebietskörperschaften werden jederzeit frei darüber entscheiden
können, ob sie diese Dienste selbst erbringen oder damit private
Unternehmen beauftragen wollen.

Nach dem Richtlinienvorschlag bleibt es auch Sache der staatlichen
Stellen, über die Eigenschaften der Dienstleistungen zu bestimmen.
Das betrifft die Festlegung von Bedingungen über Preis und Qualität
der Leistungen, Innovation oder Umwelt- und Sozialstandards.

Die in der Richtlinie vorgesehenen fairen und transparenten
Verfahren sind nur dann anzuwenden, wenn eine Gebietskörperschaft die
Entscheidung getroffen hat, die Wasserversorgung an private oder
gemischtwirtschaftliche Unternehmen zu übertragen.

Die Richtlinie wird also keine Auswirkungen auf die öffentliche
Wasserversorgung in Deutschland oder Österreich haben. Nur diejenigen
Gebietskörperschaften, die ihre Stadtwerke freiwillig ganz oder
teilweise privatisiert haben, müssen faire und transparente Verfahren
durchführen, wenn sie Verträge mit diesen privatisierten Versorgern
abschließen.



Pressekontakt:
Europäische Kommission - Vertretung in Deutschland
Katrin Abele
Unter den Linden 78 - 10117 Berlin
Tel.: 030 2280 2140
katrin.abele@ec.europa.eu

http://ec.europa.eu/deutschland/presse/index_de.htm


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

442945

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Liberale Thüringens FDP-Generalsekretär Kurth kritisiert "Stern"-Bericht über Brüderle Halle (ots) - Der thüringische FDP-Generalsekretär und Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für den Aufbau Ost, Patrick Kurth, hat den Bericht des Magazins "Stern" über die angebliche sexuelle Belästigung einer Stern-Reporterin durch den FDP-Fraktionsvorsitzenden Rainer Brüderle kritisiert. "Das riecht nach Inszenierung statt Recherche", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). Es gebe für die Darstellung keine Belege und keine Zeugen. Kurth fügte hinzu: "Mir ist unverständlich, warum der Stern mehr...

  • Aigners Regionalfenster: Wie die Ministerin den obersten Lebensmittel-Lobbyisten beim Schwindeln deckt Berlin (ots) - Mit ihrer Regional-Kennzeichnung ist Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner bereits vor der Einführung an den eigenen Maßstäben gescheitert. "Mein Ziel ist eine zuverlässige und transparente Kennzeichnung für regionale Produkte in Deutschland. Der Verbraucher soll mit einem Blick auf die Verpackung erkennen können, was an dem Produkt 'regional' ist", hatte die Ministerin versprochen - und erreicht mit ihrem freiwilligen Siegel nun das Gegenteil: Frau Aigner deckt die Etikettenschwindler. "Thüringer Land"- oder mehr...

  • Gericht stoppt Wannseeroute am neuen Hauptstadtflughafen Berlin (ots) - Pressemitteilung Die Deutsche Umwelthilfe begrüßt die gestrige Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Berlin-Brandenburg, die so genannte Wannsee-Flugroute am neuen Hauptstadtflughafen zu kippen. Der Umweltverband hatte am 21.3.2012 gemeinsam mit den Kommunen Kleinmachnow und Stahnsdorf sowie drei Privatpersonen Klage beim OVG gegen das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung eingereicht. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch erklärte nach der Urteilsverkündung: "Wir freuen uns, dass das Gericht mit mehr...

  • EU-Entscheidung zur Vergabe von Dienstleistungskonzessionen / VKU: Bundesregierung muss sich jetzt in Brüssel für kommunale Wasserversorgung einsetzen (BILD) Berlin/Brüssel (ots) - Der Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments hat heute grundsätzlich dem Richtlinienvorschlag der EU-Kommission zugestimmt, für die Vergabe von Dienstleistungskonzessionen europaweit einheitliche Vergaberegelungen zu schaffen. Trotz des Engagements deutscher Abgeordneter konnten nur punktuelle Verbesserungen für die kommunalwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland entschieden werden. Der in Europa angelegte grundsätzliche Konflikt zwischen der Durchsetzung von Wettbewerbsstrukturen auch in den Kernbereichen mehr...

  • Der Tagesspiegel: Kritik an Vorwürfen gegen Bundesverfassungsgericht / Vorsitzender des Rechtsausschusses des Bundestages weist Äußerungen des obersten Richters Nordrhein-Westfalens als "unfassbar" zu Berlin (ots) - Die Vorwürfe des scheidenden Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs für Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, gegen das Bundesverfassungsgericht stoßen auf harte Kritik. Bertrams Äußerungen seien "unfassbar und unverschämt", sagte der Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestages, Siegfried Kauder (CDU), dem "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe). Bertrams, dessen Amtszeit Ende Januar vorbei ist, "sollte noch für die restlichen Tage in die Wüste geschickt werden". Bertrams hatte in einem Interview das Bundesverfassungsgericht, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht