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Allg. Zeitung Mainz: Noch ein Brandherd / Kommentar zu Indien

Geschrieben am 03-01-2013

Mainz (ots) - Zorn ist in der westlichen Welt weit verbreitet
angesichts arabischer Frauen, die verschleiert sein müssen, wie die
Religion und die Männer es befehlen. Dieser Zorn ist völlig
berechtigt. Doch nun, angesichts einer monströsen Mord- und
Vergewaltigungstat in Indien, erfährt die Welt schmerzlich, dass
internationale Aufmerksamkeit auch da nötig ist, wo man es,
oberflächlich betrachtet, kaum vermutet hätte:in Indien, das zu den
zehn stärksten Volkswirtschaften der Welt zählt, herausragend auf dem
IT-Sektor, in dem aber andererseits 44 Prozent der Menschen weniger
als einen Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Und wo Frauen nur dann
geachtet werden, wenn sie Göttinnen sind, hochrangige Politikerinnen
oder anderweitig zur Oberschicht gehören. Andere Frauen, auch solche
der sich nur langsam etablierenden Mittelschicht, sind mehr oder
minder Freiwild, Objekt, werden oft zwangsverheiratet oder
missbraucht, ohne dass ein Hahn danach kräht. Indien, das in der
breiten Weltöffentlichkeit überwiegend als Land herausragender
Chancen angesehen wird, hat abgrundtiefe Probleme. Eines davon ist
die Käuflichkeit von Beamten und Politikern. Recht unversehens also
noch ein Brandherd mehr in der Welt, aber es hilft nichts, die Augen
zu verschließen. Öffentliche Aufmerksamkeit und das Fortschreiten
moderner Kommunikation sind - wie auch das Beispiel China beweist -
zumindest eine Chance, dass sich etwas zum Positiven ändert. Kein
Fortschritt, sondern Mittelalter wäre es dagegen, die jetzt wegen
Mordes angeklagten Männer zum Tode zu verurteilen oder gar zu
lynchen. Sie sind offenbar widerwärtig und bösartig. Aber ein
krankes, verwahrlostes Gesellschaftssystem lässt sich nicht durch
Todesstrafen heilen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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