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Südwest Presse: Kommentar: Steinbrück

Geschrieben am 30-12-2012

Ulm (ots) - Herr der Fettnäpfe

Was immer Peer Steinbrück bewogen hat, sich jetzt um das Gehalt
der Kanzlerin zu sorgen - es ist sein nächster Tritt in einen
Fettnapf. Die SPD und ihre Klientel haben andere Probleme als die
Frage, ob unsere Spitzenpolitiker genug verdienen. Soziale
Gerechtigkeit, Altersarmut, Mindestlöhne - dabei geht es um
fünfstellige Größenordnungen bestenfalls im ganzen Jahr und nicht
monatlich. Steinbrück agiert instinktlos, wenn er nach der noch nicht
ausgestandenen Diskussion über seine üppigen Nebenverdienste nun eine
neue Neiddebatte lostritt. Er liegt aber auch in der Sache daneben.
Weder Angela Merkel noch Gerhard Schröder, weder Helmut Kohl noch
Willy Brandt wurden Kanzler wegen des attraktiven Gehalts. Politikern
der ersten Reihe geht es um Macht, es geht um Selbstverwirklichung
und -darstellung. Und - hoffentlich - auch um Verantwortung für Land
und Leute. Und sie sind in der Regel von ihrer Rolle so in Beschlag
genommen, dass es ihnen ziemlich egal ist, was am Monatsende als
Salär auf das private Konto fließt. Soviel, dass sich niemand Sorgen
um ihr Auskommen machen muss, ist es allemal. Schon Steinbrücks
Vergleich von Bundeskanzler und Sparkassendirektor zeigt, dass er die
Bedeutung der Rolle des Regierungschefs falsch einschätzt. Wer dieses
Amt anstrebt, sollte viel Verständnis mitbringen für die
Alltagssorgen der Menschen. Bisher bleibt Steinbrück diesen Beweis
schuldig.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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