| | | Geschrieben am 06-12-2012 Lausitzer Rundschau: In aller Freundschaft
 
Die deutsch-israelischen Beziehungen und die klaren Worte
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 Cottbus (ots) - Dass Angela Merkel sich nicht scheut, unbequeme
 Wahrheiten anzusprechen, hat sie zuletzt bei ihrer Visite in Moskau
 bewiesen. Damals las sie dem russischen Präsidenten Putin förmlich
 die Leviten. Merkel hat nun auch bei ihren Treffen mit dem
 israelischen Regierungschef Netanjahu kein Blatt vor den Mund
 genommen. Das zeigt, dass sich die Kanzlerin ihrer starken Stellung
 unter den Staatenlenkern dieser Welt durchaus bewusst ist. Merkel
 kann es sich leisten, in aller Freundschaft die Dinge beim Namen zu
 nennen. Sie wird gehört. Wenn auch widerwillig. Angela Merkel hat
 2008 in ihrer Rede vor der Knesset als erste deutsche Kanzlerin die
 Sicherheit Israels zur deutschen Staatsräson erklärt. Am Donnerstag
 hat sie es wieder getan. Unabhängig davon, dass unklar ist, wie
 absolut die Hilfe Deutschlands im Ernstfall sein könnte, hat Merkel
 mit diesem Versprechen auch den politischen Weg geebnet, heikle
 Punkte zur Sprache bringen zu können. Es ist daher eine Mär, dass
 deutsche Politiker angesichts der gemeinsamen Geschichte des
 Holocaust sich nicht trauen, Israel zu kritisieren. Merkels Hinweise
 auf die Gefährdung des Friedens durch den israelischen Siedlungsbau
 belegen das Gegenteil. Die Solidarität mit dem jüdischen Staat zu
 pflegen, wie bei den jüngsten Raketenangriffen aus Gaza, aber
 gleichzeitig die Nöte der Palästinenser zu respektieren, ist zudem
 von jeher ein kluger Bestandteil deutscher Außenpolitik im Nahen
 Osten gewesen. Dieser Versuch einer gewissen Balance wird von
 israelischer Seite akzeptiert, was ein Zeichen der Solidität des über
 Jahrzehnte gewachsenen Verhältnisses ist. Der Wunsch der
 Bundesregierung nach einer Zwei-Staaten-Lösung ist da nur
 folgerichtig. Somit könnte es nach den USA wohl am ehesten noch der
 Bundesregierung gelingen, beschwichtigend zu wirken und so eine sich
 weiter aufbauende Eskalation im Nahen Osten einzudämmen. Gleichwohl
 darf nicht vergessen werden: Im Verhältnis zu Israel hat die
 europäische Komponente deutlich an Bedeutung gewonnen. Das Land hat
 in der Vergangenheit Europa wenig ernst genommen. Dadurch, dass die
 europäischen Staaten bei der Palästina-Abstimmung in der Uno ein
 kritisches Zeichen gesetzt haben, hat Israel erkennen müssen, dass
 sich die Beziehungen zu Deutschland nicht mehr von den Beziehungen zu
 Europa trennen lassen - wenn man für die eigene Politik um
 Verständnis werben will. Zudem ist die Bundesrepublik mittlerweile
 für den jüdischen Staat der wichtigste wirtschaftliche Türöffner in
 die EU hinein geworden. Das alles sollten Gründe für die Kanzlerin
 sein, sich von einem "enttäuschten" Netanjahu auch weiterhin nicht
 beeindrucken zu lassen.
 
 
 
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 Lausitzer Rundschau
 
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