(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Akt der Hygiene / Kommentar zum NPD-Verbot

Geschrieben am 05-12-2012

Mainz (ots) - Gewiss, unter rein pragmatischen Gesichtspunkten
spricht viel gegen einen erneuten Anlauf zu einem NPD-Verbot. Es ist
einfacher, einen Feind zu bekämpfen, der offen auf dem Schlachtfeld
steht als einen, der im Verborgenen operiert. Erst recht, wenn dieser
Gegner deutliche Schwächesymptome zeigt - die politische Bedeutung
der NPD schwindet, die Mitgliederzahlen ebenso. Am schwersten wiegt
das Risiko eines Fehlschlags: Sollte der Verbotsantrag vor dem
Bundesverfassungsgericht oder in einem späteren Stadium vor dem
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg scheitern,
käme dies einer Absolution der rechtsextremen Partei gleich. Die
Gefahr ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die NPD schon aus
einem neuen Verbotsverfahren in Karlsruhe Kapital schlagen könnte,
indem sie ihre Anhängerschaft enger um sich schart. Dennoch - all
diese Erwägungen sind keine schlagenden Argumente. Ein Antrag zu
einem Verbot der NPD wäre kein Akt der Staatsräson, sondern der
Hygiene. In einem Land, wo rechte Terroristen zehn Jahre lang aus dem
Untergrund heraus ungestraft mordeten, wo in den vergangenen zwanzig
Jahren 150 Menschen an den Folgen rechter Gewalt starben, ist die
Verbannung brauner Ideologen von der politischen Bühne das Mindeste.
Und es muss endlich Schluss sein mit dem unerträglichen Zustand, dass
der Staat über die Parteienfinanzierung Fremdenhass, Rassismus und
Antisemitismus auch noch alimentiert. Freilich - ein Verbot der NPD
würde den Rechtsextremismus in Deutschland keineswegs aus der Welt
schaffen. Doch die Amputation seines stärksten politischen Armes
würde ihm zumindest einen empfindlichen Schlag versetzen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

434755

weitere Artikel:
  • Allg. Zeitung Mainz: Akt der Hygiene / Kommentar zum NPD-Verbot Mainz (ots) - Gewiss, unter rein pragmatischen Gesichtspunkten spricht viel gegen einen erneuten Anlauf zu einem NPD-Verbot. Es ist einfacher, einen Feind zu bekämpfen, der offen auf dem Schlachtfeld steht als einen, der im Verborgenen operiert. Erst recht, wenn dieser Gegner deutliche Schwächesymptome zeigt - die politische Bedeutung der NPD schwindet, die Mitgliederzahlen ebenso. Am schwersten wiegt das Risiko eines Fehlschlags: Sollte der Verbotsantrag vor dem Bundesverfassungsgericht oder in einem späteren Stadium vor dem Europäischen mehr...

  • WAZ: Populäre Jagd auf Steuersünder. Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Das Steuerabkommen mit der Schweiz hat noch so viel Aussicht auf Erfolg wie der Versuch, NRW vom Kauf weiterer Steuer-CDs abzubringen: null. Denn die Daten von Schwarzgeldbesitzern verheißen nicht nur staatlichen Zugriff auf hinterzogene Euro-Millionen. Wenn Betrügereien in großem Stil aufgedeckt werden, lässt sich das politisch prächtig ausschlachten. Die Forderung des NRW-Finanzministers, Steuerhinterzieher durch eine Verschärfung der Verjährungsfristen nicht so leicht davonkommen zu lassen, ist nur eine weitere Variante mehr...

  • WAZ: Populäre Jagd auf Steuersünder. Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Das Steuerabkommen mit der Schweiz hat noch so viel Aussicht auf Erfolg wie der Versuch, NRW vom Kauf weiterer Steuer-CDs abzubringen: null. Denn die Daten von Schwarzgeldbesitzern verheißen nicht nur staatlichen Zugriff auf hinterzogene Euro-Millionen. Wenn Betrügereien in großem Stil aufgedeckt werden, lässt sich das politisch prächtig ausschlachten. Die Forderung des NRW-Finanzministers, Steuerhinterzieher durch eine Verschärfung der Verjährungsfristen nicht so leicht davonkommen zu lassen, ist nur eine weitere Variante mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung - Proteste von Tropical Islands gegen die Ostdeutsche Eisenbahn Gesellschaft (Odeg Frankfurt/Oder (ots) - Im Paradies "Tropical Islands" brodelt es: Mit dem Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag übernimmt die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) zwar den lukrativen RE 2 von der Deutschen Bahn, doch mangels eigener Fahrzeuge lässt sie einige Halte vorerst links liegen - darunter den Bahnhof Brand. Das berichtet die Märkische Oderzeitung in ihrer morgigen Ausgabe. Geschäftsführer Ole Bested Hensing äußerte sich empört über die Ankündigung, die sein Unternehmen erst vor sieben Tagen erhalten hat. Seinen Angaben zufolge besuchen mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung - Proteste von Tropical Islands gegen die Ostdeutsche Eisenbahn Gesellschaft (Odeg Frankfurt/Oder (ots) - Im Paradies "Tropical Islands" brodelt es: Mit dem Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag übernimmt die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) zwar den lukrativen RE 2 von der Deutschen Bahn, doch mangels eigener Fahrzeuge lässt sie einige Halte vorerst links liegen - darunter den Bahnhof Brand. Das berichtet die Märkische Oderzeitung in ihrer morgigen Ausgabe. Geschäftsführer Ole Bested Hensing äußerte sich empört über die Ankündigung, die sein Unternehmen erst vor sieben Tagen erhalten hat. Seinen Angaben zufolge besuchen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht