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Westdeutsche Zeitung: Nach jahrelanger Diskussion bekommt NRW ein Rauchverbot = von Frank Uferkamp

Geschrieben am 29-11-2012

Düsseldorf (ots) - Es hat lange gedauert, doch nun ist es amtlich:
In Nordrhein-Westfalen wird es ab dem 1. Mai ein umfassendes
Rauchverbot geben. Nach jahrelanger Diskussion, vielen Unklarheiten,
einigen Urteilen und jeder Menge Aufregung bei Wirten wie Gästen ist
nun klar: Die Zeiten des uneingeschränkten Qualmens sind bald vorbei.
Viele atmen auf, einige wird es hart treffen.

Denn natürlich wird es bei einem solchen Verbot auch Opfer geben.
Für die klassischen Eckkneipen wird es eng. Für die meisten Kunden
dort gehört die Zigarette zum Glas Bier dazu. Womöglich bleiben von
ihnen nun viele zu Hause - damit ginge ein Stück Kultur verloren.

Auf der anderen Seite steht ein großer Zugewinn für die Mehrheit
der Menschen, die auch ohne Zigarette gerne ausgehen. Ihre Rechte
spielten zuletzt nur eine untergeordnete Rolle. Das noch gültige
Gesetz war löcherig, die Ausnahme war hier längst zur Regel geworden.
So bezeichneten sich ganz gewöhnliche Gaststätten plötzlich als
Raucherclubs, um den Gästen weiterhin das Qualmen zu ermöglichen. So
wurde das Verbot zur Farce, selbst in Speiserestaurants wird weiter
geraucht - qualmfrei ist oft genug nur der eher unattraktive
Nebenraum.

Es gab also einen Wildwuchs, den zu bekämpfen viele städtische
Ordnungsämter oft seit langem schon aufgegeben hatten. Alle
Beteiligten haben seit Jahren schon nach Düsseldorf geschaut und auf
eine klare Ansage gewartet: Die ist nun da, SPD und Grünen haben das
umgesetzt, was sie im Wahlkampf angekündigt hatten.

Dabei hat das strenge Rauchverbot nicht nur Freunde in der
Koalition. Gerade in der SPD gab es eine ganze Reihe von
Abgeordneten, die Bauchschmerzen hatten mit der Verschärfung. An der
eigenen Basis gerade im Ruhrgebiet und anderen Großstädten ist das
Qualmverbot nicht eben populär, so mancher Genosse greift selbst
gerne zum Glimm-stängel.

Sie müssen nun das tun, was für Iren, Engländer und auch viele
Spanier schon seit Jahren zur Gewohnheit geworden ist: Wer rauchen
will, muss vor die Tür. Das ist sicherlich eine Beeinträchtigung. Sie
ist aber vertretbar, denn der Zugewinn ist deutlich höher: Gute Luft
am Tresen und in den Restaurants für alle.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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