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Journalistenpreis "Writing for CEE 2012" geht an tschechischen Journalisten Martin Ehl - BILD

Geschrieben am 20-11-2012

"Unterhaltsamer Qualitätsjournalismus" - Preisverleihung
Montagabend in Wien - Ehrengast Wolfgang Petritsch fordert
"Vereinigte Staaten von Europa"

Wien (ots) - Der tschechische Journalist und Politologe Martin Ehl
ist der diesjährige Gewinner des europäischen Journalistenpreises
"Writing for CEE". Der Preisträger, der als leitender Redakteur bei
der renommierten tschechischen Wirtschaftszeitung "Hospodarske
Noviny" tätig ist, schlägt in einem Zyklus von pointierten Beiträgen
einen Bogen über aktuelle Themen Europas. "Martin Ehl zeigt uns, wie
unterhaltsam anspruchsvoller Qualitätsjournalismus sein kann", streut
der Vorsitzende der Jury, Ambros Kindel, dem Preisträger Rosen.

Die APA - Austria Presse Agentur und UniCredit Bank Austria
übergaben den mit 5.000 Euro dotierten Preis gestern, Montagabend, in
Wien. Ehrengast war der österreichische Botschafter bei der
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) und ehemaliger Hohe Repräsentant der internationalen
Staatengemeinschaft für Bosnien und Herzegowina, Wolfgang Petritsch.
Sein Vortrag widmete sich den Herausforderungen und Perspektiven der
EU und Südosteuropa. Petritsch, forderte den "Um- und Weiterbau
Europas" in Richtung Vereinigte Staaten von Europa. Zugleich warnte
er in seiner Rede davor, die Staaten des Westbalkans angesichts der
schwindenden Beitrittsperspektive sich selbst zu überlassen.

Ehl behandelt in seinen ausgezeichneten Kolumnen politische und
gesellschaftliche Phänomene in seiner Heimat Tschechien und den
Nachbarländern. Der 1973 in Pardubice geborene Journalist blickt in
seinem in der tschechischen Tageszeitung "Hospodarske Noviny"
veröffentlichten Textzyklus unter dem Serientitel "Das Zentrum
Europas" über den Tellerrand der tschechischen Landesgrenzen hinaus.
Sein Fokus liegt auf der Region Mittelosteuropa, deren Länder die
gemeinsame Erfahrung eines halben Jahrhunderts hinter dem Eisernen
Vorhang, die Transformation nach dem Fall der kommunistischen Regime
und der Weg in die Europäische Union verbindet.

Obwohl die Länder in vielen Aspekten völlig unterschiedlich sind,
gelingt es Ehl, in seinen Kolumnen mit viel Witz und Ironie
Gemeinsamkeiten politischer Phänomene aufzuzeigen. So spannt er in
einem Text den Bogen von der Eishockey-Begeisterung in der Slowakei
über die Euphorie rund um die Fußball-EM in Polen bis zu
Korruptionsermittlungen in Tschechien. Ungarn sei nur im Wasserball
sportlich relativ erfolgreich. Daraus erklärt sich für Ehl "die Tiefe
der ungarischen Düsterkeit, die ohnehin wegen der wirtschaftlichen
und politischen Krise schon so dunkel ist".

APA-Chefredakteur Michael Lang warnte bei der Preisverleihung
davor, dass journalistische Qualität Gefahr laufe, "zu einem
Nischenprodukt zu werden". Der Journalismus und die Medien befänden
sich in einer "tiefen Krise", weil es den Medien an Geld fehle. Den
Medienkonsumenten fehle es offenbar zunehmend an Interesse an der
Wahrheit, "oder sie sind zumindest nicht bereit, dafür zu zahlen".
Ziel des Qualitätsjournalismus müsse es daher sein, "sie davon zu
überzeugen, dass es einen Sinn hat, wenn sich Menschen für Geld
professionell damit beschäftigen, nach der Wahrheit zu suchen",
forderte Lang.

Die seit 2004 jährlich verliehene Auszeichnung soll über alle
Ressort- und Landesgrenzen hinweg zur journalistischen
Auseinandersetzung mit Fragen zu Europa und der europäischen
Integration anregen. Neben der Aufwertung des Qualitätsjournalismus
sind die Ziele des Preises, die Annäherung der Nationen zu fördern
sowie zur Überwindung von Vorurteilen beizutragen.

Mitglieder der in wechselnder Zusammensetzung tagenden Jury sind
der slowakische Publizist Michael Berko, die bulgarische
Schriftstellerin und Autorin Janina Dragostinova, der tschechische
Kommunikationswissenschaftler Milan Smid, die Kommunikationsberaterin
Ildiko Füredi-Kolarik, der polnische Journalist Pawel Bravo, die
ungarische Journalistin Julia Varadi, die slowenische
Vorjahres-Preisträgerin Meta Krese, der CEE-Pressesprecher der
UniCredit Bank Austria Tiemon Kiesenhofer sowie der
CEE-Kommunikationsberater und langjährige APA-Außenpolitikchef Ambros
Kindel.

Bisherige Preisträger waren der tschechische Journalist Lubos
Palata (2004), die bulgarische Schriftstellerin Diana Ivanova (2005),
der bosnische Journalist Sefik Dautbegovic (2006), der
österreichische Schriftsteller Martin Leidenfrost (2007), die in
Griechenland geborene und in Deutschland aufgewachsene
Radiojournalistin Anna Koktsidou (2008), der österreichische
Journalist Florian Klenk (2009), die bosnische Autorin Azra
Nuhefendic (2010) sowie im Vorjahr die slowenische Journalistin und
Fotografin Meta Krese.

Der Gewinnerbeitrag, eine Selektion der eingereichten Texte sowie
weitere Informationen zum Preis sind unter www.apa.at/cee-award
online. Der Preis wird 2013 erneut ausgeschrieben: Einreichungen sind
ab sofort bis 31. Juli 2013 möglich.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter
http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Petra Haller
Stv. Leiterin Marketing & Kommunikation
APA - Austria Presse Agentur
Tel.: +43 (0)1 360 60-5710
mailto:petra.haller@apa.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/339/aom


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