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Mittelbayerische Zeitung: Politisches Theater Kommentar zu Merkel/Russland

Geschrieben am 16-11-2012

Regensburg (ots) - Einst verfasste die Journalistin Gabriele
Krone-Schmalz ein Buch mit dem Titel "An Russland muss man einfach
glauben". Der Satz wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion zur Maxime
einer ganzen Generation von Russlandexperten. Ihr romantisch
verklärtes Credo lautete: Das eurasische Riesenreich birgt einen
unermesslichen wirtschaftlichen, kulturellen und intellektuellen
Schatz, der sich mit Hilfe des Westens heben ließe. Längst werden die
Anhänger dieser Schule als Russland-Versteher verspottet. Mehr noch:
Viele von ihnen haben sich aus Enttäuschung in die vorderste Front
der Russland-Kritiker eingereiht. Ausdruck finden ihre Anklagen in
jener Resolution, mit der der Bundestag Angela Merkel am Freitag zum
Gipfel nach Moskau entsandte. Das Papier ist Ausdruck mangelnder
Professionalität und zeugt davon, dass deutsche Politiker Russland
mit sonderbar emotionalen Kategorien messen. Wäre eine vergleichbare
China-Resolution denkbar? Kaum. Merkel hat sich am Freitag bemüht,
Putin im Sinne des Bundestags die Leviten zu lesen und zugleich
"nicht destruktiv" zu sein, wie sie betonte. Was für ein
überflüssiges Polit-Theater! Damit keine Missverständnisse aufkommen:
Es gibt keine Entschuldigung für Putins skrupellose,
rückwärtsgewandte Machtpolitik. Am idealistischen Wesen der Deutschen
wird Russland allerdings nicht genesen.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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