(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Lage in den Krisenstaaten Südeuropas Sturm auf den Straßen RALPH SCHULZE, MADRID

Geschrieben am 14-11-2012

Bielefeld (ots) - Die Lage an der Krisenfront ist gespannt, die
Bevölkerung zunehmend frustriert. Jedenfalls in Spanien und Portugal,
wo Gewerkschaften mit ihrem 24-stündigen Generalstreik die
Speerspitze des europäischen Aktionstags mit dem Motto "Nein zur
Sparpolitik" formten. Die Massenproteste sind ein ernstzunehmendes
Warnsignal dafür, dass die Geduld und Leidensfähigkeit vieler
Menschen in Südeuropa am Ende ist. Und dass sich das Klima weiter
erhitzen dürfte, wenn die Sparaxt am staatlichen Schuldenberg nicht
mit Augenmaß angesetzt wird. Immer neue Kürzungen bei Renten und
Löhnen, bei Bildung, Gesundheit sowie bei sozialen Leistungen
verschärfen die Not. Jede vierte Familie in Spanien wie in Portugal
lebt inzwischen unterhalb der Armutsschwelle. Jeder zweite junge
Mensch unter 25 Jahren ist in Spanien ohne Job, in Portugal jeder
Dritte - Tendenz steigend. Zugleich wird die Wut durch den
Ansehensverlust der südeuropäischen Amtsträger genährt, welche die
öffentlichen Kassen in den letzten Jahren regelrecht geplündert
haben. Steuergelder massiv vergeudet oder sogar veruntreut haben. Und
die nun, wo die Kassen gähnend leer sind, vor allem vom kleinen Mann
fordern, Opfer zu bringen. Es ist kein Geheimnis, dass viele
multi-nationale Konzerne wie Multi-Millionäre einen Großteil ihrer
Gewinne am Finanzamt vorbeischleusen. So wie es auch der
Schwiegersohn des spanischen Königs vormachte, der ergaunerte
öffentliche Gelder in Finanz-Paradiesen parkte. Vetternwirtschaft,
Korruption und Steuerbetrug sind das größte Wachstumshindernis auf
der iberischen Halbinsel. Angesichts solcher Skandale muss man sich
nicht wundern, wenn die Menschen auf die Straße gehen und ihren
Politikern die rote Karte zeigen. Es ist nun einmal so: Sparpolitik
und Reformen können nicht gegen, sondern nur mit dem Volk gemacht
werden.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

429234

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: KOMMENTAR · FRAUENQUOTE Ulm (ots) - Zu wenig Biss Selten ist in der EU so viel über eine Richtlinie gestritten worden, die noch gar nicht veröffentlicht wurde. Im aktuellen Fall hat der Druck von außen das Resultat verwässert. Dabei war EU-Justizkommissarin Viviane Reding angriffslustig in den Kampf um die Frauenquote in der europäischen Wirtschaft gezogen. Letztendlich musste sie ihre hohen Ansprüche aber zurückschrauben und Kompromisse eingehen. Dieser Kahlschlag hat dem Gesetzesentwurf geschadet, er hat zu wenig Biss. Die Justizkommissarin hat sich mehr...

  • WAZ: Nur Symbolpolitik für Kinder - Kommentar von Julia Emmrich Essen (ots) - Die Idee klingt gut: Die Soldaten haben einen Wehrbeauftragten - warum sollen die Kinder keinen Kinderbeauftragten bekommen? Auch Kinder haben eingeschränkte Grundrechte, auch Kindern könnte ein Ombudsmann oder eine Ombudsfrau im Bundestag eine hörbare Stimme geben. Das ist das eine. Das andere ist: Brauchen wir so viele Sonderbeauftragte? Für Drogenfragen, für Missbrauchsopfer und demnächst, sollte sich die SPD mit ihrem Vorschlag durchsetzen, vielleicht noch einen für Kinder? Es kommt, wie so oft, darauf an, wer hinter mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Urteil zur Attestpflicht für kranke Arbeitnehmer Kein Grund zu Misstrauen MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt hat eine vielbeachtete Entscheidung getroffen. Dass Arbeitgeber ohne Begründung schon ab dem ersten Krankheitstag eines Arbeitnehmers von diesem ein Attest verlangen können, ist eine Konkretisierung, die nicht überrascht. Es ging um den Fall einer WDR-Redakteurin aus dem Jahr 2010, die eine Dienstreise beantragt hatte, die ihr Chef zweimal abgelehnt hatte. Sie hatte sich daraufhin für den Reisetag krank gemeldet. Das geforderte Attest legte sie vor, erschien aber einen Tag später mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Schwarz-gelbe Kurssuche - Kommentar Leutkirch (ots) - Streit gehört zum politischen Alltag. Allerdings darf die Bürgerschaft auch einfordern, dass die Sachdebatte nicht zu kurz kommt. In der Haushaltspolitik sind Regierung und Opposition in Stuttgart davon aber weit entfernt. Die Verantwortung für die vergiftete Atmosphäre im Landtag trägt vor allem die Opposition. Natürlich muss diese nicht den Haushalt aufstellen. Aber damit zu drohen, die Beratungen im Ausschuss zu verweigern, ist auch kein Ruhmesblatt. CDU und FDP fehlt noch eine Strategie, auf konstruktive Art mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Mängel sind die Regel - Leitartikel Leutkirch (ots) - Der Kabarettist Wilfried Schmickler hat kürzlich sarkastisch gereimt, das es doch normal sei, "wenn beim Verfassungsschutz wieder einmal keiner wusste, was er wusste, als er eigentlich wissen musste, was alle wissen konnten, aber keiner wissen wollte, und dementsprechend auch keiner gewusst haben will". Alles, was im Zusammenhang mit den Morden der rechtsextremen NSU-Terroristen seit knapp einem Jahr an die Öffentlichkeit gelangt, macht einen noch viel schlimmeren Eindruck als das Wortspiel Schmicklers. Die Verfassungsschutzorganisationen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht