(Registrieren)

Kölner Stadt-Anzeiger: Friedman sieht bei Rassismus und Antisemitismus "Enthemmung in der Mitte der Gesellschaft" - Scharfer Angriff auf Schriftsteller Grass und Walser

Geschrieben am 09-11-2012

Köln (ots) - Köln. Zum 20. Jahrestag des "Arsch huh"-Konzerts
Kölner Künstler gegen Rassismus und Neonazismus hat der jüdische
Publizist Michel Friedman eine "Enthemmung in der Mitte der
Gesellschaft" angeprangert. "Im Vergleich zu dem, was 1992 beklagen
war, gibt es heute noch weitaus mehr Grund zur Sorge", sagte Friedman
dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Er verwies unter
anderem auf den Rechtsterror der NSU und das Versagen der
Sicherheitsbehörden. Rassisten und Antisemiten agierten heute
"unverschämter, sie sind lauter und sichtbarer", so Friedman weiter.
Namentlich griff er die Schriftsteller Martin Walser und Günter Grass
scharf an: "Früher hat der Spießbürger seinen Rassismus und
Antisemitismus in verrauchten Hinterzimmern ausgetobt. Mittlerweile
macht er das beim Champagner-Empfang oder verfasst - wie Martin
Walser und Günter Grass - Pamphlete in Rede- oder Gedichtform." Vor
diesem Hintergrund lobte Friedman das Engagement von Künstlern wie
Wolfgang Niedecken (BAP) und anderen, die nach einer Welle
ausländerfeindlicher Übergriffe zum Protest aufgerufen hatten. Zu dem
Konzert unter dem Motto "Arsch huh, Zäng ussenander" (kölsch für
"Hintern hoch, Zähne auseinander") versammelten sich in Köln 100.000
Zuhörer. Am Freitag findet eine Neuauflage des Konzerts statt. "Ein
Künstler, der sich offen gegen Nazis stellt, hat mehr getan als die
meisten anderen, deren Tun sich darauf beschränkt, diejenigen zu
kritisieren, die etwas tun", sagte Friedman. Natürlich reiche ein
Konzert allein nicht aus. Aber das gelte für jede Aktion. "Und eines
ist klar: Alle Konzerte dieser Welt ersetzen nicht die persönliche
und direkte Abwehr des millionenfachen, kleinen Alltagsrassismus", so
der Frankfurter Publizist.



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Produktion
Telefon: 0221 224 3157


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

428020

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Jahrestag des Mauerfalls Politiker beklagen: Ostdeutsche in den Eliten zu wenig vertreten Halle (ots) - Führende ostdeutsche Politiker haben anlässlich des heutigen 23. Jahrestages des Mauerfalls 1989 das Fehlen Ostdeutscher in den gesamtdeutschen Eliten beklagt. "Ostdeutsche Repräsentanten sind in den gesamtdeutschen gesellschaftlichen Netzwerken, aber auch in den Chefetagen der Wirtschaftsunternehmen nur unzureichend vertreten", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "Das stelle ich immer wieder bei unterschiedlichen Anlässen mehr...

  • Ukrainischer Wahlkampf verlief laut britischem Abgeordneten demokratisch Kiew, Ukraine (ots/PRNewswire) - Auch wenn die ukrainischen Parlamentswahlen am 28. Oktober nicht perfekt waren, so zeigen die Ergebnisse doch, dass der Wahlkampf demokratisch geführt wurde, sagte John Whittingdale, Mitglied des Parlaments des Vereinigten Königreichs und offizieller Beobachter aus dem Vereinigten Königreich. Er wies darauf hin, dass zwei neue politische Parteien den Sprung ins Parlament geschafft haben. Während bislang die Partei der Regionen, die Batkivshchyna-Partei und die Kommunistische Partei der Ukraine mehr...

  • LVZ: Unions-Gesundheitsexperte Spahn: Wegfall der Praxisgebühr ist kurzfristig populär aber politisch falsch / Negative Konsequenzen auch für Ärzte Leipzig (ots) - Der Gesundheitsexperte der Unions-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, betrachtet das von der Koalition beschlossene Aus für die ungeliebte Praxisgebühr als in der Sache "falsch" und rechnet mit vielen negativen Folgeentscheidungen. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) sagte Spahn: "Der Wegfall der Praxisgebühr ist kurzfristig zwar sehr populär, wird uns in seinen Folgewirkungen mittel- bis langfristig aber noch beschäftigen." Die Gesundheitspolitiker der Union hielten die Abschaffung der Praxisgebühr mehr...

  • Markttransparenzstellengesetz: Freie Tankstellen befürworten Benzinpreis-Internetplattform / Härtefallregelung für kleine Unternehmen wichtig Berlin (ots) - Der Dachverband MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland und seine Mitgliedsverbände zeigen sich erleichtert hinsichtlich des Gesetzes zur Einrichtung einer Markttransparenzstelle für den Großhandel mit Strom und Gas, das zuletzt auch auf den Kraftstoffbereich ausgeweitet wurde. "Wir freuen uns, dass die Politik die bürokratischen Belastungen und Kosten des ursprünglichen Gesetzentwurfes deutlich reduziert hat. Das anfangs vorgelegte 'Datensammelgesetz', wurde spürbar verbessert und berücksichtigt nun mehr...

  • Deutsches Kinderhilfswerk: Betreuungsgeld ist bildungspolitisches Eigentor Berlin (ots) - Der Deutsche Bundestag schießt nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes mit der heute geplanten Verabschiedung des Betreuungsgeldes ein bildungspolitisches Eigentor. "Das Betreuungsgeld ist ein von der Regierungskoalition beschlossener Kuhhandel auf dem Rücken der Kinder. Es führt geradewegs in eine bildungspolitische Sackgasse und konterkariert zentrale Zielstellungen der Bildungs- und Sozialpolitik. Es ist erstaunlich, wie beratungsresistent die Regierungskoalition an dieser Stelle ist. Anstatt die politische mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht