(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Schnäppchen-Syndrom / Kommentar zu Rabatten für Parteimitglieder

Geschrieben am 02-11-2012

Mainz (ots) - Die Welt ist voller Schnäppchen. Geiz ist geil,
Rabatte über alles, wer sie nicht ergattert, ist doof. Tatsächlich?
Man muss unterscheiden. Einen günstigen Preis herauszuhandeln, ist
legitim, für Menschen mit wenig Geld oft blanke Notwendigkeit. Wenn
die Schnäppchenjagd aber zur Manie wird, wenn Rabattschlachten in
ruinösen Wettbewerb ausarten, dann wird das auf lange Sicht zur
Verödung von Städten, zum Tod weiter Teile des Einzelhandels und
nicht zuletzt auch zu emotionaler Verarmung führen. Das
Schnäppchen-Syndrom greift auch in der Politik um sich. Dort kommt
erschwerend hinzu, dass sich Mandatsträger mit der Erwartung,
mindestens aber mit der Hoffnung konfrontiert sehen, dass sie
demjenigen, der ihnen einen Vorteil verschafft, irgendwann auch einen
Vorteil verschaffen. Ob das dann jeweils noch legal ist, hängt vom
Einzelfall ab, der Grat zwischen zulässiger Lobbyarbeit und
Korruption ist schmal. Zumindest einen Beigeschmack wird es meistens
geben. Davon kann zum Beispiel Christian Wulff ein Lied singen, und
er wird nicht der Letzte bleiben. Wenn politische Parteien, gleich
welcher Couleur, in der Privaten Krankenversicherung (PKV) besonders
günstige Bedingungen bekommen, dann ist das misslich. Denn gerade
private Krankenversicherer zeigen sich bestimmt nicht deshalb
freigiebig, weil sie generell Menschen etwas Gutes tun wollen oder
die Parteienlandschaft so toll finden. Sie erwarten Gegenleistungen.
Keine Frage, dass gerade das Soziale ein brisanter Bereich ist, die
PKV nochmal im Besonderen, weil sie in schöner Regelmäßigkeit die
meisten ihrer Mitglieder mit horrenden Tariferhöhungen schockt. Das
führt immer öfter zu der Forderung, die PKV ganz abzuschaffen. Und
wem solcher Gegenwind entgegenbläst, der muss sich einflussreiche
Freunde suchen. Wie auch immer.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

426709

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: RAG-Stiftung = von Frank Uferkamp Düsseldorf (ots) - Mit der Entscheidung für Werner Müller als Chef der RAG-Stiftung wird nach vielen Jahren der Diskussion der Knoten in einer zentralen Frage der NRW-Politik durchschlagen. Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister schafft es nun auf den Posten, den er eigentlich erst erfunden hat, der ihm aber lange wegen politischer Blockaden verwehrt blieb. Am Ende war Müller ohne Alternative. Müller machte seine Vergangenheit zu schaffen. Zwar ist er formell parteilos und hatte als Energiemanager und ehemaliger RAG-Chef und Erfinder mehr...

  • Südwest Presse: KOMMENTAR · CDU Ulm (ots) - Es rührt sich was Um mit dem Positiven aus christdemokratischer Sicht anzufangen: Die Volkspartei lebt noch. Es rührt sich was in ihrer Mitte, sie ist noch nicht degeneriert zum bloßen Kanzlerwahlverein - Mutti Merkels Marionette sozusagen. Zwar will sich der "Berliner Kreis" nicht gegen die Parteichefin positionieren. Doch abtun kann Angela Merkel die "Selbsthilfegruppe" trotzdem nicht. Zu den angeblich etwa 40 Mitgliedern zählen gewichtige Stimmen der zweiten Reihe. So nimmt der südwürttembergische Bezirkschef Thomas mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Handwerks-Boom in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Wegen der unsicheren Entwicklung des Euro investieren viele Menschen ihr Geld in Immobilien. Die niedrigen Zinsen machen dies ohnehin attraktiv. Obendrauf reicht der Staat noch reichlich Fördermittel etwa für die energetische Haussanierung aus. All dies nutzt den Bau-Handwerkern.Diese waren nach dem Ende des Wiedervereinigungsbooms in Sachsen-Anhalt arg gebeutelt. Doch die Schrumpfung ist offenbar beendet. Bereits seit 2008 geht es aufwärts. Anders als in vielen Wirtschaftszweigen muss ein Dachdecker oder ein Maler mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Demografie und Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Wir werden älter aber immer weniger. Junge Menschen sind rar. Das ist es, was mit dem sperrigen Begriff demografischer Wandel umschrieben wird. Sachsen-Anhalt trifft diese Entwicklung von allen Bundesländern am stärksten. Heute leben hier knapp ein Fünftel weniger Menschen als 1990. Bis zum Jahr 2025 wird das Land noch einmal 20 Prozent seiner Einwohner verlieren. Die Landesregierung ist sich der Probleme durchaus bewusst. Es gibt zahlreiche Studien, Projekte, die sich damit auseinandersetzen. Noch aber entsteht mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Rezept gegen Verdrossenheit - Kommentar Leutkirch (ots) - Die Absenkung des Wahlalters bei Kommunalwahlen auf 16 Jahre ist der richtige Schritt. Landauf, landab wird über die Politikverdrossenheit der Jugendlichen geschimpft. Keine Ahnung, kein Interesse, heißt es dann. Doch junge Menschen, die nicht in einer Stadt mit einem Jugendgemeinderat wohnen, können sich vor der Volljährigkeit politisch überhaupt nicht einbringen. Und warum sollte sich jemand für etwas interessieren, bei dem er sich nicht beteiligen kann? Das Wahlalter ab 16 Jahren gibt den jungen Menschen endlich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht