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Nur vier 'Grüne Karten' beim DUH-Dienstwagencheck von Bundesbehörden und öffentlichen Unternehmen

Geschrieben am 25-10-2012

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Erste Dienstwagenerhebung der Deutschen Umwelthilfe unter
Bundesbehörden und öffentlichen Unternehmen - Über die Hälfte der
befragten Institutionen erhält wegen zu hoher Klimagasemissionen oder
Auskunftsverweigerung eine "Rote Karte" - "Grüne Karten" gehen an das
Umweltbundesamt, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt sowie die Unfallkasse
des Bundes - Die öffentlichen Banken verweigern fast geschlossen die
Auskunft zum Spritverbrauch ihrer Dienstwagen - Die Deutsche
Bundesbank und ihr Direktor Jens Weidmann verfügen über eine fast
vorbildliche Dienstwagenflotte

Zum zweiten Mal hat die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) insgesamt
20 Bundesbehörden zu ihren Dienstwagen und deren Nutzung befragt.
Ergänzt wurde die Erhebung in diesem Jahr durch die Abfrage bei 19
Unternehmen im Bundesbesitz sowie Banken mit Bundes- oder
Landesbeteiligung. Bewertet wurden der CO2-Ausstoß der Dienstwagen
sowie die jeweilige Flottenstrategie. Das Ergebnis der Umfrage
bezeichnete die Umweltschutzorganisation als ernüchternd. Obwohl seit
diesem Jahr der EU-Zielwert für CO2 bei 130 Gramm liegt, erfüllten
nur drei von insgesamt 20 Bundesbehörden sowie eines von 19
Bundesunternehmen die EU-Vorgaben und erhielten die "Grüne Karte" für
glaubwürdiges Klimabewusstsein für ihr Dienstwagenmanagement.

"Es ist unverständlich, warum Behördenleiter wie die Präsidentin
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in
Klimakiller-Limousinen immer noch ein Schaufahren gegen die
Energiewende betreiben. Spritsparende Dienstwagen schützen nicht nur
das Klima, sondern sparen auch Steuergelder. Erfreulich ist hingegen
das fast vorbildliche Verhalten des Bundesbankpräsidenten Jens
Weidmann, dessen Vorstandslimousine den EU-Zielwert nur knapp
verfehlt und dessen Firmenflotte sogar deutlich darunter liegt", so
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Den EU-Zielwert für 2012 von 130 g CO2/km unterschreiten die
Dienstwagenflotten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und
Ernährung, des Bundespresseamtes, der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt, der Deutschen Bundesbank, der Deutschen
Rentenversicherung Bund, der Bundesagentur für Arbeit und der
Unfallkasse des Bundes. Den sparsamsten Dienstwagen, einen VW Passat
1.6 TDI Blue Motion mit einem CO2-Ausstoß von 115 g/km, fährt
Umweltbundesamt-Präsident Jochen Flasbarth. Seine Behörde verfehlt
jedoch mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 135 g/km den
EU-Zielwert. Den besten Flottenemissionswert unter allen Befragten
erreicht mit 123 g CO2/km wie im Vorjahr die Deutsche
Rentenversicherung Bund. Weil deren Präsident Herbert Rische jedoch
weiterhin auf ein klimaschädliches Fahrzeug mit einem CO2-Ausstoß von
174 g/km setzt, erhält sie in der Gesamtbetrachtung nur die "Gelbe
Karte".

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Flottenfahrzeuge sank von
160 g/km im Jahr 2011 auf 147 g/km in 2012. Auch unterschreiten mit
sieben Behördenleitern in diesem Jahr deutlich mehr Führungskräfte
den geltenden EU-Zielwert. 2011 gelang dies nur dem Präsidenten des
Umweltbundesamtes. Die beschleunigte Ausmusterung spritintensiver
Dienstwagen führt die DUH auch auf die jährliche, vergleichende
Darstellung von Behörden und Unternehmen zurück.

Große Unterschiede zwischen Bundesbehörden und -unternehmen gab es
hinsichtlich der Transparenz. Während die 20 befragten Bundesämter
und -anstalten sich auskunftsbereit zeigten, weigerten sich viele
Bundesunternehmen, die Fragen der DUH zu beantworten. Von 19
Unternehmen machten 13 keine oder nur sehr lückenhafte Angaben. Vor
allem die öffentlichen Banken bewiesen einmal mehr ihre Abneigung
gegen zu viel Transparenz. Den ersten Platz bei den öffentlichen
Unternehmen belegte die Unfallkasse des Bundes mit der einzigen
grünen Karte. "Gelb" erhielt neben der Deutschen Rentenversicherung
Bund die Deutsche Bundesbank, die durch Ihre Auskunftsbereitschaft
besonders positiv auffiel und im Gegensatz zu den meisten anderen
Banken die CO2-Werte der Dienstwagenflotte und des
Vorstandsfahrzeuges preisgab. Auch die Norddeutsche Landesbank
(NORD/LB) gestattete den Blick unter die Motorhaube ihrer
Dienstwagen, deren deutlich zu hoher CO2-Ausstoß jedoch noch stark
verbesserungswürdig ist. Die "Rote Karte" für Intransparenz oder
einen zu hohen CO2-Ausstoß der Dienstfahrzeuge vergab die DUH an
sieben Bundesbehörden und 16 Bundesunternehmen.

Die DUH fragte in diesem Jahr erstmals auch nach der
Flottenstrategie und Maßnahmen für eine umweltfreundlichere
Mobilität. Dabei erkundigte sie sich, inwieweit die Behörden und
Unternehmen alternative Antriebe nutzen, Fahrertraining anbieten, den
Radverkehr und die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs und
der Bahn fördern sowie über einen CO2-Flottenrichtwert und
Bonus-/Malussystem verfügen. Das Ergebnis: Neun Behörden und
Unternehmen weisen umfangreiche Konzepte vor. So legen zum Beispiel
die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die Bundesdruckerei bei
der Beschaffung von Neufahrzeugen einen Höchstwert von 160 g CO2/km
fest. Die Bundesdruckerei verknüpft dies zudem mit einem Bonussystem.
Das Umweltbundesamt will in seinem Fuhrparkkonzept die CO2-Emissionen
der Kfz-Flotte gegenüber 2010 bis 2014 um 10 Prozent senken und legt
beim Mobilitätsmanagement Wert auf die Förderung alternativer
Verkehrsmittel. Viele Behörden und Unternehmen bieten außerdem in
Kooperation mit den lokalen Verkehrsbetrieben Jobtickets, Bahncards
oder Dienstfahrräder an, um die Attraktivität von Alternativen zum
Dienstwagen zu erhöhen.

Die Ergebnisse der Dienstwagenabfrage erhalten Sie im Internet
unter
http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=2951.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de

Daniel Eckold, Pressesprecher, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de


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