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BEE-Präsident Schütz: "EEG-Umlage steigt 2013 stärker als nötig"

Geschrieben am 15-10-2012

Berlin (ots) - Anlässlich der heute veröffentlichten EEG-Umlage
von 5,277 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom für 2013 stellt der
Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) klar, dass der Ausbau der
Erneuerbaren Energien nicht der wesentliche Treiber für steigende
Strompreise ist. "Nicht einmal die Hälfte der Umlage für das kommende
Jahr geht auf die reinen Förderkosten für 2013 zurück", erklärt
BEE-Präsident Dietmar Schütz. Der Rest der EEG-Umlage diene einer
immer stärker ausgeweiteten Industrieförderung, der Kompensation
sinkender Strompreise an der Börse sowie dem nachträglichen Ausgleich
zu geringer Einnahmen im Jahr 2012.

"Die EEG-Umlage steigt im kommenden Jahr stärker als nötig. Daran
ist aber nicht in erster Linie der Ausbau der Erneuerbaren Energien
schuld, wie dieser Tage von den Kritikern der Energiewende permanent
behauptet wird. Vielmehr hat die Politik die Umlage mit immer neuen
Zusatzkosten aufgebläht. Umgekehrt werden die preissenkenden Effekte
der Erneuerbaren Energien bisher nicht an die Privatkunden
weitergegeben", kritisiert Schütz.

An der Leipziger Strombörse sorgen die Erneuerbaren Energien für
sinkende Strompreise. So betrug der durchschnittliche Spotmarktpreis
in den ersten drei Quartalen 2012 nur noch rund 4,3 Cent/kWh
gegenüber 5,1 Cent/kWh im Vorjahreszeitraum. Weitere Berechnungen
zeigen: Wenn die Stromversorger ihre gesunkenen Einkaufspreise der
letzten Jahre an die Privatkunden weitergeben würden, läge für sie
der aktuelle Strompreis um rund 2 Cent pro Kilowattstunde niedriger.
"Der kommende Anstieg der EEG-Umlage wäre damit mehr als
ausgeglichen", so Schütz.

Dass die Preispolitik der großen Energieversorger zu Lasten der
Privathaushalte geht, zeigt auch ein Vergleich der
Haushaltsstrompreise mit den Industriestrompreisen. Während die
Haushaltsstrompreise seit 2008 um rund 20 Prozent gestiegen sind,
sind die Preise für Industriekunden im selben Zeitraum sogar um 3
Prozent gesunken. "Die Energiewende ist somit nicht
hauptverantwortlich für steigende Haushaltsstrompreise",
schlussfolgert Schütz.

Den Forderungen insbesondere aus der FDP, die Förderung der
Erneuerbaren Energien jetzt auf ein Quotensystem umzustellen, erteilt
der BEE eine klare Absage. Einer aktuellen Studie des Instituts für
Zukunfts-Energiesysteme (IZES) zufolge wäre das Quotenmodell deutlich
teurer und ineffektiver als das bisherige System. «Das vielfach
vorgebrachte Argument der Kosteneffizienz konnte bei näherer
Betrachtung der Vorschläge in keinem Punkt bestätigt werden», heißt
es in der Untersuchung.

Zudem würde ein Quotenmodell mittelständische Akteure stark
benachteiligen und große finanzstarke Konzerne bevorzugen, da
erhebliche Mittel benötigt werden, um die vorhandenen Risiken
abzufedern. Das würde den dezentralen Ausbau stoppen und die
Marktmacht der großen Energiekonzerne wieder stärken. «Eine
Fortschreibung der Oligopolstruktur der Stromerzeugung würde damit in
Kauf genommen», so das IZES.

Selbst die FDP musste inzwischen einräumen, dass der Markt für
Erneuerbare Energien bei einer Umstellung auf das von ihr
favorisierte Modell erst einmal für mehrere Jahre zusammenbrechen
würde. "Mit dem vorliegenden Vorschlag eines Quotenmodells nimmt die
FDP also nicht nur in Kauf, den Ausbau der Erneuerbaren zu stoppen,
sondern auch die Erfolge der Wettbewerbsentzerrung durch das EEG
zunichte zu machen", analysiert Schütz.

Der Umbau unserer Energieversorgung auf zukunftsfähige Strukturen
ist nach Ansicht des BEE ohne Alternative. "Fakt ist: Wir sitzen auf
einem Berg von Atommüll, die deutschen geschweige denn
internationalen Klimaschutzziele sind kaum noch zu erreichen, fossile
Energieträger wie Öl und Gas werden teurer und schmutziger. Wer den
nachfolgenden Generationen trotzdem eine Perspektive geben will, muss
jetzt in den Umbau unserer Energieversorgung investieren. Deshalb ist
und bleibt die Energiewende richtig und notwendig", so Schütz
abschließend.

Ein ausführliches Hintergrundpapier zu den Kostenbestandteilen der
EEG-Umlage steht unter www.bee-ev.de zum Download.



Pressekontakt:
Daniel Kluge und Ronald Heinemann, Referenten für Medien und Politik,
Fon: 030/2758170-15 und - 16, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de, Internet: www.bee-ev.de


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