(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Peer Steinbrücks Nebeneinkünfte Peinlichkeiten ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 08-10-2012

Bielefeld (ots) - Dass SPD und Grüne nun schärfere
Veröffentlichungs-Regeln für die Nebeneinkünfte von Abgeordneten
fordern, ist zu begrüßen. Die jetzigen drei Stufen mit einer oberen
Grenze von 7.000 Euro sind geradezu lächerlich. Wer wissen will, was
sein Abgeordneter außerhalb seines Mandats zusätzlich einnimmt, ist
manchmal eher auf Mutmaßungen denn auf klare Fakten angewiesen.
Bisher haben sich vor allem die Union und die FDP gegen größere
Transparenz gesperrt - sollten sie nun in ihrer Empörung über den
stark nachgefragten Redner Peer Steinbrück ihren Widerstand aufgeben,
hätte diese Debatte einen segensreichen Effekt. Auch wenn es
Schwarz-Gelb eigentlich nur darum ging, Peer Steinbrück den Start in
sein Kanzlerkandidatenleben zu vermasseln. Das haben Union und FDP
recht gut geschafft. Peer Steinbrück mag viele Vorträge gegen saftige
Honorare gehalten haben - verbiegen lässt er sich trotzdem nicht. Er
rüffelt Bankmanager auch dann noch, wenn diese ihm dafür Tausende
Euro bezahlen. Dass Steinbrücks Unabhängigkeit in Gefahr gerate oder
er gegen das Gesetz verstoßen habe - solche Vorwürfe greifen völlig
daneben. Trotzdem besitzt die Angelegenheit ein gewisses
"Geschmäckle". Auch deshalb, weil Steinbrück angeblich so viele
Vorträge gehalten haben soll, dass er etliche Bundestagstermine dafür
sausen ließ. Das ist kein Verbrechen, aber doch ein bisschen
peinlich. Noch peinlicher wird es allerdings, wenn Steinbrück sich
mit plumpen Totschlagargumenten zur Wehr setzt - dass es "Transparenz
nur in Diktaturen" gebe, gehört eindeutig dazu. Keiner will dem
Kandidaten seine private Würde rauben. Trotzdem könnte er die exakte
Höhe seiner Honorare nennen. Auch weil er und die SPD grundsätzlich
für eine genaue Angabe in Euro und Cent plädieren. Warum dann nicht
mit gutem Beispiel vorangehen?



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

421826

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR CDU-Landeschef Laschet hundert Tage im Amt Feuerwehrmann auf der Karriereleiter FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Die Ausgangsbedingungen waren denkbar günstig. Bevor Armin Laschet den Vorsitz der Union in NRW übernahm, hatte die Partei einen historischen Tiefpunkt erreicht. Mit ihrem Spitzenkandidaten Norbert Röttgen krachte sie tief in den Keller, nur 26,3 Prozent der Stimmen entfielen im Mai auf die Christdemokraten. Wie der Fußballtrainer, der eine taumelnde Mannschaft auf einem unteren Tabellenplatz übernimmt und kaum etwas zu verlieren hat, fällt es dem "Feuerwehrmann" der NRW-Union nun leicht, seine Truppe aus dem Gröbsten mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Späte Wahrheiten / Kommentar zu Rettungsschirmen Mainz (ots) - Wie naiv Politik doch zu Werke gehen kann: "Kein Staat muss für die Schulden eines anderen haften", hieß eines der zentralen Prinzipien bei Einführung der Euro-Währungsunion. Die martialische Vokabel dazu hieß "no bailout" - frei übersetzt "wir hauen Euch nicht raus, wenn ihr Mist baut". Heute weiß fast jeder Grundschüler, dass eine gemeinsame Währung ohne eine gemeinsame Haftung gar nicht denkbar ist. Eine gemeinsame Haftung aber kann nur dann funktionieren, wenn alle Mitglieder einer Währungsgemeinschaft in etwa mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Die Bundeskanzlerin muss Griechenland auf Sparkurs halten = Von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Die Linke und Gewerkschaften in Griechenland machen mobil. Sie machen so mobil, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel heute in Athen von rund 7000 Polizeibeamten geschützt werden muss. Schon dieser Umstand wirft die Frage auf, warum Merkel überhaupt und ausgerechnet jetzt nach Griechenland fährt. Die Standpunkte sind doch längst geklärt. Die Regierung in Athen muss sparen, sparen, sparen. Das kann ein Staat aber nur auf Kosten der Bürger. Und die laufen nun Sturm. Sie laufen Sturm gegen Deutschland, gegen die Bundeskanzlerin. mehr...

  • Südwest Presse: Ulm - Kommentar zu ESM- Ausgabe vom 09.10.2012 Ulm (ots) - Ulm, KOMMENTAR zu ESM Ausgabe vom 09.10.2012 ESM - die allermeisten Bundesbürger werden sich unter diesem drei Buchstaben nicht viel vorstellen können. Und doch ist der dauerhafte Rettungsfonds für den Euro, der sich dahinter verbirgt, für sie alle und für das Projekt Europa von großer Bedeutung. Gestern ist der ESM in Kraft getreten. Die monatelangen Diskussionen um seine ökonomische Sinnhaftigkeit samt seiner verfassungsrechtlichen Überprüfung sollten damit Vergangenheit sein. Damit ist freilich nur zu rechnen, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Stuttgart Halle (ots) - 16 Jahre hat Wolfgang Schuster für die CDU diese Stadt regiert. Dann fegte der Streit um das Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" die konservative Landesregierung von Union und FDP aus dem Amt. Doch damit ist der tiefe Fall der CDU offensichtlich noch nicht beendet. Kuhn hat auch Sebastian Turner, Kandidat von Union , FDP und Freien Wählern, hinter sich gelassen. Das zeigt die Gefahr, die der Union droht, wenn die Grünen mit starken Realos wie Kretschmann und Kuhn im deutschen Süden antreten. In der Bundestagswahl dürfte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht