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Westdeutsche Zeitung: Das Rententhema drängt - jetzt = von Peter Kurz

Geschrieben am 04-10-2012

Düsseldorf (ots) - Neurentnern empfiehlt der Kabarettist Volker
Pispers: "Wenn Sie Ihren Rentenbescheid bekommen, dann machen Sie
erst mal ein Fass auf. Und dann kündigen Sie Ihre Wohnung und ziehen
in das Fass." Was so bitterböse daherkommt, hat einen realen
Hintergrund. Als die damalige rot-grüne Bundesregierung beschloss,
das Rentenniveau abzusenken, hieß es gleichzeitig, der Einzelne könne
ja mit Hilfe der Riester-Rente oder durch die betriebliche
Altersversorgung die Lücke schließen. Doch eben das tun viele nicht.
Sie werden von einer Mini-Rente leben müssen. Für das Nein zur
privaten Altersvorsorge gibt es viele Gründe: Da sind diejenigen, die
sich auf eine Erbschaft verlassen. Oder sich mit einer Immobilie
abgesichert glauben. Doch es gibt auch die Menschen, deren kleines
Einkommen nicht ausreicht, um davon etwas zurücklegen zu können.
Anderen sind die verwirrend vielen Angebote zu kompliziert. Oder sie
glauben einfach nicht daran, dass sich angesichts der unabsehbaren
Folgen der Finanzkrise diese Investition in der Zukunft auszahlen
wird. Da leben sie lieber nach dem Motto: Warum soll ich mir jetzt
das Cabrio versagen, in dem ich im Alter wegen meines dann zu
erwartenden Nackenleidens sowieso nicht mehr fahren kann? Lieber
jetzt genießen als auf eine Zukunft setzen, die ich vielleicht gar
nicht erleben werde. Aber wenn doch, was dann? Die Frage nach der
Sicherung der Zukunft mag der Einzelne noch von sich schieben - auf
die Gesellschaft als Ganzes kommt sie unweigerlich zu. Die
Gemeinschaft, die irgendwann all jene mit unterstützen muss, die
nicht selbst vorsorgen. Schon jetzt geht es vielen Rentnern nicht
gut, doch künftigen Rentnergenerationen wird es noch viel schlechter
gehen. Das ist kein Thema für später, das ist ein Thema für jetzt.
Jedes Jahr, das ungenutzt verstreicht, macht das Problem nur größer.
Um die tickende Zeitbombe zu entschärfen, muss gehandelt werden. Sei
es durch eine verpflichtende private Altersvorsorge, die den
Bedürftigen durch großzügige Zuschüsse erleichtert wird. Oder aber
durch ein Wiedererstarken der gesetzlichen Rentenversicherung. Das
kostet viel Geld. Doch sehenden Auges den Zug weiter in Richtung
Altersarmut fahren zu lassen, wird die Gesellschaft noch viel teurer
zu stehen kommen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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