(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Nebenwirkung eines politischen Frühlings = von Lothar Leuschen

Geschrieben am 21-09-2012

Düsseldorf (ots) - Das Video eines verrückten Fundamental-Christen
und die Mohammed-Karikaturen eines geschäftstüchtigen französischen
Satiremagazins sind ein Lackmuspapier für den Zustand des islamischen
Teils der Welt. Sie zeigen, was sich unter der Oberfläche befindet.
Und das ist bedrohlich, gefährlich, weil es unbeherrschbar ist. Unter
den Moslems brechen sich seit Beginn des sogenannten Arabischen
Frühlings die Folgen von Unterdrückung und Minderwertigkeitskomplexen
vieler Generationen Bahn. Der Führungsanspruch der westlichen Welt,
allen voran der USA, wird negiert. Hassprediger füllen das Vakuum,
das die Gaddafis und Mubaraks hinterlassen haben. Nun wird klar, dass
der Westen nicht richtig abgeschätzt hat, was er tat, als er seine
Marionetten in der arabischen Welt fallenließ, ohne zu wissen, wer
ihnen nachfolgt. Jetzt brennen Flaggen und Obama-Puppen, werden
Botschaften gestürmt und angezündet. Der Dialog ist gestört, wenn er
denn überhaupt noch stattfindet. All das haben ein dümmliches Video
und nicht einmal sonderlich gute Karikaturen über den Propheten
Mohammed zutage gefördert. Und nun, da der Ungeist von Hass und
Gewalt auch die Straßen und Plätze in Deutschland zu besetzen droht,
findet niemand das Rezept, mit dem sich rasende, wütende, in ihrer
Ehre verletzte Moslems beruhigen lassen. Selbst
Beschwichtigungsbotschaften der USA vermögen nicht, den von
demagogischen Predigern zum eigenen Machterhalt aufgestachelten Mob
zu beruhigen. Das macht die Lage so gefährlich. Der Westen, auch
Deutschland, sitzt auf einem Pulverfass, dessen Lunte bis nach
Islamabad reicht. Selbst die aufgeklärteren Moslems sind nicht mehr
in der Lage, das Feuer auszutreten. Im Grundsatz ist es schlicht ein
Akt der Meinungsfreiheit, Filme und Zeichnungen zeigen zu dürfen,
auch wenn sie noch so geschmacklos sind. Auf diese Toleranz sind
westliche Gesellschaften mit Fug und Recht stolz. Aber inzwischen ist
die Welt an einen Punkt gekommen, an dem die Freiheit hier Leben dort
bedroht. Deshalb ist es an der Zeit, dass Demagogen im Okzident
Einhalt geboten wird, damit die Hassprediger im Orient nicht noch
mehr Resonanz finden für ihre tumbe Schwarz-Weiß-Malerei im Namen des
Propheten.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

418973

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Weißrussland Halle (ots) - So wird auch die morgige Parlamentswahl lediglich eine weitere Aufführung von Scheindemokratie sein. Daran wird sich nichts ändern, solange keine Signale vom mächtigen Nachbarn Russland ausgehen. Eine Demokratisierung in Moskau ließe dem Diktator in Minsk nur noch die Wahl zwischen der Kapitulation und dem Versuch, sich nach dem Beispiel Nordkoreas selbst einzumauern. Derzeit aber stellt sich diese Frage nicht, denn eine zweite Perestroika in Russland ist nicht abzusehen. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung mehr...

  • WAZ: Der Steuerstreit ist festgefahren - Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Die Bedenkenträger rüsten auf - das Land kauft ein. Nichts spricht dafür, dass Nordrhein-Westfalen auf den Erwerb weiterer Steuer-CDs verzichten wird. Der Konflikt um das Steuerabkommen mit der Schweiz ist festgefahren, und keine Seite wird ihn um den Preis eines herben Gesichtsverlusts lösen wollen: nicht Rot-Grün in Düsseldorf, nicht Schäuble, nicht die Eidgenossen. Behaglich ist die Rolle von Norbert Walter-Borjans. Krafts Finanzchef räumt Schwarzkonten ab, er weiß dabei die Mehrheit der ehrlichen Steuerzahler hinter mehr...

  • WAZ: Schwarz-Rot übt schon mal - Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Wer will, der kann die "Große Koalition", die im Bundesrat für die gesetzliche Frauenquote votierte, als Vorboten einer künftigen Bundesregierung sehen: Die Union, der der kleine Koalitionspartner FDP abhanden zu kommen droht, streckt schon mal die Fühler Richtung SPD aus. Und die Sozialdemokraten, die ahnen, dass es 2013 für Rot-Grün in Berlin wieder nicht reichen dürfte, wittern Regierungsluft. So könnte sich die Neuauflage einer Großen Koalition für Schwarz wie Rot lohnen. Aber lohnt sie sich auch für die Bürger? Die mehr...

  • WAZ: Menschen, die auf Telefone warten - Kommentar von Achim Beer Essen (ots) - Der Protest gegen das Mohammed-Filmchen. Der Terror der Dschihadisten. Und ja, sogar der arabische Frühling. Es gibt kluge Wissenschaftler, die das alles damit erklären, dass es in den betroffenen Ländern viele junge Männer gibt, die sonst nichts zu tun haben. Wir sollten gewarnt sein: Solche jungen Männer gibt es auch bei uns. Am Freitag standen sie in langen Schlangen vor den Apple-Stores. Warum tun die das? Als das Vorgängermodell iPhone 4S auf den Markt kam, war es doch so: Lange Schlangen vor den Geschäften am mehr...

  • NRZ: Schwarz-Gelb bröckelt - Kommentar zur Koaltion von Christian Kerl Essen (ots) - Ein Jahr vor der Bundestagswahl war gestern in der Länderkammer zu besichtigen, wie der Zusammenhalt im schwarz-gelben Lager bröckelt. Die Ländermehrheit für eine gesetzliche Frauenquote, nur mithilfe von zwei CDU-Ministerpräsidenten ermöglicht, setzt die Koalition unter Druck - auch im Bundestag ist ja ein Teil der Union für den Vorstoß. Noch brisanter ist der drohende Konflikt um den Mindestlohn: Ausgerechnet das CDU-geführte Thüringen hat im Bundesrat gegen den Willen der Kanzlerin die Initiative für die Einführung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht