(Registrieren)

Mehrheit der Haushaltsgerätehersteller verweigert Angaben zu Energieeffizienz und Stromverbrauch auf der IFA

Geschrieben am 31-08-2012

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe kritisiert Siemens, Liebherr, Bosch, Samsung,
Panasonic, Gorenje und Haier für Nichtkennzeichnung ihrer Produkte
mit energieverbrauchsrelevanten Informationen auf der weltweit
größten Messe für Haushaltsgeräte IFA in Berlin - Hersteller sind
gesetzlich zur Auszeichnung verpflichtet - Nur Miele, AEG,
ElectronicPartner und Electrolux informieren korrekt über
Energieverbrauch und -effizienz ihrer Produkte

Zum Auftakt der heute beginnenden Internationalen Funkausstellung
IFA in Berlin hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) die Mehrheit
der Hersteller von Haushaltsgroßgeräten erneut stark für die fehlende
Kennzeichnung zu Energieverbrauch und Energieeffizienz kritisiert.
Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation wirft den Unternehmen
Siemens, Liebherr, Bosch, Samsung, Panasonic, Gorenje und Haier vor,
gegen deutsches und europäisches Klimaschutzrecht zu verstoßen.
Entgegen der gesetzlichen Pflicht, präsentieren die genannten
Hersteller ihre Geräte auf der IFA ohne energieverbrauchsrelevante
Informationen. Nachdem sie im vergangenen Jahr von der DUH abgemahnt
wurden, kennzeichnen in diesem Jahr zumindest die Unternehmen
Electrolux, AEG, ElectronicPartner und Miele ihre ausgestellten
Geräte korrekt.

"Dass deutsche Schwergewichte unter den Haushaltsgeräteherstellern
zwischenzeitlich vor Gericht dafür kämpfen, die Angaben über
Energieeffizienz und Stromverbrauch verweigern zu dürfen, zeigt das
ehrliche Desinteresse dieser Firmen am Klimaschutz", sagt Jürgen
Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. "Dabei ist die Begründung, die
Geräte würden auf der Messe nicht verkauft, mehr als fadenscheinig.
Wo wenn nicht auf der IFA kann sich der interessierte Konsument über
die Produktneuerscheinungen informieren? Angesichts steigender
Strompreise ist die Angabe zu Energieeffizienz von zentraler
Bedeutung."

Bereits im vergangenen Jahr hatte die DUH die IFA-Aussteller
aufgefordert, die präsentierten Kühlschränke, Waschmaschinen und
Wäschetrockner mit den gesetzlich vorgeschriebenen Energieetiketten
zu versehen. Nach den bestehenden
Energieverbrauchskennzeichnungsvorschriften müssen
Haushaltsgroßgeräte, die für den Endverbraucher ausgestellt werden,
mit dem bunten Energielabel von der Skala grün (hoch effizient) bis
rot (nicht effizient) sowie Angaben zum Stromverbrauch gekennzeichnet
sein.

Weil bis auf ein Unternehmen kein deutscher Hersteller bereit war,
zukünftig die korrekte Kennzeichnung zu erklären, hatte die DUH
Klagen wegen der nicht erfolgten Energieeffizienzkennzeichnung auf
der IFA 2011 gegen diese Unternehmen eingereicht. In erster Instanz
erhielt die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation gegenüber den
Herstellern Liebherr und Miele recht. Besonders ärgerlich ist aus
Sicht der DUH das Verhalten des Herstellers Haier, der sich ihr
gegenüber im letzten Jahr mit einer strafbewehrten
Unterlassungserklärung verpflichtet hatte, die Kennzeichnungspflicht
zukünftig einzuhalten. Nachdem Haier auch auf der IFA 2012 seine
Geräte nicht korrekt kennzeichnet, fordert die DUH nun eine
Konventionalstrafe.

Allein im vergangenen Jahr besuchten mehr als 100.000 Konsumenten
die IFA. Dass auf der Internationalen Funkausstellung keine Geräte
gekauft werden können, ist nach Ansicht der DUH rechtlich
unerheblich, da die Messe mit ihrem breiten Produktangebot neuester
Entwicklungen dem Besucher eine Vorentscheidung beim Kauf ermöglicht.
Für diesen sind die jeweiligen Energieverbrauchsinformationen
unverzichtbar. "Nach der für die IFA 2011 geltenden Rechtslage der
EnVKV ist die Pflicht der Hersteller von Haushaltsgeräten, die solche
auf dieser Verbrauchermesse ausstellen, eindeutig", so Rechtsanwalt
Roland Demleitner, der die DUH in den Unterlassungsklageverfahren
gegen die Hersteller vertritt. "Gleichzeitig ist die Haltung einiger
Hersteller aus Verbraucherschutzgesichtspunkten völlig
unverständlich, da sie den Käuferinnen und Käufern durch ihre
Verweigerungshaltung wichtige Informationen zum Energieverbrauch
schlichtweg vorenthalten."

Die DUH setzte sich in erster Instanz bislang in zwei Verfahren
gegen die beiden Hersteller Liebherr sowie Miele mit ihrer
Rechtsauffassung durch. Die Landgerichte Bielefeld und Ravensburg
kamen zu dem Schluss, dass den Besucherinnen und Besuchern der IFA
die für eine Kaufentscheidung wichtigen Informationen über
Energieeffizienz und andere Ressourcen verbrauchende Informationen
der dort präsentierten Geräte nicht vorenthalten werden dürfen. Beide
Haushaltsgerätehersteller haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Vier weitere Verfahren gegen Aussteller des letzten Jahres stehen
noch zur Entscheidung aus.

"Die Aussteller der Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin
werben mit hoch effizienten Produktneuheiten. Es ist unverständlich,
warum dieser Wettbewerbsvorteil nicht genutzt wird und die Produkte
für den Verbraucher nicht sichtbar gekennzeichnet werden. Immerhin
ist das auch die Absicht des Gesetzgebers", so Agnes Sauter, Leiterin
der Abteilung für Verbraucherschutz der DUH.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de

Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315
Radolfzell, Tel.: 07732 9995 0, E-Mail: sauter@duh.de

Roland Demleitner, Rechtsanwalt, Rheinstrasse 11 , 65549 Limburg,
Tel.: 06431 77 80 790, E-Mail: rs@roland-demleitner.de

Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,
E-Mail: eckold@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

414786

weitere Artikel:
  • "45 Min: Pension schlägt Rente" die Schieflage bei der Altersversorgung und ihre Folgen Hamburg (ots) - Die Menschen in unserer Gesellschaft werden immer älter, die Rentenkassen in Deutschland, das ist absehbar, immer leerer. Es gibt immer weniger jüngere Arbeitnehmer, die die Altersversorgung von immer mehr älteren Menschen finanzieren müssen. Die NDR Dokumentationsreihe "45 Min" zeigt in der Folge "Pension schlägt Rente", dass Privilegien für Beamte und Pensionäre diese Situation zusätzlich verschärfen. Autor Sebastian Bellwinkel dokumentiert in diesem Film den Alltag einer Rentnerin und eines Pensionärs und mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung (Rostock): Leutheusser-Schnarrenberger zum Überfall auf Rabbiner: "Es darf in Deutschland keinen Antisemitismus geben, von wem auch immer." Rostock (ots) - Rostock. Mit "Erschütterung" hat Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger(FDP) auf den brutalen Angriff auf einen Rabbiner in Berlin reagiert. Sie habe dabei sofort die deutsche Geschichte mit dem Holocaust im Kopf, sagte sie der Ostsee-Zeitung(Sonnabend). "Dass ein solcher Übergriff in Deutschland passieren kann, zeigt, wie wichtig es ist, dass die politisch Verantwortlichen alles tun, um das friedliche Zusammenleben von Religionen zu ermöglichen. Es darf in Deutschland keinen Antisemitismus geben, mehr...

  • Mißfelder: Missionen am Horn von Afrika zeigen Wirkung Berlin (ots) - Einer Untersuchung der US Navy zufolge nimmt derzeit die Zahl von Attacken durch Piraten am Horn von Afrika ab. Dazu erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder: "Der Bericht der US Navy zeigt, dass sich die internationalen Bemühungen um die Eindämmung von Piraterie am Horn von Afrika auszahlen. Unser Einsatz für die Sicherheit der Seewege ist aber auch weiterhin gefordert, sowohl hinsichtlich der Lieferung von Hilfsgütern nach Somalia als auch für die Gewährung eines mehr...

  • Der Tagesspiegel: Arzneiausgaben im Juli um 3,1 Prozent gestiegen Berlin (ots) - Die Arzneiausgaben der gesetzlichen Krankenkassen sind im Juli erneut gestiegen. Mit knapp 2,28 Milliarden Euro gaben die Versicherer dafür 3,1 Prozent mehr aus als im Vergleichsmonat des Vorjahres, berichtete der Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Der Gesamtanstieg in den ersten sieben Monaten liegt damit bei 3,4 Prozent. Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909. Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-29021 mehr...

  • Der Tagesspiegel: Uniklinik-Verband: Es gibt zu viele Transplantationszentren Berlin (ots) - Berlin - Der Verband der Universitätskliniken Deutschlands hat gefordert, die Zahl der Transplantationszentren in Deutschland zu senken. Ein solcher Schritt sei "sinnvoll", sagte Verbandschef Michael Albrecht dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909. Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-29021 14013 E-Mail: cvd@tagesspiegel.de   mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht