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NRZ: Anlass zu echter Sorge - ein Kommentar von CHRISTIAN ICKING

Geschrieben am 28-08-2012

Essen (ots) - Der Arbeitskampf beim Kabinenpersonal der Lufthansa
geht jetzt in die ganz heiße Phase: In sieben Bundesländern sind die
Sommerferien noch nicht zu Ende - folglich könnte ein Streik Tausende
Urlaubsreisende treffen. Aber auch für die Lufthansa selbst ist der
Zeitpunkt des angekündigten Streiks denkbar ungünstig: Die
Kranich-Linie hat massiv mit der Billig-Konkurrenz zu kämpfen und
fliegt hohe Verluste ein. Eine flächendeckende Arbeitsniederlegung
würde dem Konzern täglich zusätzliche Kosten in Millionenhöhe
abfordern.

Das Management des Dax-Konzerns steht unter Sparzwang. Es
verwundert deshalb nicht, dass es sich bei den aktuellen
Tarifverhandlungen nun hart zeigt. Zumal sich die Airline wie kaum
ein anderes Unternehmen konfrontiert sieht mit einer Reihe von
Spartengewerkschaften, die mit Arbeitsniederlegungen einer relativ
kleinen Gruppe große Auswirkungen erreichen können.

Aber welche Erfolgschance hätte ein Streik, der dem Unternehmen
und damit seinen Kunden nicht weh tut? Keine. Und der Arbeitskampf
der Flugbegleiter ist kein Streik, bei dem es der Gewerkschaft UFO
nur darum geht, ein möglichst hohes Lohnplus herauszuholen. Im
Gegenteil geht es auch bei der Lufthansa längst ans Eingemachte, was
die Arbeitsbedingungen ihrer Angestellten anbetrifft. Die
Flugbegleiter kämpfen gegen eine Ausweitung der Arbeitszeiten, die
mögliche Auslagerung von Personal in eine geplante Billigtochter und
den verstärkten Einsatz von Leiharbeitern in der Kabine.

Sicher: Ein ausgefallener Flug ist für die betroffenen Passagiere
ärgerlich. Das Thema, das hinter dem Ufo-Streik aufragt, ist aber von
viel größerer Bedeutung: die einschneidenden Sparmaßnahmen, zu denen
sich die Branche und mittlerweile selbst die stolze Lufthansa
gezwungen sehen. Wenn Piloten unter Überlastung leiden, wenn
Wartungsintervalle gestreckt werden und das Personal in
sicherheitsrelevanten Bereichen für weniger Geld länger arbeiten muss
- dann sollte das Anlass zu echter Sorge geben.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


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