(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Einführung eines Unfalldatenschreibers Möglichkeiten ausschöpfen MATTHIAS BUNGEROTH

Geschrieben am 27-08-2012

Bielefeld (ots) - Groß ist die Aufregung in der Politik um die
mögliche flächendeckende Einführung eines Unfalldatenschreibers (UDS)
in Kraftfahrzeugen. Dabei sollte der Gesellschaft daran gelegen sein,
jede Möglichkeit auszuschöpfen, um die Zahl der Verkehrsunfälle -
insbesondere der schweren mit Personenschaden - so weit wie möglich
zu senken. Insofern gilt es jetzt, alle Aspekte dieses Themas
vorbehaltlos zu prüfen. So macht es derzeit auch der Deutsche
Verkehrssicherheitsrat, der noch keine grundsätzliche Empfehlung in
dieser Frage abgegeben hat. Allerdings gibt es schon jetzt eine Reihe
von Argumenten, die grundsätzlich für eine UDS-Einführung sprechen.
Deshalb hat das Europaparlament bereits die EU-Kommission
aufgefordert, ein Konzept für die schrittweise Einführung von
UDS-Systemen zu entwickeln und dabei mit Leihfahrzeugen anzufangen.
So gibt es ernst zu nehmende Stimmen aus der Industrie, die es für
wahrscheinlich halten, dass ein UDS-Gerät bei Massenproduktion auch
für ein Zehntel der derzeit zu veranschlagenden 1.000 Euro
hergestellt und eingebaut werden kann. Studien belegen, dass
Fahrzeugführer am Steuer vorsichtiger agieren, wenn sie wissen, dass
ein solches Gerät an Bord ist. Unbestritten ist bei Experten, dass
die Technik der Geräte mittlerweile ausgereift ist und dazu beitragen
kann, Unfallgeschehen aufzuklären, wo dies notwendig ist. So bleibt
als schwerwiegendster Einwand gegen die UDS-Einführung die
datenrechtliche Frage. Das im deutschen Rechtsstaat verankerte
Zeugnisverweigerungsrecht bei strafrechtlichen Vorwürfen darf nicht
angetastet werden. Jeder andere Gesetzentwurf wäre verfassungswidrig
und würde mit Sicherheit gekippt. So müssen letztlich die Juristen
die Frage beantworten, ob der Einbau der Geräte zur Pflicht werden
kann. Bislang spricht mehr dafür als dagegen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

413882

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien Bielefeld (ots) - Bei dem Kampf um mehr Freiheiten sterben in Syrien an einem einzigen Tag mehr als 200 Menschen. So mancher Familienvater kennt dort in diesen Tagen nur einen Gedanken: das Land verlassen, auch wenn es schwer fällt. Vor allem die Nachbarn in der Türkei, im Libanon und in Jordanien haben ihre Herzen und Grenzen geöffnet und 200 000 Syrer aufgenommen. Wenn jetzt die Türkei damit droht, nicht mehr jeden Flüchtling aufnehmen zu können, ist das mehr als verständlich. Das Land ist überfordert. Die UNO und die westliche Staatengemeinschaft mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Steuerdatenkauf Bielefeld (ots) - NRW knöpft sich die Kunden von vier Schweizer Großbanken vor. Die Staatsanwaltschaften Bochum, Düsseldorf, Aachen und Münster ermitteln, ob Deutsche, die ihr Geld bei UBS, Coutts, Merrill Lynch und Julius Bär in der Schweiz angelegt haben, gegen Steuergesetze verstoßen haben. Soweit, so richtig - zumindest nach landläufigem Rechtsverständnis. Schließlich rechtfertigt der Zweck die nicht unbedingt rechtsstaatlichen Mittel beim Deal mit Datendieben. Auch die Festnahme eines Angestellten der Privatbank Julius Bär mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Druck / Kommentar zu Organspende Mainz (ots) - Auf der Warteliste stehen 12000 Kranke, viele müssen mit ihrem Tod rechnen, weil es zu wenig Organspender gibt. Das ist der Hintergrund, der in mehrfacher Hinsicht enormen Druck entfaltet. Zum einen positiv: Es muss erreicht werden, dass Kontrolle und Vergabepraxis bei Organtransplantationen - wovon bislang keine Rede sein kann - über jeden Zweifel erhaben sind, sowohl aus Gründen der prinzipiellen Gerechtigkeit, nicht zuletzt aber auch, um das Vertauen potenzieller Spender zu stärken. Gesundheitsminister Bahr versucht mehr...

  • Südwest Presse: KOMMENTAR · VERFASSUNGSSCHUTZ Ulm (ots) - Schuss aus der Hüfte Jetzt hat es der Bundesinnenminister auf einmal ganz eilig mit dem Umbau des Verfassungsschutzes. Ob Hans-Peter Friedrich gemerkt hat, dass in einem Jahr gewählt wird und umfassende Reformen wohl kaum in einer Phase hitziger Auseinandersetzungen zwischen Koalition und Opposition durch Bundestag und Bundesrat zu bringen sind? So dringend unser Inlandsgeheimdienst nicht erst seit den schrecklichen Pannen im Schatten der Neonazi-Morde neu aufgestellt werden muss, so sehr ist vor allzu hastigen Strukturveränderungen mehr...

  • Greenpeace führt Kosten-Debatte mit methodischen Fehlern und polemischen Argumenten Berlin (ots) - In der Debatte um Gestaltung und Kosten der Energiewende führen Greenpeace Energy und andere die ideologischen Kämpfe von gestern mit alten mangelhaften Argumenten: In der Auftragsstudie "Was Strom wirklich kostet", die Greenpeace Energy und der Bundesverband WindEnergie am 27. August in Berlin vorgestellt haben, werden bekannte methodische Fehler benutzt, um die Kosten der Kernenergie hochzurechnen. Die Fakten sehen anders aus. Ein paar Beispiele: - Die kommerzielle Stromerzeugung aus Kernenergie hat in mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht