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Schwäbische Zeitung: Aigners wichtiger Weckruf - Leitartikel

Geschrieben am 22-08-2012

Leutkirch (ots) - Das Veto von Ilse Aigner gegen die Pläne von
Wirtschafts- und Umweltministerium ist ein richtiger Weckruf: Dass
deutsche Stromverbraucher bis zu 35 Milliarden Euro im Jahr berappen
sollen, falls die Netzbetreiber damit scheitern, die Windräder auf
dem Meer ans Stromnetz anzuschließen, ist eine Horrorvision, die
nicht Wirklichkeit werden darf. Die Energiewende wird die Stromkunden
so oder so noch genug kosten: Sie werden die Zeche zahlen, wenn
Kohle- und Gaskraftwerke gebaut werden müssen, die aber nur laufen,
wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Und sie werden
ebenfalls zur Kasse gebeten, wenn die Sonne scheint und der Wind weht
und die dort produzierte Energie abgenommen werden muss oder wenn man
Stromspeicher braucht, damit weniger Kraftwerke gebaut werden müssen.
Beim Anschluss der Windparks auf hoher See sieht es anders aus: Es
sind meist Privatfirmen, die sich angesichts der Vision vom Strom aus
dem Meer in einem - wie es die Allianzversicherung korrekt bezeichnet
- "Hochrisikoinvestment" verkalkuliert und die Probleme unterschätzt
haben. Für dieses Marktrisiko sollten weder Steuerzahler noch
Stromverbraucher büßen. Es gehört dazu, dass sich Unternehmen
verkalkulieren - dafür fahren sie ja auch Gewinne ein, wenn sich
Investitionen auszahlen. Natürlich ist es eine traurige Erkenntnis
für die norddeutschen Bundesländer, dass der Weg zum
Windstromexporteur für den industrialisierten Süden steinig ist. Und
es ist auch bitter für Konzerne, wenn sie Milliarden in Nord- und
Ostsee versenken. Die Bundesregierung hat die Energiewende
angestoßen. Nun ist sie in der Pflicht, den Fortgang nicht zu
verschlafen. Umweltminister Altmaier muss konkurrierende Ministerien
und Bundesländer unter einen Hut bekommen, damit Strom künftig
verlässlich und bezahlbar fließt. Dazu braucht es endlich ein
schlüssiges nationales Stromkonzept, das sich an den Potenzialen und
am Bedarf orientiert, statt Fördermittel per Gießkanne zu verteilen.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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