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Allg. Zeitung Mainz: Olympischer Sog / Kommentar zu den Spielen in London

Geschrieben am 10-08-2012

Mainz (ots) - Olympia - alle vier Jahre das gleiche Spiel: Nach
einem ausgiebigen EM-Frühsommer ist das Interesse an den Olympischen
Spielen gering - "diesmal ohne mich". Mit jedem Einschalten aber
entwickeln sich die Spiele dann doch zur TV-Droge. Vor der
Schlussfeier schließlich die bange Frage, was man in Zukunft mit den
angebrochenen Abenden anfangen soll. Auf den Zuschauer überträgt sich
der olympische Sog vor allem bei der zufälligen Zeugenschaft des
Siegerglücks in den Randsportarten und weniger bei den planbaren
Quotenhits eines Superstars wie Usain Bolt. Auch an ihrem Schauplatz
haben die Spiele erst nach und nach ihren Glanz entfaltet. Was wurde
London 2012 im Vorfeld totgeredet: Eine Stadt, die diese Spiele nicht
brauche, ein Publikum, das sich für dieses Spektakel nicht begeistern
werde, ein Verkehrssystem, das dieses Großereignis nicht verkrafte.
Die schönsten Vorhersagen sind immer noch die, die nicht eintreffen.
Auf das Abschneiden der deutschen Mannschaft mag man diese Weisheit
nicht beziehen. Auch wenn die Kanuten die Medaillen-Bilanz noch
merklich aufgebessert und die sympathischen Beachvolleyballer für
unverhofften Glanz gesorgt haben - die Zahl der Ausfälle
vermeintlicher Favoriten war übergroß. Vor allem im Deutschen
Schwimmverband, dessen strukturelle Probleme vor vier Jahren in
Peking nur durch die beiden Goldmedaillen von Britta Steffen
überdeckt wurden, muss eine schonungslose Analyse folgen. Auf der
anderen Seite dürfen wir uns fragen, ob eine so erfolgreiche
Industrienation wie Deutschland zwingend in den vordersten
Medaillenrängen vertreten sein muss. So naiv die olympische Losung
ist, dass dabei sein alles sei, so wenig ist dieses Land darauf
angewiesen, sein Selbstbewusstsein aus der Anzahl der Goldmedaillen
seiner Sportler zu ziehen. Wenn Aufbauprogramme für den
Leistungssport - wie in Großbritannien - auf Kosten von Investitionen
für den Breitensport gehen, dann können wir darauf verzichten.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
desk-zentral@vrm.de


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