(Registrieren)

Frankfurter Neue Presse: Es ist alles vorbereitet. Lothar Klein über einen möglichen Ausstieg Griechenlands aus der gemeinsamen europäischen Währung

Geschrieben am 23-07-2012

Frankfurt am Main (ots) - Jetzt ist es also soweit. Für
Griechenlands Euro-Ausstieg liegen die Blaupausen längst in den
Schubladen. Von Thessaloniki bis Kreta wird wohl demnächst wieder mit
Drachmen gezahlt. Auch die Schulden aus der Vor-Euro-Zeit könnten
wieder auf Drachmen umgestellt werden. Nach einer kräftigen Abwertung
der neuen/alten Landeswährung wäre damit ein Gutteil der Schulden
verschwunden. Die Gläubiger säßen auf wertlosen Schuldscheinen.

Griechenland und seine Schulden abzuwickeln, ist aber nur der eine
Aspekt. Lauerten im Hintergrund nicht Italien und Spanien, könnte man
damit einigermaßen sorglos in die Zukunft schauen. Doch die erste
Staatspleite im Herzen Europas könnte erhebliche psychologische
Schäden anrichten - nicht bei den Bankern, aber bei den Bürgern. Was
ist das eigentlich für eine Europäische Gemeinschaft, die nicht in
der Lage ist, eine im Verhältnis zur Gesamtgröße relativ kleine
Region wirtschaftlich zu stabilisieren?

Statt über das Für und Wider von Euro-Bonds zu streiten oder
darüber, ob die Vergemeinschaftung der Schulden nicht schon längst
vollzogen ist, muss darüber disputiert werden, wozu Europa gut sein
soll. Finanztechnik ist zur Krisenbewältigung wichtig. Aber sie
erklärt nicht den Sinn und Zweck der Europäischen Gemeinschaft und
erst recht nicht ihre Zukunft. Es gibt kein Zurück zur alten
nationalen Kleinstaaterei. Die ökonomischen Folgen wären nur schwer
verkraftbar. Das wissen alle Ökonomen und alle Politiker natürlich
auch. Damit Griechenlands absehbarer Euro-Ausstieg nicht Europa
zerreißt, muss die Politik jetzt die Zukunft des alten Kontinents neu
erfinden, die Gewichte von Nationalstaaten zu einer
europäisch-bundesstaatlichen Ordnung neu ausbalancieren. Darin liegt
die eigentliche Rettung.



Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

408052

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Professoren beklagen Schreibschwäche bei Studenten Erste Anzeichen LENNART KRAUSE Bielefeld (ots) - Die Schreibschwäche vieler Studenten ist ein von der Politik gemachtes Problem. Die krampfhafte Umstellung des deutschen Studiensystems auf Bachelor und Master zeigt jetzt erste Folgen. Ab der ersten Vorlesung heißt es auswendig lernen. Zehn und mehr wissenschaftliche Texte pro Woche überfordern Studienanfänger schlichtweg. Ihnen geht es nicht mehr ums Verstehen, sondern ums kurzfristige behalten. Hauptsache die nächste Klausur oder Hausarbeit bestehen. Zeit für ehrliches Interesse an den Erkenntnissen anderer Wissenschaftler mehr...

  • NRZ: Verfahrene Situation - Kommentar von Michael Minholz zu Verstößen von Lkw-Fahrern Essen (ots) - Die Unfallbilanz auf den NRW-Autobahnen offenbart das Risiko, dass bei einem Lkw-Unfall Menschen zu Schaden kommen: 1500 Verletzte gibt es jedes Jahr, über 20 Menschen sterben. Verheerende Zahlen. Wer 40 Tonnen Gewicht und 400 Pferdestärken unter der Motorhaube bändigen will, sollte ausgeruht sein und sich ans Tempolimit halten. Beides wird offenbar fahrlässig unterlaufen. Konkurrenz- und Zeitdruck sind immens. Beides dürfte von oben nach unten weitergeben werden: vom Auftraggeber an die Spedition, von der Spedition mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum US-Waffenrecht Bielefeld (ots) - Ob der Amoklauf im US-amerikanischen Aurora jemals ganz aufgeklärt werden kann, ist noch offen. Erklärt werden kann das blindwütige Massaker nie. Egal, ob und was auch immer der 24-jährige James Holmes aussagt und was die Ermittlungsbehörden sonst noch alles an Erkenntnissen zu Tage fördern: Mit gesundem Menschenverstand ist und bleibt diese Tat unfassbar. Unfassbar muss uns allerdings auch die Reaktion der amerikanischen Politik vorkommen. Obwohl der Massenmord von Aurora mitten in den Präsidentschaftswahlkampf mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Euro-Krise Bielefeld (ots) - Also wenn die Politiker und Ökonomen in Brüssel, Berlin und beim IWF ihre Lösungen für die griechische Schuldenkrise bei einem trockenen Retsina oder einem roten Samos erörterten, könnten die Ergebnisse nicht viel anders sein. Zentimeter für Zentimeter werden die Barrikaden, die vor einem griechischen Staatsbankrott aufgebaut wurden, wieder abgetragen. Glaubwürdigkeit erzeugt man so nicht. Fast scheint es so, als hätten die Querschüsse und Rückzieher in Wirklichkeit den Zweck, die Märkte auf den endgültigen Bruch mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Egbert Nießler meint, dass es nicht nur um Griechenland geht, sondern auch um unsere Wirtschaft Berlin (ots) - Die Frage, ob Griechenland noch zu retten sei, treibt seit Monaten die europäische Öffentlichkeit um. Die ständigen Berichte über Reformstau, Unwillig- und -fähigkeit, ständig neuen Geldbedarf und zweifelhafte Eliten haben mittlerweile bewirkt, dass ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro-Raum populär geworden ist. Möglich ist das, auch wenn es keine formellen Regularien dafür gibt und niemand genau weiß, was dann wirklich passiert. Es gilt die Parole: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Nur mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht