(Registrieren)

Asylbewerberleistungsgesetz: Paritätischer begrüßt Urteil des Bundesverfassungsgerichts und fordert Gleichbehandlung von Flüchtlingen mit Sozialhilfe- und Hartz-IV-Beziehern

Geschrieben am 18-07-2012

Berlin (ots) - Als schallende Ohrfeige für die Bundesregierung
bewertet der Paritätische Wohlfahrtsverband die heutige Entscheidung
des Bundesverfassungsgerichts, nach der die Leistungen für
Asylbewerber "evident unzureichend" und mit dem Grundrecht auf
Menschenwürde unvereinbar sind. Es sei eine Schande, dass der
Gesetzgeber durch Richter dazu gezwungen werden muss, der
jahrzehntelangen schikanösen Behandlung von Flüchtlingen in
Deutschland ein Ende zu setzen. Der Verband fordert die sofortige
ersatzlose Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes und damit
die Gleichbehandlung von Asylbewerbern mit Hartz IV- und
Sozialhilfebeziehern.

"Nun ist also höchstrichterlich beschieden, was Sozialverbände
seit Jahren kritisieren: wie mit Asylbewerbern in Deutschland
umgegangen wird, hat mit dem Gebot der Menschenwürde nichts mehr zu
tun", konstatiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des
Paritätischen. Die Tatsache, dass das Bundesverfassungsgericht der
schikanösen Leistungsverweigerung mit sofortiger Wirkung ein Ende
setzt und Asylbewerbern sogar rückwirkend zum 1.1.2011 Leistungen
zuspricht, zeige, als wie gravierend die Richter den Verfassungsbruch
einordnen. "Dieses Urteil ist ein Sieg der Menschlichkeit und
gleichzeitig eine schallende Ohrfeige für die politisch
Verantwortlichen, die jahrelang die Augen vor den Lebensbedingungen
von Asylbewerbern verschlossen haben", so Schneider.

Der Verband fordert die ersatzlose Abschaffung des
Asylbewerberleistungsgesetzes, einen verbindlichen Rechtsanspruch von
Asylbewerbern auf Leistungen nach SGB II bzw. SGB XII sowie die
bedarfsgerechte Anpassung der entsprechenden Regelsätze. "Es sollte
Regierungen und Parlamente mehr als nachdenklich stimmen, dass das
Bundesverfassungsgericht nach dem Hartz IV-Urteil von 2010 nun
bereits zum zweiten Mal zu niedrige Sozialleistungen moniert und das
verfassungsrechtlich gebotene Existenzminimum in Deutschland
einfordert."



Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636-305, E-Mail: pr@paritaet.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

407305

weitere Artikel:
  • Gregor Gysi: Karlsruhe bestätigt Kritik der LINKEN an Asylbewerberleistungsgesetz Berlin (ots) - Das Bundesverfassungsgericht hat heute das Asylbewerberleistungsgesetz für verfassungswidrig erklärt. Nach Ansicht der Karlsruher Richter sind die darin festgelegten Leistungen für Asylbewerber zu niedrig und verstoßen damit gegen das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum. Dazu erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Gregor Gysi: "Erneut hat das Bundesverfassungsgericht uns dergestalt bestätigt, dass sowohl Union und FDP als auch SPD und Grüne sich nicht nur unsozial verhalten, sondern dabei mehr...

  • De Maizière: Militärisches Eingreifen in Syrien nicht sinnvoll/ Verteidigungsminister lehnt Volksabstimmungen zu Europa ab Bonn/Berlin (ots) - +++ HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN: Für eingeloggte User ist ab sofort eine Preview verfügbar +++ Bonn/Berlin, 18. Juli 2012 - Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière sieht einen Anlass gegeben, über ein militärisches Eingreifen der Bundeswehr in Syrien zu diskutieren, lehnt dies aber trotzdem ab. "Ich komme zu der Lösung, dass ein solcher Einsatz nicht sinnvoll ist", sagte er im PHOENIX KAMINGESPRÄCH (Ausstrahlung am Sonntag, 22. Juli 2012, 13.00 Uhr). "Es gibt kein Uno-Mandat." Syrien sei nicht Libyen. mehr...

  • Deutsches Kinderhilfswerk begrüßt Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Asylbewerberleistungsgesetz Berlin (ots) - Das Deutsche Kinderhilfswerk begrüßt das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Asylbewerberleistungsgesetz. "Rund 40.000 Flüchtlingskinder in Deutschland können jetzt auf mehr Fairness hoffen", erklärt der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger. "Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes hat dem kinderpolitischen Trauerspiel des Asylbewerberleistungsgesetzes die Rote Karte gezeigt. Die Bundesregierung darf jetzt nicht weiter auf Zeit spielen und das Grundrecht der Flüchtlingskinder auf Gewährleistung mehr...

  • Schiewerling/Tauber: Asyl-Urteil sorgt für Klarheit und notwendige Differenzierung Berlin (ots) - Das Bundesverfassungsgericht hat heute über die Verfassungsmäßigkeit der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz entschieden. Dazu erklären der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl Schiewerling, sowie der zuständige Berichterstatter, Peter Tauber: "Das Verfassungsgericht hat der Bundesregierung einen klaren Auftrag erteilt. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion geht davon aus, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales umgehend einen entsprechenden Gesetzesvorschlag mehr...

  • Gröhe: Wir brauchen starke und effiziente Sicherheitsbehörden Berlin (ots) - Anlässlich der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2011 erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe: Der heute vorgestellte Verfassungsschutzbericht zeigt einmal mehr: Wir brauchen starke und effiziente Sicherheitsbehörden. Forderungen der Linken nach einer Abschaffung des Verfassungsschutzes sind unverantwortlich und entlarvend. Denn der Bericht für das Jahr 2011 macht deutlich, welch vielfältigen Gefährdungen unsere Demokratie gegenübersteht. Die Aufdeckung der Verbrechen der rechtsterroristischen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht