(Registrieren)

"stern"-Umfrage Bürger stellen dem Bundestag ein verheerendes Zeugnis aus

Geschrieben am 18-07-2012

Hamburg (ots) - Der Bundestag, die bedeutendste Institution der
deutschen Demokratie, hat bei den Bundesbürgern ein miserables
Ansehen. Auf die Frage, ob die meisten Abgeordneten ihre Arbeit
engagiert und sachgerecht verrichteten, antworteten in einer Umfrage
für die neue, am Donnerstag erscheinende Ausgabe des Hamburger
Magazins "stern" zwei von drei Bürgern (66 Prozent) mit "Nein". Nur
24 Prozent erklärten, sie hätten Vertrauen in die Arbeit der
Abgeordneten. Große Zweifel hegen die Deutschen auch, ob die
Mitglieder des Bundestages angesichts der schwierigen Probleme noch
den Überblick behielten: 81 Prozent meinen, die Abgeordneten seien
überfordert. Nur 15 Prozent glauben, dass die Parlamentarier noch der
Situation gewachsen seien.

Kritisiert wird zudem der starke Druck von Interessengruppen auf
die Mitglieder des Parlaments. Nach dem Eindruck von 75 Prozent der
Deutschen üben Lobbyisten zu viel Einfluss auf politische
Entscheidungen aus. 16 Prozent glauben das nicht.

Wenn es nach den Bürgern geht, sollten Abgeordnete auch wesentlich
unabhängiger von ihrer Partei und Fraktion als bislang abstimmen
können. 77 Prozent vertraten in der "stern"-Umfrage die Auffassung,
ein Abgeordneter sollte generell nur seinem Gewissen folgen und von
der Linie seiner Partei abweichen dürfen. 20 Prozent möchten, dass
Parlamentarier sich in erster Linie nach den Zielen ihrer Partei
richten sollen.

Generell sind viele Bundesbürger an der politischen
Auseinandersetzung interessiert: 40 Prozent von ihnen sagen, dass sie
sich hin und wieder Debatten des Bundestages im Fernsehen anschauten.
Verärgert sind die Bürger jedoch, wenn im Hohen Haus viele Reihen
leer sind: Drei von vier Deutschen (75 Prozent) wünschen, dass bei
Sitzungen das Plenum gut besetzt ist. Lediglich 21 Prozent haben
Verständnis für die Terminnöte der Abgeordneten.

Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, sagte
dem "stern", ein derartiges Negativbild des Bundestages habe er nicht
erwartet. Güllner: "Wir wissen, dass die Deutschen überzeugte
Demokraten geworden sind. Dass die Abgeordneten so schlecht
abschneiden, ist erschreckend." Dass die Umfrage von der
Medien-Schelte beeinflusst sein könnte, die nach der umstrittenen
Verabschiedung des Meldegesetzes am Parlament geübt wurde, schloss er
aus. Der Forsa-Chef zum "stern": "Wir haben die Fragen sehr
vorsichtig und ausgewogen formuliert. Das Ergebnis ist unabhängig von
dieser aktuellen Debatte als gültig anzusehen."

Datenbasis: 1002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, befragt
am 11. und 12. Juli 2012, statistische Fehlertoleranz: +/- 3
Prozentpunkte. Institut: Forsa. Auftraggeber: stern.

Die Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe "stern" frei zur
Veröffentlichung.



Pressekontakt:
Gruner+Jahr, stern
Matthias Weber
Telefon: 040-3703-4409
weber.matthias@stern.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

407234

weitere Artikel:
  • Desertierter Stabsarzt im "stern" Verwundete werden in syrischen Militärhospitälern totgespritzt Hamburg (ots) - In Militärkrankenhäusern des vom Bürgerkrieg erschütterten Syrien werden Verwundete totgespritzt. Diesen Vorwurf erhebt der desertierte syrische Oberst Abdalhamid Zakaria in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins "stern". Er habe das als Stabsarzt im Militärkrankenhaus von Aleppo mit eigenen Augen gesehen, sagte der Offizier. "In einer Nachtschicht sah ich fünf, die umgebracht wurden." Sein Spezialgebiet sei Augenheilkunde, berichtete Zakaria im Interview mit dem "stern". Er habe mehr...

  • Mehr Leistungen für Asylbewerber - SoVD begrüßt Karlsruher Urteil Berlin (ots) - Mehr Leistungen für Asylbewerber - SoVD begrüßt Karlsruher Urteil Der SoVD begrüßt das heute gefällte Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, nachdem Asylbewerber mehr Geld bekommen müssen. "Die Entscheidung zur Verfassungswidrigkeit der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ist ein Erfolg für die rund 130.000 Menschen, die mit einem Regelsatz von 220 Euro monatlich auskommen müssen. Ein menschenwürdiges Existenzminimum muss allen in Deutschland lebenden Menschen - unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit mehr...

  • EZB-Direktor Jörg Asmussen im "stern" Erfolg des Euro-Rettungsschirms ESM hängt am Bundesverfassungsgericht - Warnung vor einer Spaltung Europas Hamburg (ots) - Der deutsche Direktor in der Europäischen Zentralbank (EZB), Jörg Asmussen, sieht neue Gefahren für den Euro, falls das Bundesverfassungsgericht den Euro-Rettungsschirm ESM ablehnt. Wie er in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins "stern" sagt, würde dann "ein ganz wichtiges Krisenbewältigungsinstrument fehlen". Er wolle den unabhängigen Richtern keinen Ratschlag erteilen, sagte Asmussen, aber bei einem negativen Urteil "wäre der ESM in der geplanten Form gescheitert". Im Interview mehr...

  • Angela Merkel im Sommerinterview mit CDU.TV Berlin (ots) - Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit: Die Vorsitzende der CDU Deutschlands, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, hat im traditionellen Sommerinterview mit CDU.TV die Bedeutung der europäischen Einigung hervorgehoben: Europa sei Deutschlands Zukunft. Europa sichere nicht nur seit Jahrzehnten Frieden, sondern biete auch in einer globalisierten Welt die Möglichkeit, die gemeinsamen europäischen Werte wie die Achtung der Menschenwürde oder die Religionsfreiheit zu verteidigen. Angela Merkel betonte zudem, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Verfassungsschutz Grüne kritisieren designierten Präsidenten Maaßen im Fall Kurnaz Halle (ots) - Halle. Die Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Renate Künast, hat den designierten Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, kritisiert. Grund ist Maaßens Verhalten gegenüber dem damaligen Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz. "Wir fordern einen Neuanfang in der Führung des Verfassungsschutzes - mit Leuten von außen, die strukturell aufräumen können", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Herr Maaßen erfüllt diese Bedingungen leider nicht." mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht