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Rheinische Post: Zerrissenes Israel

Geschrieben am 17-07-2012

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:

Nur zwei Monate nach ihrer Bildung steht Israels
Regierungskoalition bereits vor dem Aus. Dabei hatte das breite
Bündnis zwischen der liberalen Kadima-Partei und dem
rechtsgerichteten Likud erstmals seit vielen Jahren Hoffnungen auf
einen Reformkurs in Israels notorisch zerstrittener Politik genährt.
Nun, so scheint es, scheitert die Koalition der Vernunft an einer der
ewigen Streitfragen des jüdischen Staates: der Wehrgerechtigkeit.
Dahinter verbirgt sich freilich eine noch viel brisantere Frage: jene
nach dem Verhältnis von Religion und Staat. Der Streit über
Freistellung tiefreligiöser Juden vom Armeedienst ist nur die Spitze
des Berges von Konflikten, die sich in dem kleinen Land zwischen
streng orthodoxen und weltlich orientierten Bürgern angehäuft hat.
Konflikte, die jetzt eine Regierungskoalition spalten, morgen aber
womöglich den gesamten Staat. Israel, das zeigen auch die sozialen
Proteste der vergangenen Tage, ist in einer schwierigen Lage. Die
innere Zerrissenheit der Gesellschaft könnte sich zu einer ernsten
Gefahr für das Land auswachsen, ebenso groß wie die Bedrohung durch
den Iran. Gegen äußere Feinde haben die Israelis immer
zusammengestanden; jetzt müssen sie beweisen, dass sie auch weiter
zusammenleben wollen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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