(Registrieren)

Weser-Kurier: Zur Tötung von Eintagsküken schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 11. Juli 2012:

Geschrieben am 10-07-2012

Bremen (ots) - Nach der Befreiung der Legehennen aus den Käfigen
könnte die Rettung der Eintagsküken folgen: Millionenfach werden sie
vergast und geschreddert, weil sie weder Eier legen noch Fleisch
ansetzen. Immerhin besteht das niedersächsische
Landwirtschaftsministerium inzwischen darauf, dass die Küken nicht
länger entsorgt, sondern zumindest an Zootiere verfüttert werden. So
sei die Massentötung der Mini-Hähne nicht sinnlos, sagen Juristen.
Denn Tiere dürfen in Deutschland nur aus vernünftigem Grund, nicht
aus reiner Profitgier getötet werden. Ein juristischer Eiertanz, der
die ethische Frage nicht klärt. Niedersachsens
Landwirtschaftsminister Gert Lindemann kennt die Zwänge des
Wettbewerbs. Als Jurist hat er in den Agrarministerien in Hannover
und Berlin Karriere gemacht. Und er kennt die mächtige Agrarlobby.
Anders als seine Vorgänger aber muss Lindemann die Hühner-Barone
nicht fürchten. Denn der 64-Jährige tritt zur nächsten Landtagswahl
nicht mehr an. Unabhängig kann der CDU-Politiker sagen, was seine
Amtskollegen allenfalls leise denken: In Anbetracht immer neuer
Skandale um Salmonellen und Dioxin in Eiern hat die Massentierhaltung
im Hühnerstall keine Zukunft. Das sei keine Frage des Ob, sondern des
Wann, hat Lindemann vor kurzem beim Besuch eines Demeter-Hofes
gesagt. Längst überfällig ist die Abkehr von immer leistungsstärkeren
Turbohennen, die bis zu 300 Eier im Jahr legen. Die Forderung des
Ministers nach der Züchtung eines "Zweinutzungshuhns", das wie das
Haushuhn von früher sowohl ausreichend Eier legt als auch Fleisch
ansetzt, ist richtig. Sicher würde der Verbraucher am Ende mehr fürs
Ei und fürs Fleisch zahlen. Doch wir haben auch den Abschied von den
Billigkäfigeiern überstanden. Und niemand muss jeden Tag ein Ei oder
ein Hähnchenbrustfilet essen. Weniger ist da mehr, auch für die
Gesundheit. Gert Lindemanns Stimme hat im Kreis der Agrarminister
durchaus Gewicht, denn jedes zweite deutsche Huhn kommt aus dem Land
Niedersachsen. Hoffentlich bringt er die Rettung der Eintagsküken
noch vor der Landtagswahl im Januar auf den Weg.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

405987

weitere Artikel:
  • NRZ: Politik am falschen Ort - Kommentar zum Euro-Rettungsschirm von Peter Hahne Essen (ots) - Nun also Karlsruhe. Wo Ökonomen versagen und eine hochemotionale öffentliche Debatte geführt wird, soll das Bundesverfassungsgericht über die Zukunft Europas entscheiden. Denn darum geht es im Kern bei den Klagen gegen den dauerhaften Rettungsschirm ESM und den Fiskalpakt. Es geht um die Frage, ob die Regierung  den richten Ausweg aus der Euro-Krise gewählt hat und ob eine vertiefte europäische Integration mit der deutschen Verfassung vereinbar ist. Schon heute kann man absehen: Die Verfassungsrichter um Andreas mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Satiremagazin »Titanic« und dem Papst Bielefeld (ots) - Papst Benedikt XVI. wird vermutlich noch nie in seinem Leben eine Ausgabe des Satiremagazins »Titanic« in seinen Händen gehalten haben. Damit hat er nichts verpasst. Das Blatt will witzig sein, provozieren und möglichst viele Exemplare verkaufen. Diesmal wurde das Oberhaupt von weltweit 1,8 Milliarden registrierten Katholiken der Lächerlichkeit preisgegeben und schamlos dazu benutzt, um 100 000 Leser in Deutschland zu unterhalten. Nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks wurden überschritten: Gefühle der Gläubigen mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Karlsruhe Rostock (ots) - Eile ist die Tüchtigkeit von Stümpern, philosophierte schon der amerikanische Schriftsteller Ambrose Bierce vor etwa 100 Jahren. Genau vor diesem Fehler hütete sich gestern das oberste deutsche Verfassungsgericht. Indem sich die Karlsruher Richter mehr Bedenkzeit einräumten, bremsten sie gegen den ausdrücklichen Willen der Regierung den permanenten Rettungsschirm ESM aus. Eigentlich sollte der noch in diesem Monat in Kraft treten. Tatsächlich scheint die europäische Politik unter einer Zwangsneurose zu leiden - nämlich, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Extremismus in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Junge Rechtsextreme wenden sich zwar von der Partei ab - schließen sich aber nun etwa losen Bündnissen wie den Aktionsgruppen an. Die sind schwerer zu beobachten - und würden auch nicht von einem NPD-Verbot berührt. Insofern gibt es keinen Grund, im Kampf gegen Rechtsextremismus nachzulassen. 45 826 Sachsen-Anhalter haben die NPD gewählt. Die verschwinden nicht, nur weil die NPD darbt. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 mehr...

  • RNZ: Die Haltung der Karlsruher Richter tut gut Heidelberg (ots) - Es tut gut, wie der Zweite Senat unter Vorsitz von Andreas Voßkuhle sich Zeit nimmt. Wie das höchste deutsche Gericht das Zeitdiktat der Finanzwelt ablehnt und stattdessen eine genaue Prüfung verspricht. Allerdings werden die Richter mit ihrer geradezu stoischen Haltung lediglich der Ernsthaftigkeit des Themas gerecht. Es geht hier nicht nur um Geld. Es geht um die Verfassungsrechte des Bundestages. Es geht darum, ob Bürger künftig weiter mitbestimmen dürfen, was der Staat mit ihrem Geld macht - oder ob dieses mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht