(Registrieren)

NRZ: Brisante Fehlentwicklung - Kommentar zur Steuerbelastung von Christian Kerl

Geschrieben am 09-07-2012

Essen (ots) - Die Warnung vor einer Überlastung Deutschlands bei
den milliardenteuren Versuchen zur Euro-Rettung ist nicht neu. Doch
die Zahlen, mit denen der Bund der Steuerzahler jetzt seine Sorgen
untermauert, belegen eine riskante Fehlentwicklung: Dass erstens die
Belastung der privaten Haushalte durch Steuern und Sozialabgaben
wieder auf internationales Spitzenniveau steigt, ist bedenklich. Dass
zweitens ausgerechnet jene Euro-Staaten, die im Krisenstatus auf
Hilfen vor allem Deutschlands hoffen, ihre Bürger deutlich weniger
zur Kasse bitten, ist auf Dauer kaum akzeptabel. Gewiss, mit dem Geld
finanzieren die Bürger hierzulande auch ein gut funktionierendes
Staatswesen und Sozialsystem. Aber wenn Bund und Länder trotz stetig
steigender Steuereinnahmen weiter hohe Schulden machen, stimmt etwas
nicht. Parallel werden in den Sozialkassen auch deshalb
Milliardenüberschüsse angehäuft, statt die Beitragszahler zu
entlasten, weil die Kassenschätze rechnerisch das Staatsdefizit
senken. Nachhaltig ist eine solche Politik nicht, gerecht auch nicht.
Vor allem: Was passiert, wenn Deutschland demnächst doch mit größeren
Summen für die Euro-Rettungszusagen in Haftung genommen wird? Die
Belastungsfähigkeit der Steuerzahler stößt an Grenzen - die
Bereitschaft erst recht, wenn die Euro-Krisenstaaten ihre Bürger
bislang deutlich weniger zur Kasse bitten. Es gibt trotz allem gute
Argumente für die Euro-Hilfen. Aber die Bundesregierung muss den
Menschen ehrlich sagen, was sie tut. Und sie muss tun, was sie sagt.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

405775

weitere Artikel:
  • NRZ: Mursis Machtprobe - Kommentar von Martin Gehlen Essen (ots) - Mohamed Mursi passt die schräge Machtverteilung nicht, die ihm der Oberste Militärrat noch am Abend der Stichwahl mit einer Serie von Verfassungszusätzen aufgezwungen hat. Dennoch: Am Tag seiner Amtseinführung schwor er vor dem Verfassungsgericht heilige Eide und versicherte feierlich, er werde alle Entscheidungen der Justiz respektieren, auch wenn sie ihm gegen den Strich gehen. Keine zehn Tage später waren die staatsmännischen Vorsätze vergessen. Mursi drehte den Spieß so heftig um, dass Ägypten nun wahrscheinlich eine mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Städtischer Wohnraum immer beliebter Zurück ins Zentrum UWE POLLMEIER Bielefeld (ots) - Die Natur vor der Haustür ist wertlos. Wer heute mit dem Trend gehen will, lebt mitten in der Stadt. Gependelt wird nicht mehr zum Arbeitsplatz, sondern zur Freizeitmöglichkeit am Wochenende. Der Frischemarkt nebenan ist wertvoller als die Frischluft rund ums Haus. Immer weniger Menschen wollen dort wohnen, wo kleine Straßen noch asphaltfrei sind und der Supermarkt am Mittwochmittag schließt. Dort, wo Fliegengitter Pflicht sind und der Güllewagen häufiger vorbeifährt als der Linienbus. Das Stadtleben bietet, so mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 10. Juli 2012 die Verwirrung um eine Neufassung des Meldegesetzes: Bremen (ots) - Dilettanten-Stadl von Joerg Helge Wagner Dreimal ist Bremer Recht - das nimmt offenbar auch die Regierungskoalition in Berlin für ihre Fehlleistungen in Anspruch. Nach der Posse um die Hotellerie-Besteuerung und dem Reinfall mit dem Betreuungsgeld leistet man sich nun die Schmierenkomödie "Meldegesetz". Das Stück scheinbar ausschließlich mit Dilettanten besetzt; in der Rolle des Hanswurst glänzt der Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Der bringt es fertig, die in sagenhaften 57 Sekunden durch den fast mehr...

  • DER STANDARD-Kommentar: "Morsis Auflehnung" von Gudrun Harrer "Ägyptens neuer Präsident zeigt dem Militär die Krallen - auf Kosten der Justiz"; Ausgabe vom 10.07.2012 Wien (ots) - In Ägypten gibt es viele Juristen - und fast ebenso viele Meinungen zu Präsident Mohammed Morsis forschem Schritt von Sonntag, das vom Militärrat Mitte Juni aufgelöste Parlament wieder einzusetzen: Darf Morsi, der ja auch nach Darstellung - wenn auch vielleicht nicht nach Auffassung - der Militärs die Exekutivgewalt übernommen hat, die Entscheidungen der früheren Exekutivgewalt, eben dieses Militärrats, einfach so, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Meldegesetz Bielefeld (ots) - Die Bundesregierung geht auf Gegenkurs zur eigenen Mehrheit im Parlament. Das hat man selten, weil solch ein Vorgehen normalerweise einem politischen Selbstmord gleichkommt. Nicht so beim Meldegesetz: Die politische Blamage nach dem Beschluss im leergefegten Bundestag zur Unzeit ist total. Die fixe Verkehrung von Datenschutz in Datenfreigabe verlangte gestern das sofortige Wendemanöver, befohlen von Angela Merkels Regierungssprecher: Kommando zurück. Das versteht jeder Bürger. Die Masse der Bundestagsabgeordneten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht