(Registrieren)

Ärzteschaft entwickelt bis 2013 Konzept für künftige Kassenfinanzierung Deutscher Ärztetag fordert Erhalt des dualen Krankenversicherungssystems

Geschrieben am 23-05-2012

Berlin (ots) - Nürnberg, 23.05.2012 - Die Ärzteschaft will sich
stärker in die Debatte über die künftige Finanzierung der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) einschalten und hierzu
Forderungen an die Politik formulieren sowie ein eigenes
Finanzierungskonzept erarbeiten. Das hat der 115. Deutsche Ärztetag
in Nürnberg beschlossen. So wird die Bundesärztekammer in
Zusammenarbeit mit einem gesundheitsökonomischen Beirat einen
Forderungskatalog entwickeln und in den politischen
Meinungsbildungsprozess einbringen. Bis zum nächsten Deutschen
Ärztetag 2013 in Hannover soll dann ein tragfähiges
Finanzierungskonzept der Ärzteschaft vorliegen, das den Grundsätzen
der ärztlichen Freiberuflichkeit gerecht werden und die
Sicherstellung der Versorgung gewährleisten soll.

Die Delegierten des Ärztetages haben sich zudem mit großer
Mehrheit für den Erhalt des dualen Krankenversicherungssystems mit
gesetzlicher und privater Krankenversicherung (PKV) ausgesprochen.
"Beide Elemente haben ihre Berechtigung, ihre besonderen Stärken und
Herausforderungen", heißt es in einer Entschließung des Ärztetages.
Die Delegierten wiesen darauf hin, dass alle Patienten, gesetzlich
oder privat versichert, von der Existenz der privaten
Krankenversicherung profitierten. In der PKV würden die Erlaubnis-
und Verbotsvorbehalte der GKV bei Einführung neuer Techniken und
Behandlungsverfahren nicht gelten. Gesetzliche Kassen übernähmen
Innovationen dadurch schneller in ihren Leistungskatalog. Deshalb sei
es irreführend, wenn in der Öffentlichkeit das duale
Versicherungssystem aus GKV und PKV mit einer Zwei-Klassen-Medizin in
Verbindung gebracht werde.

"Erst die Abschaffung der privaten Vollkostenversicherung
zugunsten eines staatlich erzwungenen Einheitssystems würde in
Deutschland zu wirklicher Zwei-Klassen-Medizin führen." Dann könnten
nur noch Wohlhabende neben der staatlich verordneten
Einheitsversorgung Zusatzversicherungen abschließen, warnte der
Ärztetag.

Den Beschlüssen vorausgegangen war eine intensive Debatte des
Ärztetages mit den gesundheitspolitischen Sprechern von Union und
SPD, Jens Spahn und Prof. Karl Lauterbach, zur künftigen
Kassenfinanzierung. Eine Videozusammenfassung der Diskussion wird auf
der Internetseite der Bundesärztekammer eingestellt.



Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin

Tel. 030-400456700
Fax. 030-400456707
presse@baek.de
www.baek.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

397193

weitere Artikel:
  • Aserbaidschanische Botschaft nimmt Stellung zur Kritik in den deutschen Medien Berlin (ots) - In den vergangenen Wochen sind in den deutschen Medien eine ganze Reihe von Vorwürfen gegen die Republik Aserbaidschan erhoben worden. Auf diese Vorwürfe möchten wir nun reagieren: Kritik ist legitim, doch sollte sie auf einer guten Informationsgrundlage beruhen. Einige der Berichte über Aserbaidschan, die in den vergangenen Wochen erschienen sind, beruhten auf falschen oder unvollständigen Informationen. Ganz bewusst wurde und werden nachweisbar positive Fakten über die verbesserten Lebensverhältnisse der Menschen mehr...

  • stern spürt deutschen Islamisten in Somalia auf - Konvertit schloss sich Terrorgruppe an Hamburg (ots) - Lange war der Verbleib des deutschen Konvertiten Andreas M. unklar. Vor sechs Monaten war der Islamist aus Bonn, der unter dem Aliasnamen "Ahmed" agiert, untergetaucht. In seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet der stern, dass sich Andreas M. als internationaler Dschihadist der somalischen Terrorgruppe al Shabaab angeschlossen hat. Auf Anfrage des stern bestätigte Scheich Ali Mohamud Rage, Sprecher der radikal-islamistischen Gruppe: "Ahmed ist Gottes Mudschaheddin, und er ist hier, um unsere Religion mehr...

  • Greenpeace und BUND: Energiewende braucht Entschlossenheit /Bilanz der Umweltverbände zeigt dringende Aufgaben für Merkel und Altmaier Berlin (ots) - 23.5.2012 - Der Atomausstieg hat zwar begonnen, als Gesamtprojekt stockt die Energiewende jedoch, so die Bilanz von Greenpeace und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nach einem Jahr. Die Bundesregierung muss die erneuerbaren Energien weiterhin schnell ausbauen und umfangreiche Energiesparmaßnahmen auf den Weg bringen, so die Umweltverbände. Ohne einen neuen Anlauf bei der Energiewende droht Deutschland seine Klimaschutzziele zu verfehlen. "Mehr Energieeffizienz und eine stärkere Nutzung von Wärme mehr...

  • US-Sängerin Joan Baez: Obama ist eine Enttäuschung Hamburg (ots) - Die große amerikanische Sängerin Joan Baez hat die Politik des US-Präsidenten Barack Obama scharf kritisiert. "Wäre Obama nicht Präsident geworden, sondern hätte wie Martin Luther King eine politische Bewegung angeführt, dann wäre er vielleicht um einiges erfolgreicher gewesen", sagte Baez ZEIT ONLINE. Noch 2008 hatte sich die frühere Dylan-Gefährtin in einem offenen Brief für seine Wahl eingesetzt. Baez tourt von Ende Mai an durch Deutschland. Den politischen Alltag in den USA beschreibt die politisch stark engagierte mehr...

  • Pfeiffer: Wichtige Verbesserungen bei der Kompensation der CO2-Kosten in Brüssel erreicht Berlin (ots) - Die EU-Kommission hat am Dienstag die Leitlinien für die Kompensation der Strommehrkosten veröffentlicht, die sich aus dem Emissionshandel ab 2013 ergeben. Hierzu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer: "Die Beharrlichkeit der Regierungskoalition hat sich in Brüssel ausgezahlt. Die Bundesregierung hat wichtige Verbesserungen bei der Ausgestaltung der Leitlinien für das EU-Emissionshandelssystem (ETS) erreicht. Sie setzt damit ein wichtiges Signal für den Industriestandort mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht