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Neues Deutschland: zur Debatte um den Pflegegesetzentwurf

Geschrieben am 28-03-2012

Berlin (ots) - Verwirrte Menschen sollen mehr Geld bekommen,
zusätzliche Leistungen, bessere Beratung. Wie verwirrt ein Mensch
sein muss, damit er dieses »Mehr, mehr, mehr« in Anspruch nehmen
kann, bleibt unklar. Wie so vieles übrigens an diesem
Pflegereformvorschlag, der aus dem Hause Storm kommen könnte, weil er
in jedem zweiten Satz an den kleinen Hävelmann erinnert, der in
seinem Rollerbett auf dem Mondstrahl durchs Schlüsselloch segelt und
dabei immer nach »Mehr« schreit. Doch der Text kommt aus dem liberal
geführten Bundesgesundheitsministerium. Die vielen positiven
Attribute darin können nicht verschleiern, dass man aufgrund des
fehlenden Pflegebegriffs weder weiß, wie viele Menschen betroffen
sind, noch, wie all das schöne »Mehr!« bezahlt werden soll. Vor allem
darum ging es bei dem ganzen Gesetz und ausgerechnet das hat es nicht
geklärt. Hätte man den Pflegebegriff neu definiert, wären Zahlen von
Betroffenen herausgekommen, denen man mit einem Ausstreuen so
kläglicher Summen unmöglich hätte entsprechen können. Und hätte man
sich nicht bereitwillig dem privatisierungswütigen Finanzminister
ausgeliefert, wäre womöglich eine gerechtere monetäre
Lastenverteilung auf den Weg gebracht worden. Vorschläge gibt es zur
Genüge. So aber bleibt dem Bundesgesundheitsminister nur zu wünschen,
dass ihn nach seiner wilden Mondfahrt und dem anschließenden Absturz
ins Meer wie im Märchen irgendjemand wieder in sein Boot holt.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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