(Registrieren)

NRZ: Kommentar zu Schäubles Griff in die Sozialkassen von PETER HAHNE

Geschrieben am 16-03-2012

Essen (ots) - Wolfgang Schäuble drückt aufs Tempo. Zwei Jahre
früher als bislang geplant will der Bundesfinanzminister die
Schuldenbremse des Grundgesetzes einhalten. Das ist an sich
vernünftig. Deutschland stärkt so seine Stellung als solventer
Schuldner auf den Kapitalmärkten und Vorbild in der EU. Wer anderen
das Sparen predigt, muss an sich selbst allerhöchste Maßstäbe
anlegen.

So weit, so richtig. Doch redlich und sozial ausgewogen ist das
forcierte Sparprogramm nicht. Denn ein maßgeblicher Anteil der
Haushaltssanierung geht nicht aufs Sparen im eigentlichen Wortsinne
zurück, sondern auf einen dreisten Griff in die Sozialkassen. Rente,
Gesundheit, Arbeit - alle Bereiche müssen ihren Milliarden-Obolus
nach Berlin überweisen. Schäuble stopft damit Löcher, die er selbst
etwa durch die Euro-Rettung und zweifelhafte Etatansätze gerissen
hat.

Das ist sozial ungerecht. Denn Schäuble nimmt den Beitragszahlern
Geld weg, das diesen, und nicht dem Finanzminister zusteht. Ohne den
Langfinger Schäuble könnte etwa die unsinnige Praxisgebühr
abgeschafft werden oder der Rentenbeitragssatz stärker sinken.

Und es ist unredlich. Schäuble verschleiert durch den Griff in die
Sozialkassen die Kosten der Euro-Rettung für die Steuerzahler. Ein
gewiefter Politiker ist der Christdemokrat, gewiss. Ein bisschen mehr
Aufrichtigkeit gegenüber dem Steuerzahler stünde aber auch Schäuble
gut zu Gesicht. 



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

384498

weitere Artikel:
  • NRZ: Kommentar zu Norbert Röttgen von JAN JESSEN Essen (ots) - Vor einigen Tagen hat Norbert Röttgen das marode Atomlager Asse in Niedersachsen besucht. Die Asse ist ein altes Salzbergwerk. Unten, in 750 Meter Tiefe, begegnete Röttgen einem Bergmann. Der Bergmann sagte: "Glück auf!". Röttgen antwortete: "Guten Tag". Ein kleiner Lapsus, mag sein. Aber auch ein Indiz dafür, dass es in den kommenden drei Monaten nicht einfach werden wird für den Christdemokraten, der sich anschickt, Ministerpräsident von NRW zu werden. Kein Vertun: Norbert Röttgen ist blitzgescheit. Er kann druckreif mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zum Steiger-Award: Stuttgart (ots) - Ausgerechnet Schröder, der Ex-Kanzler. Wie wird er jetzt Recep Tayyip Erdogan lobhudeln? Wenn er am Samstag dem türkischen Premier den Steiger-Award überreicht, mit dem "Gradlinigkeit, Offenheit, Toleranz und Menschlichkeit" gewürdigt werden sollen. Es kann nur einen Grund für die Wahl dieses Preisträgers geben: Die Veranstalter haben keine sinnvolle Verwendung mehr für ihr glasumhülltes Kohlestückchen. Wer ein Quäntchen Ehre im Leib verspürt, wird sich schwerlich als Nachfolger Erdogans mit dieser preisverfallenen mehr...

  • RNZ: Lindners Lage - Kommentar zur NRW-Wahl Heidelberg (ots) - Zumindest hat Lindner nichts zu verlieren. Er übernimmt die Partei im Umfragetief von zwei Prozent. Schafft er den unmöglich erscheinenden Einzug in den Landtag, ist er der Retter. Scheitert er, hat es nicht an ihm gelegen - und er hat dennoch den Chefposten im Land als neue Basis. Für die Partei ist die Lage noch klarer: Wenn einem die Wiederbelebung gelingen kann, dann ihm. Lindner wird großes mediales Interesse anziehen, programmatisch kann er die eigene Klientel begeistern. Vor allem kann er es unbelastet von mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Afghanistan Halle (ots) - Das Hin und Her straft die gesamte Afghanistan-Rhetorik Lügen. Es gibt dort keine Demokratie, wie versprochen. Es gibt keinen irgendwie funktionsfähigen Staat. Auch die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die Afghanen ist nichts anderes als eine Floskel, weil es eine funktionierende Polizei und Armee ebenfalls nicht gibt. Tatsächlich ist der Westen vor aller Augen gescheitert, so wie einst die Russen in Afghanistan gescheitert sind. Es ist sinnlos geworden, das noch zu bemänteln. Pressekontakt: Mitteldeutsche mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Lindner und FDP Halle (ots) - Die Liberalen fliegen am 13. Mai mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Landtag - wie im Saarland und womöglich in Schleswig-Holstein. Als geschlagener General hätte Lindner nur noch die FDP-Fahne einrollen und mit Parteichef Philipp Rösler abdanken können. Jetzt geht er als kleiner Leutnant in den Wahlkampf - getreu dem Motto, "du hast keine Chance, also nutze sie." Lindner dürfte die mickrigen Umfragewerte zumindest nach oben korrigieren. Er setzt auf die Überlebensnotwendigkeit des politischen Liberalismus überhaupt: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht