(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Der große Makel bleibt - Kommentar

Geschrieben am 09-03-2012

Leutkirch (ots) - Ein paar Giftpfeile schwirrten zwar durch die
Luft, vor allem zwischen Stefan Mappus und den Grünen. Tag eins der
öffentlichen Arbeit des EnBW-Untersuchungsausschusses zeichnete sich
aber dadurch aus, dass die parlamentarischen Aufklärer
erfreulicherweise mehr an ihre Aufgabe als an Selbstdarstellung
dachten.

Nach der gereizten Stimmung im Vorfeld und der Kritik von Grün-Rot
am angeblich parteiisch ausgerichteten Wirken des
Ausschussvorsitzenden Ulrich Müller ist das ein gutes Signal.
Parteiübergreifend muss das Interesse darin bestehen, Klarheit zu
gewinnen über ein nicht alltägliches Geschäft. Zudem haben die
CDU-Mitglieder des Gremiums angedeutet, dass sie ihren früheren Chef
nicht generell schonen wollen. Schnell und - wie sich später
heraussstellen sollte - auf verfassungswidrige Art hat Stefan Mappus
im Spätherbst 2010 den Rückkauf der EnBW-Aktien vorangetrieben.
Mappus sagt heute, dass er sich rechtlich gut beraten gefühlt hat.
Ein Schaden fürs Land sei nicht entstanden. Es ist ihm abzunehmen,
dass er tatsächlich mit guten Absichten dieses Geschäft angestrebt
hat. Er konnte sogar davon ausgehen, im Landtag nicht auf ernsthaften
Widerstand zu stoßen. Dennoch ist die Entwicklung aus dem Ruder
gelaufen. Auch bei einem Wahlsieg hätte Mappus später den
Verfassungsverstoß erklären müssen. Diesen Makel wird er nicht mehr
los.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

383159

weitere Artikel:
  • FT: Kommentar zu Schuldenschnitt Griechenland Flensburg (ots) - Natürlich müssen Griechenlands Geldgeber ein Mindestmaß an Zahlungsströmen sehen, um sich nicht völlig von dem Land abzuwenden. Aber nach mindestens zwei Jahren Griechenland-Rettung, die vor allem Bankenrettung war, hat die Rettungspolitik keine Wende erfahren. Sie setzt nur auf einem um gut hundert Milliarden Euro niedrigeren Verschuldungsniveau an. In der griechischen Realwirtschaft kommt nichts an. Wo bleibt der "Marshallplan", der das Land wieder auf die Beine bringen kann? Wir wollen Griechenland helfen, aber mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Ohne Mitgefühl Regierung schränkt Hartz IV für Ausländer ein Cottbus (ots) - Mag sein, dass die von Ursula von der Leyen verkündeten Einschränkungen für den Hartz-IV-Bezug durch EU-Ausländer tatsächlich nur eine Formalität sind, eine notwendige Angleichung der Rechtsverhältnisse. Die kommt dann aber verdammt spät nach dem Urteil des Bundessozialgerichts von 2010, das den Beschluss angeblich ausgelöst hat, und verdammt zeitnah zum Beginn einer Welle von Arbeitsemigranten aus Griechenland, Spanien und Portugal. Die südeuropäische Krise erreicht uns langsam. Sie reist mit Billigfliegern oder per mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Chancenlos trotz Zuzugs Brandenburg und Sachsen stemmen sich gegen Abwanderung Cottbus (ots) - Was Brandenburg bereits 2010 gelungen ist, kann jetzt auch in Sachsen bejubelt werden: Nachdem 13 Jahre lang viel mehr Landeskinder den Freistaat verlassen hatten als Menschen zugereist waren, kehrt sich nun erstmals der Abwanderungstrend um. Mehr Zu- als Fortzüge - das ist für die beiden neuen Bundesländer ein Hoffnungsschimmer. Dass Sachsen dabei vor allem von Tausenden studentischen Zuzüglern in die drei Metropolen Dresden, Leipzig und Chemnitz profitiert, darf sich die Landespolitik getrost auf die Fahnen schreiben. mehr...

  • Rheinische Post: Gesundheits-Jojo Düsseldorf (ots) - Der Streit in der Gesundheitspolitik um die satten Überschüsse der Krankenkassen ist ein erneutes Beispiel für das vergiftete Klima in der Koalition. Es gibt im Gesundheitssektor wirklich genug Probleme zu lösen: Lange Wartezeiten bei Fachärzten, teils unwürdige Versorgung von Pflegebedürftigen und Arbeitsüberlastung des Klinikpersonals. Stattdessen führt die Koalition einen Wettstreit um den populistischsten Vorschlag der Woche. Erst trumpft die FDP mit der Abschaffung der Praxisgebühr auf. Dann versucht die Union mehr...

  • Rheinische Post: Griechenlands Lage bleibt prekär Düsseldorf (ots) - Nach dem geglückten Schuldenschnitt für Griechenland fühlen sich alle als Sieger. Kanzlerin Merkel sieht den Weg für die "historisch größte Umschuldung" geöffnet; IWF-Präsidentin Lagarde hält die Lasten des Landes für dramatisch reduziert; Frankreichs Staatsoberhaupt Sarkozy findet gar, dass die griechischen Probleme gelöst seien. War es das? Wer genauer hinschaut, kommt zu einem anderen Ergebnis. Da der Schuldenschnitt nicht bei allen Gläubigern freiwillig erfolgte, stellten alle drei führenden Rating-Agenturen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht