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Kein Steuergeld für AKW-Neubauten im Ausland/ Greenpeace protestiert in 66 Städten gegen Atom-Außenpolitik der Bundesregierung

Geschrieben am 02-03-2012

Hamburg (ots) - Gegen die finanzielle Unterstützung von
AKW-Neubauten im Ausland durch die Bundesregierung demonstrieren
Greenpeace-Aktivisten am morgigen Samstag, den 3. März. In 66 Städten
bundesweit fordern die Umweltschützer von Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU), staatliche Bürgschaften für den Bau von Nuklearanlagen
zu stoppen. Zudem muss die aktuelle Anfrage in Höhe von 1,3
Milliarden Euro für das hochgefährliche Atomkraftwerk Angra 3 in
Brasilien abgelehnt werden. "Der deutsche Atomausstieg ist
inkonsequent und unehrlich, so lange weiterhin AKW-Projekte im
Ausland gefördert werden", sagt Tobias Riedl, Atomexperte von
Greenpeace. "Angra zeigt, dass Merkels Atomkehrtwende nach dem Gau in
Fukushima offenbar rein taktisch bedingt war. Der beteuerte
Sinneswandel hat niemals stattgefunden."

Deutschland unterstützt mit der Absicherung von Krediten, so
genannten Hermesbürgschaften, den Neubau von Atomkraftwerken. Unter
anderem in China, Frankreich und Russland. Der Neubau eines Reaktors
ist ohne staatliche Unterstützung kaum möglich. Hohe Kosten, lange
Bauzeiten und das unkalkulierbare Risiko der Atomkraft machen solche
Projekte für Investoren unattraktiv. Nutznießer der deutschen
Atom-Bürgschaften ist vor allem der französische Nuklearkonzern
Areva.

Brasiliens AKW Angra 3 ist erdbebengefährdet und technisch
veraltet

Voraussichtlich in den kommenden Wochen soll über eine Bürgschaft
in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für das erdbeben- und
erdrutschgefährdete Atomkraftwerk Angra 3 in Brasilien entschieden
werden. Die Technik und Sicherheitsstandards dieses Reaktors gelten
bereits vor der Fertigstellung als völlig veraltet. Bereits im Jahr
1984 wurde mit dem Bau begonnen, nur zwei Jahre später sind die
Arbeiten aufgrund von Finanzierungsproblemen wieder eingestellt
worden. Die deutsche Bürgschaft soll nun die Fertigstellung des
Uraltreaktors garantieren.

Angra 3 ist baulich vergleichbar mit dem deutschen Atomkraftwerk
in Grafenrheinfeld. Dieses Kraftwerk soll laut Atomgesetz in drei
Jahren stillgelegt werden. Es ist damit das nächste deutsche
Atomkraftwerk, das vom Netz geht. Die festgelegte Abschaltreihenfolge
wurde im vergangenen Jahr von der Bundesregierung auf Grundlage einer
Sicherheitsbewertung der Reaktorsicherheitskommission (RSK) erstellt.

"Mit der Bürgschaft unterstützt die schwarz-gelbe Bundesregierung
den Bau eines gefährlichen und veralteten Atomkraftwerkes an einem
ungeeigneten Standort. Merkel muss diesen nuklearen Wahnsinn sofort
stoppen", sagt Tobias Riedl.

Achtung Redaktionen:

Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 0171-8891096, oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 33087.
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.


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