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Westfalenpost: Kommentar / WP / Griechenland / Griechische Perspektiven / Es muss um Zukunft gehen, nicht um Strafe / Von Harald Ries /

Geschrieben am 10-02-2012

Hagen (ots) - "Griechenland muss liefern", poltert
FDP-Fraktionschef Brüderle. Aber kann Griechenland liefern? Sind die
Sparprogramme, die Lohn- und Rentenkürzungen, die das Land immer
tiefer in die Rezession stürzen und das Staatsdefizit noch weiter
wachsen lassen, zumutbar und sinnvoll? Das bezweifeln nicht nur die
Demonstranten und Randalierer in Athen. Betroffen sind in erster
Linie die Armen. Die haben das ganze Desaster am wenigsten zu
verantworten, während das Geld der Profiteure von Subventionsbetrug,
Korruption und chaotischer Steuerbürokratie längst im Ausland liegt.
Das kann nicht heißen, dass Deutschland die anderen Euro-Länder
einfach weiter zahlen sollen. Aber wenn sie den Griechen keine
Perspektive eröffnen, können ihre Hilfskredite gleich verbrennen.
Zudem hat die EU durchaus eine Mitverantwortung dafür, dass die
gigantischen Subventionszahlungen versickert und die Athener
Regierungen mit ihren Haushaltsfälschungen durchgekommen sind.
Wegschauen war damals wohl bequemer. Und jetzt, hat man den Eindruck,
geht es längst nicht nur um Verwaltungsumbau und Finanzkorrekturen,
sondern um eine kollektive Bestrafung des griechischen Volkes. Gerade
die Deutschen sollten sich erinnern, was eine solche Haltung der
Siegermächte des Ersten Weltkriegs angerichtet hat und welche Lehren
die USA daraus nach dem Zweiten zogen. Ein übertriebener Vergleich?
Gewiss. Aber er enthält zwei Botschaften: Es zählt immer nur die
Zukunft. Und wenn Deutschland ganz sicher weiß, woran der Rest der
Welt genesen soll, darf es sich über Irritationen nicht wundern.



Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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