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Öko-Schwindel beim VfB Stuttgart: Eigentor mit Einwegbechern

Geschrieben am 10-02-2012

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Ökologische Rolle rückwärts beim Getränkeausschank in der
Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena: Softgetränke werden statt in
umweltfreundlichen Mehrwegbechern nur noch in Einwegbechern verkauft
- VfB Stuttgart gaukelt Verbrauchern ökologische Verträglichkeit von
Einwegbechern vor - Deutsche Umwelthilfe mahnt VfB Stuttgart wegen
Verbrauchertäuschung ab - DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert den
ausschließlichen Einsatz von Mehrwegbechern in der Stuttgarter Arena

Seit Beginn der Rückrunde ist der VfB Stuttgart teilweise aus dem
seit Jahren in der Mercedes-Benz-Arena erfolgreich eingesetzten
Mehrwegbecher-System ausgestiegen. Der Fußballclub bezeichnet seine
für Softgetränke von Coca-Cola angebotenen Plastik-Einwegbecher als
"ökologisch verträglich". Eine vergleichende Ökobilanz verschiedener
Bechersysteme belegt jedoch das Gegenteil, weshalb die Deutsche
Umwelthilfe e.V. (DUH) den Erstligisten wegen Verbrauchertäuschung
abgemahnt hat. Besonders unverständlich sei der Schritt des VfB
Stuttgart aus Sicht der DUH, da Biergetränke vom Exklusivpartner
Krombacher weiterhin ausschließlich in umweltfreundlichen
Mehrwegbechern verkauft werden.

"Einen 'ökologisch verträglichen' Einwegbecher gibt es nicht. Egal
ob aus sogenanntem Bioplastik oder erdölbasierten Kunststoffen -
Plastik-Einwegbecher verursachen doppelt so große Umweltbelastungen
wie umweltfreundliche Mehrwegbecher. Die Aussagen des VfB Stuttgart
über die vermeintliche Umweltverträglichkeit der neu eingeführten
Einwegbecher sind ein Umweltschwindel", erklärt Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). Die
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation hat deshalb den VfB
Stuttgart wegen Verbrauchertäuschung abgemahnt und fordert den
sofortigen Stopp irreführender Aussagen zu vermeintlich
umweltverträglichen Wegwerfbechern.

"Die Tatsache, dass in der Mercedes-Benz-Arena weiter
Mehrwegbecher eingesetzt werden, zeigt mit aller Deutlichkeit, dass
das System gut funktioniert und die VfB-Fans es akzeptieren", sagte
Maria Elander Bereichsleiterin Kreislaufwirtschaft der DUH. Die
Umstellung des Getränkeausschanks auf ein Mischsystem erfolgte ohne
Not und offenbart das fehlende Umweltbewusstsein des Fußballvereins.
Während Mehrwegbecher in der Stuttgarter Arena sechzig Mal
wiederbefüllt werden, bevor man sie recycelt, sind die Einwegbecher
nach wenigen Minuten und einmaliger Nutzung schon Müll. Dadurch
werden nicht nur wertvolle Rohstoffe verschwendet, es müssen auch
zusätzliche Ressourcen für die Neuproduktion von Bechern eingesetzt
werden. Die neuen Einwegbecher verursachen durch ihre einmalige
Nutzung rund zehnmal mehr Abfälle als Mehrwegbecher.

"Gesellschaftliche Verantwortung und Umweltschutz sind bei vielen
Bundesligisten bereits in die Vereinsphilosophie übergegangen. Mit
der Entscheidung sein umweltfreundliches Mehrwegbechersystem einem
umweltschädlichen Einwegsystem zu opfern, bewegt sich der VfB
Stuttgart in großen Schritten rückwärts", so Resch. Der
DUH-Bundesgeschäftsführer fordert den Fußballclub auf, die
nachweislich falschen Aussagen zur vermeintlichen
Umweltverträglichkeit von Einwegbechern zurückzuziehen, auf den
Einsatz von Einwegbechern komplett zu verzichten und weiter auf das
umweltfreundliche Mehrwegbechersystem zu setzen.

Hintergrundinformationen

Die "Vergleichende Ökobilanz verschiedener Bechersysteme beim
Getränkeausschank an Veranstaltungen" mit explizitem Bezug zum
deutschen Fußballbundesligaspielbetrieb belegt eindeutig die
ökologischen Vorteile von Mehrwegbechern im Vergleich zu
Einwegbechern. Untersucht wurden Mehrwegbecher aus Polyporopylen
(PP), Einwegbecher aus PET (Polyethylenterephthalat), PS
(Polystyrol), PLA (Polyactid), BELLAND®Material und beschichtetem
Karton. Alle Mehrwegbecherszenarien weisen geringere
Umweltbelastungen als die der Einweggetränkebecher auf, obwohl bei
der Bilanzierung der Mehrwegvarianten stets von den ungünstigsten
Bedingungen ausgegangen wurde. Mit Ausnahme des Kartonbechers wurden
für das beste Einwegbecherszenario doppelt so hohe
Umweltbelastungspunkte ausgewiesen wie für das ungünstigste
Mehrwegbecherszenario. Auch Einweggetränkebecher aus dem
Biokunststoff PLA stellen keine ökologisch vergleichbare Alternative
zu Mehrwegbechern dar. Die Umweltbelastungen von PLA-Einwegbechern
sind vergleichbar mit jenen aus PET.

Die 2008 veröffentlichte Ökobilanz zu Bechersystemen bei
Getränkeausschank wurde im Auftrag des österreichischen Ministeriums
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem
Schweizer Bundesamt für Umwelt, mit Unterstützung des deutschen
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vom
renommierten und unabhängigen Öko-Institut, dem österreichischen
Ökologie-Institut und der Carbotec AG durchgeführt.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41, Mobil :
0160 5337376, E-Mail: elander@duh.de

Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,
E-Mail: eckold@duh.de


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