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NABU warnt vor Abwürgen der Photovoltaik und Blockade der Energiewende / Tschimpke: Solar-Ausbau stabilisieren und Ausnahmen für Wirtschaft prüfen

Geschrieben am 25-01-2012

Berlin (ots) - Der NABU kritisiert den Streit der schwarz-gelben
Koalition über einen Systemwechsel bei der Förderung der erneuerbaren
Energien und eine drastische Drosselung des Ausbaus von
Photovoltaik-Anlagen in Deutschland. "Wer ein halbes Jahr nach den
Beschlüssen zum Atomausstieg das Erneuerbare-Energien-Gesetz
abschaffen will, blockiert die Umsetzung der Energiewende", warnt
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Umbau der Stromversorgung brauche
verlässliche Rahmenbedingungen und eine große Vielfalt an Investoren
- einschließlich der Kommunen, Energiegenossenschaften sowie der
Bürgerinnen und Bürger selbst. Das EEG biete nach wie vor die einzige
Garantie, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland
tatsächlich erfolgt und schrittweise die klimaschädlichen
Kohlekraftwerke verdrängt.

Neben der Windenergie an Land werde die Photovoltaik der
wesentliche Träger der Energiewende im Stromsektor sein, betont der
NABU. "Mit drastischen Kürzungen der Solarförderung würgen wir den
weiteren Ausbau ab, erreichen aber sicher keine wesentliche
Entlastung für die Verbraucher bei der EEG-Umlage", kritisiert
Tschimpke. "Wenn wir dagegen den Ausbau der Photovoltaik verstetigen,
wird dies deutlich günstiger sein als die Fortsetzung des
umweltschädlichen Biogasbooms der letzten Jahre oder die riesigen
Investitionen in die Offshore-Windenergie". Die Zeiten des teuren
Solarstroms sind mittlerweile vorbei, weil sich die EEG-Vergütungen
seit 2009 halbiert haben. Künftig sollten aus Sicht des NABU die
Kürzungen kontinuierlich erfolgen, die Auswüchse bei
Freiflächenanlagen und mögliche Mitnahmeeffekte beim Eigenverbrauch
begrenzt werden. "Auch im Biomassebereich können weitere Einsparungen
erzielt werden, wenn Maisanbau und Holzverbrennung keine zusätzliche
Förderung mehr über das EEG erhalten", so Tschimpke.

Zudem müsse die Bundesregierung dafür sorgen, dass Kosten und
Nutzen des Ausbaus der erneuerbaren Energien gerechter verteilt
werden. Obwohl vor allem die Großverbraucher in der Industrie von der
preissenkenden Wirkung von Wind- und Solarenergie an der Strombörse
profitieren, hat die schwarz-gelbe Koalition in der Vergangenheit
immer mehr Unternehmen von der EEG-Umlage befreit. Für die privaten
Haushalte, die den Ausbau der erneuerbaren Energien nun fast
vollständig alleine tragen müssen, ist die EEG-Umlage dadurch unnötig
gestiegen, kritisiert der NABU. "Ohne die Ausnahmeregelungen für die
stromintensive Wirtschaft könnte die EEG-Umlage etwa einen Cent
niedriger liegen. Zusammen mit der Befreiung von den Netzentgelten
für bestimmte Unternehmen ergibt das einseitige Kostenvorteile zu
Lasten der privaten Verbraucher", erklärt NABU-Energieexperte Carsten
Wachholz.

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), Greenpeace, WWF,
BUND, DUH, der Bund der Energieverbraucher und der NABU haben
Bundeskanzlerin Angela Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer und FDP-Chef
Philipp Rösler in einem gemeinsamen Schreiben eindringlich vor einer
Änderung des Regierungskurses bei der Energiewende und einer
Abschaffung des Erneuerbare-Energie-Gesetzes gewarnt.

Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de/themen/energie/

Link zum Verbände-Brief an die Regierung:
http://www.nabu.de/downloads/eeg/verbaendebrief.pdf



Pressekontakt:
Carsten Wachholz, NABU-Energieexperte, Mobil 0172-41 79 727


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