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Zur Internationalen Grünen Woche: Bioland fordert neue Agrarpolitik

Geschrieben am 18-01-2012

Berlin / Mainz (ots) - Bioland hat heute Bundesagrarministerin
Ilse Aigner und die Minister der Bundesländer aufgefordert, die
anstehende Reform der europäischen Agrarpolitik für einen echten
Politikwechsel zu nutzen. Dies kann nur gelingen, wenn das bisherige
System der EU-Agrarsubventionen grundlegend verändert wird. Die
derzeit knapp 60 Milliarden Euro EU-Agrarsubventionen pro Jahr müssen
den Menschen in Europa dienen. Bislang setzt sich die Bundesregierung
vehement für die Fortsetzung des Status Quo ein.

"Ministerin Aigner wird die selbstgesteckten Ziele der
Bundesregierung nicht erreichen, wenn sie eine echte Neuausrichtung
der europäischen Agrarpolitik weiter blockiert. Notwendig ist eine
Abkehr vom bisherigen 'Gießkannenprinzip' pauschaler
Agrarsubventionen und eine Neuverteilung nach dem Prinzip 'Geld gegen
gesellschaftlich geforderte Leistung', fordert Jan Plagge, Präsident
von Bioland.

"Frau Aigner muss sich endlich von den Kräften lösen, die uns
weismachen wollen, dass die Menschheit nur mit Hilfe von Agrarchemie,
Dünger aus Erdöl, Antibiotika und Gentechnik zu ernähren sein soll.
Das ist eine der größten Fehleinschätzungen unserer Zeit", so Plagge.
Die Bundesregierung hat zwar zahlreiche Umweltziele verabschiedet,
Agrarministerin Aigner richtet ihre Agrarpolitik aber nur ungenügend
nach ihnen aus. Mit einer leistungsbezogenen Bezahlung für eine
bessere Wasserqualität, mehr Klimaschutz und den Erhalt der
Artenvielfalt könnte die Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur
Erreichung der Umweltziele der Bundesregierung leisten. "Die
Potentiale, die der Biolandbau als Beitrag zum Klima- und
Umweltschutz aber auch im Tierschutz bietet, werden bisher von vielen
Politikern entweder ignoriert oder negiert. Der ökologische Landbau
ist das wissenschaftlich anerkannte Landwirtschaftsmodell der
Zukunft. Es bietet umfassende Lösungen zur Bewältigung der
Herausforderungen im Klima- und Umweltschutz sowie für ein
attraktives Leben und Wirtschaften im ländlichen Raum", erklärt
Plagge. Unter den jetzigen Rahmenbedingungen lohnt es sich eher auf
Kosten unserer Lebensgrundlagen zu wirtschaften. Ökologisch zu
wirtschaften bedeutet einen erheblichen Mehraufwand, der durch eine
entsprechende Förderung honoriert werden muss. "Eine echte Wende zur
nachhaltigen Landwirtschaft wird uns nur gelingen, wenn die
politischen Rahmenbedingungen die Wirtschaftlichkeit des Biolandbaus
sicherstellen", so Plagge.

Zum Hintergrund:

Die industrielle Landwirtschaft ist Hauptverursacher des
Artenschwundes sowie der Überdüngung, in deren Folge Gewässer mit
Schadstoffen belastet werden. Durch einen übermäßigen Einsatz von
Antibiotika stellt die industrielle Landwirtschaft zudem einen hohen
Risikofaktor für die Gesundheit der Bevölkerung dar. Die Ziele der
deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die Überdüngung der Felder
deutlich zu reduzieren und den ökologischen Landbau auf 20 Prozent
der Agrarfläche auszudehnen wurden verfehlt. Aktuell sind nur 6,0
Prozent erreicht.

Ein ausführliches agrarpolitisches Forderungspapier des Bioland
e.V. finden Sie unter www.bioland.de



Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz

Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de


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