(Registrieren)

Wichtigster Zugvogelrastplatz an der Adria-Ostküste soll Bauland werden / Saline Ulcinj soll am 16. Januar unter den Hammer kommen

Geschrieben am 10-01-2012

Radolfzell (ots) - Seit dem 16. Dezember 2011 läuft der Count-down
für den wichtigsten Zugvogel-Rastplatz an der Adria-Ostküste. Am 16.
Januar 2012 soll die Saline von Ulcinj in Montenegro für mindestens
257,8 Millionen Euro verkauft werden. Damit droht dem global
bedeutenden Feuchtgebiet das Aus.

"Ohne die Möglichkeit zur Rast in der Saline Ulcinj würden viele
Zugvögel, vor allem Knäkenten, Sichelstrandläufer und
Dünnschnabelbrachvögel ihren bis zu 5.000 Kilometer langen Flug von
Eurasien nach Afrika nicht überleben. Es besteht derzeit die riesige
Gefahr, dass dieses ökologische Kleinod skrupelloser
Geschäftemacherei zum Opfer fällt", sagt Gabriel Schwaderer,
Geschäftsführer der europaweit tätigen Naturschutzstiftung EuroNatur.
Im Rahmen der Privatisierung des einstigen Staatsbetriebs im Jahr
2005 hat das Unternehmen Eurofond 75 Prozent des Salinenbetriebs für
nur 800.000 Euro vom Staat Montenegro übernommen. Dazu zählt auch das
14,5 Millionen Quadratmeter große Salinengelände. Diese Fläche
entspricht ungefähr 1.450 Fußballfeldern. Seither bestimmt Eurofond,
der vom Geschäftsmann Veselin Barovic kontrolliert wird, die
Geschicke der Saline.

Dass statt mit Salz heute mit dem Verkauf des Geländes das große
Geschäft gemacht werden kann, basiert auf skandalösen Änderungen der
Vorlage des Raumplans von Montenegro (2005 - 2020) im Jahr 2007.
Gefördert wurde die Erstellung des Dokuments durch die
Bundesregierung. An der Ausarbeitung waren Experten der Deutschen
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beteiligt. Ziel
der ursprünglichen Version des Raumplans war es, Montenegro durch
eine nachhaltige Entwicklung neue wirtschaftliche Perspektiven zu
eröffnen. Doch die Version, die zur Abstimmung in das Parlament
gelangte, unterschied sich deutlich von der Fassung, die kurz zuvor
auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft und in einer öffentlichen
Anhörung präsentiert worden war: erstens wurde die Ausweisung neuer
Schutzgebiete gestrichen. Dieser Finte fiel auch die Ausweisung der
Saline Ulcinj als Naturschutzgebiet zum Opfer. Zweitens wurde die
Nutzung der Saline als Tourismusgebiet und drittens die Entwicklung
neuer Übernachtungskapazitäten auf der Fläche der Saline vorgesehen.
Damit wurde das global bedeutende Feuchtgebiet "Saline Ulcinj" zum
potentiellen Bauland und der finanzielle Spekulationswert der Firma
erhöhte sich um ein Vielfaches.

"Als Beitrittskandidat für die Europäische Union kann es sich
Montenegro nicht leisten, ein zukünftiges Natura 2000-Gebiet zum
Bauland zu erklären. Noch immer stehen Hotels aus jugoslawischen
Zeiten leer. Montenegro braucht nicht mehr Hotelbetten, sondern
attraktive und gut geschützte Naturgebiete", sagt
EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby. EuroNatur
unterstützt die Petition der montenegrinischen Natur- und
Umweltschutzverbände und fordert Premierminister Igor Luksic dringend
auf, die Änderungen im Raumplan zurückzunehmen. Die Saline muss als
wichtige Attraktion für den Tourismus und als bedeutendster
Zugvogellandeplatz des Landes unter Naturschutz gestellt werden.

Hintergrundinformationen:

Die Saline Ulcinj ist auch bekannt als Firma Solana "Bajo
Sekulic", "Solana Ulcinj" oder "Ulcinj Salina".

Link zur Petition der NGOs:
www.ipetitions.com/petition/protection-of-ulcinj-salina-eng/



Pressekontakt:
EuroNatur
Konstanzer Str. 22
78315 Radolfzell
Tel.: 07732 - 92 72 10
Fax: 07732 - 92 72 22
E-Mail: info@euronatur.org
Internet: www.euronatur.org
Ansprechpartner: Dr. Martin Schneider-Jacoby
Pressekontakt: Katharina Grund


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

372135

weitere Artikel:
  • Test-Aktion mit Startguthaben auf www.austria-kiosk.at - BILD Bis 23. Jänner im digitalen Kiosk für Zeitungen und Magazine registrieren und Bonus sichern - Individualisierte Werbekampagne der teilnehmenden Medien am Austria-Kiosk Wien (ots) - Ab dieser Woche können Leserinnen und Leser den digitalen Kiosk der österreichischen Zeitungen und Magazine für kurze Zeit im Rahmen einer Aktion testen. Sobald sich ein User neu auf www.austria-kiosk.at registriert, werden automatisch drei Euro Startguthaben aufgebucht. Mit diesem können beliebige Publikationen im Austria-Kiosk als PDFs heruntergeladen mehr...

  • LVZ: Kubicki: Lockerung der Schuldenbremse sei "Alleingang des bekannten FDP-Hassers Schäuble" / FDP soll Nein zur Finanztransaktionssteuer aufgeben Leipzig (ots) - Als "typischen Alleingang des bekannten FDP-Hassers Wolfgang Schäuble" hat Schleswig-Holsteins FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki den Versuch des Bundesfinanzministers zurückgewiesen, die Schuldenbremse auszuhebeln, um weitere Banken-Rettung zu betreiben. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Kubicki: "Jeder weiß doch, dass die FDP dazu beigetragen hat, dass Wolfgang Schäubles persönliche Karrierepläne - Stichwort Bundespräsident - nicht umgesetzt werden konnten." Schäuble bereitet einen mehr...

  • Exzessives Mobbing soll strafbar werden Berlin (ots) - Die Nichtregierungsorganisation naiin fordert die Einführung eines Straftatbestandes, der exzessives Mobbing gegen Kinder und Jugendliche als besondere Form der psychischen Gewaltausübung ausdrücklich unter Strafe stellt. Das geht aus einem Schreiben hervor, das die Organisation in den vergangenen Tagen an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages sowie an die zuständigen Minister der Bundesregierung übermittelt hat. Täglich werden nach Angaben von naiin Zigtausende Kinder und Jugendliche in fast jeder Schule in mehr...

  • Bundesagrarministerin Aigner muss Ursachen des Antibiotika-Missbrauchs bekämpfen und Subventionen für industrielle Tierhaltung stoppen Berlin (ots) - Nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) reichen die vom Bundesagrarministerium geplanten Änderungen des Arzneimittelgesetzes bei Weitem nicht aus, um den massiven Medikamenteneinsatz in der Tierhaltung und damit die Gefahr für Resistenzen gegen Antibiotika zu reduzieren. Es sei zwar höchste Zeit, endlich auf Bundesebene Daten zur Antibiotika-Abgabe durch Tierärzte zu erheben. Es fehle jedoch ein wirksames Verbot von Humanantibiotika in der Tierhaltung, ein klares Reduktionsziel für Antibiotika mehr...

  • Nüßlein: Photovoltaik: Quo Vadis? Berlin (ots) - Bei der Bundesnetzagentur sind zum Jahresende deutlich mehr Meldungen über neu errichtete Photovoltaik-Anlagen eingegangen als von der Solarbranche und dem Bundesumweltministerium erwartet. Dazu erklärt der energie- und wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Georg Nüßlein: "Wir dürfen bei der Photovoltaikförderung nun nicht erneut in einen blinden Grabenkampf um das Thema pro und kontra 'fester Deckel' treten, bei dem es nach Erreichen der Förderhöchstgrenze zu einem abrupten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht