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WAZ: Mordanschlag in Duisburg - Spur führt zu den Neonazis der NSU

Geschrieben am 07-01-2012

Essen (ots) - Die rechtsextreme Zwickauer Terrorzelle ist
möglicherweise für einen zweiten Mordanschlag im Ruhrgebiet
verantwortlich. Das Landeskriminalamt NRW prüft, ob ein bis heute
ungeklärt gebliebener versuchter Mord in Duisburg-Meiderich am 15.
Dezember 2003 von Mitgliedern der Gruppe "Nationalsozialistischer
Untergrund" (NSU) begangen worden ist. Das berichten die Zeitungen
der Essener WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe).

Die Nazi-Terrorzelle war im November aufgeflogen. Der
Generalbundesanwalt macht sie bisher für neun Morde, darunter einen
in Dortmund, zwei Sprengstoffanschläge und 14 Banküberfälle
verantwortlich. Weitere unbekannte Tötungsdelikte des NeonaziTrios
Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe schließt das
Bundeskriminalamt nicht aus.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Duisburg, Detlev Nowotsch,
bestätigte den WAZ-Zeitungen, die Akte des Anschlags vom 15.
Dezember 2003 sei inzwischen an das Landeskriminalamt geschickt
worden, um dort auf einen NSU-Hintergrund überprüft zu werden. Anlass
ist offenbar eine vergleichbare Tatwaffe. Der Meidericher Anschlag,
den das Opfer, der türkischstämmige Gastwirt Y., durch einen Zufall
überlebte, wurde mit einem ferngesteuerten Schussapparat
durchgeführt. Ein Apparat ähnlicher Bauart wurde nach
WAZ-Informationen in dem abgebrannten Haus der Verdächtigen Beate
Zschäpe in Zwickau gefunden.

Die damalige Tat war spektakulär: Y. verließ gegen zwei Uhr früh
seine Gastwirtschaft in Meiderich, setzte sein Auto rückwärts aus dem
Privatparkplatz und überfuhr dabei einen installierten Draht. Dieser
löste die auf einem Bahndamm errichtete Selbstschussanlage aus, die
genau auf die Kopfhöhe des Fahrers ausgerichtet war. Der Schuss, der
durch die Windschutzscheibe ging, traf Y. allerdings nur in den
Oberarm, weil er sich nach seinem heruntergefallenen Handy gebückt
hatte. Das Opfer wurde schwer verletzt.

Obwohl die Polizei zahlreiche Spuren in das private und
wirtschaftliche Umfeld des Opfers verfolgte, verliefen die
Ermittlungen ohne Ergebnis. Die Experten der Polizei fanden damals
allerdings Hinweise, dass die Selbstschussanlage bereits mehrfach
genutzt worden war.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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