(Registrieren)

Montgomery: Ärzte dürfen nicht Berufsgeheimnisträger zweiter Klasse sein

Geschrieben am 07-12-2011

Berlin (ots) - "Für uns ist nicht nachvollziehbar, dass die
Richter des Bundesverfassungsgerichtes dem Vertrauensschutz bei
Strafanwälten mehr Bedeutung beimessen, als der Integrität des
Patienten-Arzt-Verhältnisses. Mit Befremden haben wir deshalb zur
Kenntnis genommen, dass Ärzte höchstrichterlich zu
Berufsgeheimnisträgern zweiter Klasse degradiert werden." So
kommentierte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Frank
Ulrich Montgomery, den heute veröffentlichten Beschluss des
Bundesverfassungsgerichts zur Neuregelung der Telefonüberwachung
mutmaßlicher Straftäter. Die Karlsruher Richter hatten mehrere
Verfassungsbeschwerden gegen die seit 2008 geltenden Vorschriften des
Gesetzes zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung
zurückgewiesen und den seither eingeschränkten Vertraulichkeitsschutz
für bestimmte Berufsgeheimnisträger wie Ärzte, Journalisten oder
Steuerberater bei Ermittlungen als verfassungskonform befunden.

"Ärzte und ihre Patienten laufen nach dem Beschluss weiterhin
Gefahr, Ziel staatlicher Lauschangriffe zu werden", warnte der
BÄK-Präsident. Abhörverbote, Verschwiegenheitspflicht und
Zeugnisverweigerungsrechte gehörten aber zu den unabdingbaren
Rahmenbedingungen ärztlicher Berufsausübung. Diese erst garantierten
das für die Patienten-Arzt-Beziehung so wichtige
Vertrauensverhältnis, das ohne staatliche Beeinflussung und Furcht
vor Abhörmaßnahmen aufgebaut werden müsse. "Die Kommunikation mit
Ärzten sollte deshalb genauso vor staatlicher Überwachung geschützt
werden, wie die mit Seelsorgern, Strafverteidigern und Abgeordneten.
Wir fordern die Politik auf, den Lauschangriff auf uns Ärzte zu
stoppen", sagte Montgomery.



Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft

Bundesärztekammer
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Fon +49 30 400 456 - 703
Fax +49 30 400 456 - 707
presse@baek.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

367713

weitere Artikel:
  • ROG-Preis für Pressefreiheit 2011: Syrischer Karikaturist und birmanische Wochenzeitung werden ausgezeichnet Berlin (ots) - Sperrfrist: 07.12.2011 19:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Reporter ohne Grenzen (ROG) ehrt den syrischen Karikaturisten Ali Fersat als "Journalist des Jahres". Der Preis für das "Medium des Jahres" geht an die birmanische Wochenzeitung "Weekly Eleven News". Mit der jährlichen Auszeichnung würdigt ROG Journalisten und Medien für ihren besonderen Einsatz für Pressefreiheit und Menschenrechte. Der Preis ist in beiden Kategorien mehr...

  • Berliner Zeitung: Kommentar zur Nichteignung Michael Brauns als Senator Berlin (ots) - Erstens ist Michael Braun als Verbraucherschutzsenator ungeeignet, weil er sich offenkundig nicht für den Verbraucherschutz interessiert. Zweitens ist dem Juristen Braun offenbar nicht bekannt, dass Recht häufig nichts anderes ist als geronnene Moral, etwa die Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs zur Nichtigkeit sittenwidriger Verträge. Vor allem aber scheint er nicht zu wissen, dass der Verbraucherschutz beginnt, wo das Strafrecht endet. Braun hätte niemals Senator werden dürfen. Pressekontakt: Berliner mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur UNO-Klimakonferenz Bielefeld (ots) - Man muss nicht Mitglied bei den Grünen sein, um die Folgen des Klimawandels zu kennen - Flutkatastrophen, Stürme, Trinkwassermangel, Seuchen oder das Aussterben der Eisbären und Pinguine. Schuld sind die globalen Kohlendioxid-Emissionen, die allein im vergangenen Jahr weltweit um drei Prozent gestiegen sind. Es ist fünf vor zwölf, um die Selbstzerstörung unseres Planeten zu verhindern. Das wissen auch die etwa 15 000 Klimaexperten bei der UNO-Klimakonferenz in Durban. Verzweifelt ringen sie um eine Reduzierung mehr...

  • RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg zu ADAC/ Spritpreis Heidelberg (ots) - Angezapft Von Alexander R. Wenisch An der Tankstelle ist ein 80er-Jahre-Hit längst ein Ohrwurm: "Und kost' Benzin auch 3 Mark 10 - egal, es wird schon geh'n ... ich will Spaß." Doch wer auf sein Auto angewiesen ist, dem dürfte das Lachen längst vergangen sein. Die konstant hohen Preise treiben einem eher Tränen in die Augen. Vor allem aber fressen die Kosten für Mobilität gerade bei Familien tiefe Löcher in den Geldbeutel. Wer hat Schuld? Der Staat, der seit Jahren kräftig die Hand aufhält. Andererseits wird mehr...

  • RNZ: Assad steht mit dem rücken zur Wand Heidelberg (ots) - Da mag Assad behaupten, sein Land ertrage seit drei Jahrzehnten internationale Sanktionen. Doch so alleine wie heute stand es eben noch nicht da. Iran, die Hisbollah im Libanon und die radikalen Schiiten im Irak - das sind die letzten Vasallen einer untergehenden Herrscherdynastie. Die Zeit läuft gegen die Assads. Ein militärischer Eingriff des Westens jedoch würde diese Uhr anhalten und das Pulverfass Nahost vermutlich zum Explodieren bringen. Letztlich müssen sich die Syrer von ihrem Tyrannen selbst befreien. Der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht