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50 Jahre Migration aus der Türkei / Großer Bahnhof für den TRT-Kulturzug / Feierlicher Empfang für Migranten der ersten Stunde in München (mit Bild)

Geschrieben am 30-10-2011

München (ots) -

Sperrfrist: 30.10.2011 15:30
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Großer Bahnhof in München: Anlässlich des 50. Jahrestages der
Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens wurden
Migranten der ersten Stunde von hochrangigen Vertretern aus Politik
und Gesellschaft empfangen und geehrt. Auf Initiative der Türkischen
Rundfunk- und Fernsehanstalt TRT waren sie - in Erinnerung an den
historischen Weg der ersten türkischen "Gastarbeiter" vor einem
halben Jahrhundert - mit einem Sonderzug vom Istanbuler Bahnhof
Sirkeci aus nach München gekommen. Begleitet wurden sie von einer
deutsch-türkischen Delegation aus Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft. Die fünftägige Zugfahrt führte über Plovdiv, Belgrad,
Zagreb und Salzburg in die bayerische Landeshauptstadt. Rund 400
geladene Gäste und Spitzenvertreter der deutschen und türkischen
Öffentlichkeit feierten die Ankunft des TRT-Kulturzugs, der um 14:39
Uhr - mit einer nostalgischen Lok der DB Fernverkehr bespannt - in
den Hauptbahnhof einrollte. Neben dem türkischen Vizepremier Bekir
Bozdag befand sich auch Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer,
Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, auf der letzten Etappe
zwischen Salzburg und München an Bord des TRT-Kulturzugs.

"Das Projekt des "TRT-Kulturzuges" ist ausgezeichnet dafür
geeignet, an die Anfänge des Zuzugs aus der Türkei nach Deutschland
zu erinnern und sich über die vielfältigen persönlichen Erlebnisse
und Erfahrungen auszutauschen", so Staatsministerin Maria Böhmer.
"Mein außerordentlicher Dank gilt TRT, dem Bayerischen Rundfunk und
der Deutschen Bahn. Die "Gastarbeiter" und "Gastarbeiterinnen" haben
mit ihrem unermüdlichen Einsatz entscheidend zum Wohlstand unseres
Landes beigetragen. Dafür danke ich ihnen sehr herzlich. 1961 war
"Almanya" für sie noch ein fremdes Land. Heute ist es ihre Heimat.
Weil die meisten ihre Familien nachholten, sind inzwischen rund 2,9
Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln in unserem Land heimisch
geworden. Viele haben sich hier erfolgreich eine Existenz aufgebaut:
als Handwerker, Ingenieur, Ärztin, Pflegedienst, Supermarkt- oder
Restaurantbesitzer. Auch für viele Deutsche ist die Türkei näher
gerückt. Die türkische Kultur, das Essen, die Musik, die türkischen
Hochzeitsfeiern gehören mittlerweile in Deutschland zum Alltag in
vielen Städten. Das Band, das beide Länder verbindet, ist
unzertrennbar. Das 50. Jubiläum des Anwerbeabkommens bietet die
Chance, das Vertrauen zwischen beiden Ländern zu vertiefen.
Gegenseitiges Vertrauen ist die Voraussetzung für ein gutes
Miteinander."

In einer bewegenden, multikulturellen Zeremonie wurde 50 Jahre
deutsch-türkische Geschichte mit Beteiligten der ersten Stunde
begangen - an dem Ort, an dem die Migranten vor rund 50 Jahren schon
einmal angekommen waren. Eine Gedenktafel, die an historischer Stätte
enthüllt wurde, dokumentiert die gemeinsame Geschichte und wird am
Istanbuler Bahnhof Sirkeci künftig ihren Bestimmungsort finden.

Eine Reise in ein unbekanntes Land und ein neues Leben - für die
Migranten der ersten Stunde war die Idee der erneuten Zugfahrt nicht
nur eine Würdigung der Vergangenheit, sondern stand symbolisch für
den Aufbruch in eine gemeinsame Zukunft. "Dieses Land hat mir viel
gegeben. Ihm verdanke ich viel Schönes und Neues, das ich vorher
nicht kannte. Ich habe hier viel über das Leben gelernt", so Ahmet
Yetis, der 1966 im Alter von 24 Jahren in München ankam. Mehmet Ali
Zaimoglu ergänzt, dass für seine Identitätsbildung die Begegnung mit
der deutschen Kultur eine positive Rolle gespielt hat. Der 73-jährige
Autor hat seine Migrationsgeschichte in der Biographie "Wenn das
fremde Land zur Heimat wird" niedergeschrieben. "Ich möchte den
zukünftigen Generationen meine Erinnerungen, Träume und Hoffnungen
weitergeben", sagt er.

Mit dem Kulturzug hat die TRT ein einmaliges Projekt ins Leben
gerufen, das die Migrationsgeschichte türkischer "Gastarbeiter" in
Deutschland in einem besonderen Rahmen würdigt. Über die gemeinsame
emotionale Reise in die Vergangenheit hat der Kulturzug gleichzeitig
eine Plattform für Austausch und Begegnung zwischen den beiden
Kulturen geschaffen. Geschichten und Lebenswege der vergangenen 50
Jahre sowie Gespräche über die Zukunft des Miteinanders standen
während der Jubiläumsfahrt und bei den Feierlichkeiten im
Vordergrund. Eine Fotoausstellung mit historischen Bildern in einem
Waggon des TRT-Kulturzugs ließ die Vergangenheit der
deutsch-türkischen Migration im Kulturzug lebendig werden,
thematisierte wichtige Meilensteine der gemeinsamen Geschichte und
zeigte Momentaufnahmen aus der damaligen Zeit.

"Die Zugfahrt von Istanbul nach München verbindet die Türkei und
Deutschland auf eine außergewöhnliche Art und Weise und hinterlässt
wertvolle Eindrücke", so TRT-Generaldirektor Ibrahim Sahin. "Wir
freuen uns sehr, mit dem TRT-Kulturzug den ehrwürdigen historischen
Moment feiern zu können, der die Geschichte unserer beiden Länder
seit 50 Jahren eng miteinander verknüpft."

Der TRT-Kulturzug ist Teil eines umfassenden Sonder- und
Veranstaltungsprogramms, das die TRT zum 50. Jubiläum des
deutsch-türkischen Anwerbeabkommens in diesem Jahr ins Leben gerufen
hat. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk
unter Förderung der Deutschen Bahn und Çaykur realisiert.
Historischer Anlass ist das Anwerbeabkommen zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und der Türkei, das am 30. Oktober 1961 in
Bad Godesberg unterschrieben wurde und den Beginn der türkischen
Einwanderung nach Deutschland markiert. Rund 750.000 türkische
Arbeitskräfte kamen zwischen 1961 und 1973 im Rahmen des Abkommens
nach Deutschland. Die "Gastarbeiter", die nach Deutschland
immigrierten, betraten im Münchener Hauptbahnhof auf dem mittlerweile
historischen Gleis 11 erstmals den Boden ihrer neuen Heimat.

Über TRT

Die Rundfunk- und Fernsehanstalt TRT ist die öffentlich-rechtliche
Rundfunkgesellschaft der Türkei und konstituierendes Mitglied der
European Broadcasting Union (EBU). Die TRT nahm am 1. Mai 1964 ihren
Sendebetrieb auf und sendet inzwischen plattformübergreifend national
wie international. Das Angebot umfasst 14 Fernsehkanäle, 15
Radiostationen sowie die Internetpräsenzen trt.net.tr und
trt-world.com, die in 34 verschiedenen Sprachen abrufbar ist.



Pressekontakt:
Pressekontakt TRT-Kulturzug
dot.communications
Martina Euchenhofer & Claudia von Junker und Bigato
Tel.: +49 (0) 89 530 797 16
E-Mail: c.junker@dot-communications.de


Deutschlandkoordinator der TRT zum 50-jährigen Jubiläum des
deutsch-türkischen Anwerbeabkommens
Dr. Vural Ünlü
E-Mail: vural@uenlue.net


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