(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Gipfel beschließt Euro-Kompromiss Zufrieden, nicht mehr THOMAS SEIM

Geschrieben am 27-10-2011

Bielefeld (ots) - Wir wollen mit den Ergebnissen des Euro-Gipfels
von Brüssel zufrieden sein. Die Märkte reagieren erleichtert. Die
Kurse an den Börsen steigen wieder. Die europäischen Staats- und
Regierungschefs haben sich - wenn auch erst in einer langen
Verhandlungsnacht - krisenfest und lösungsfähig gezeigt. Das alles
ist gut. Es nährt die Hoffnung, dass nach den nicht enden wollenden
Krisendebatten wieder Solidität und Seriosität das politische Handeln
in Europa bestimmen. Man darf fast schon ein wenig optimistisch sein,
dass nun auch der befürchtete Wachstumsdämpfer im kommenden Jahr
vielleicht doch nicht so groß ist, wie uns die
Wirtschaftswissenschaftler - die bei der Vorhersage der Krise
übrigens bereits zweimal grandios danebenlagen - glauben machen
wollen. Also: Mund abwischen, weitermachen, wie Ex-Vizekanzler Franz
Müntefering sagen würde? Das wäre fatal. Wir haben in den vergangenen
Monaten häufig genug einer orientierungslos wirkenden Politik
gegenübergestanden. Man hat nie den Eindruck gewinnen können, dass
unsere Exekutive unter Bundeskanzlerin Merkel das Regierungshandeln
bestimmt. Statt dessen waren es diffuse Märkte. Auch jetzt bleibt als
fader Nachgeschmack, dass nur der Schuldenerlass für ein Land uns vor
einer Katastrophe bewahren konnte. Mancher Kleinschuldner, an den
Rand der Existenz gebracht, fragt sich nicht ganz zu Unrecht, warum
für ihn nicht gelten soll, was für den Schuldenstaat Griechenland
gilt. Kurz: Wir sind in der Krise nicht gut regiert worden. Das wird
auch nicht durch die zutreffenden Befunde relativiert, dass es eine
unbekannt große Krisenherausforderung gab. Oder dadurch, dass
Frankreich, Italien, Spanien schlechter dastehen. Als Fazit bleibt:
Die Überwindung der Krise ist etwas wahrscheinlicher geworden. Damit
wollen wir einstweilen zufrieden sein. Mehr nicht.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

360334

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Euro-Gipfel Bielefeld (ots) - Der Euro ist vorerst gerettet. Und endlich helfen die Banken und Versicherungen mit, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Der Gipfel von Brüssel war gut - für Europa, Griechenland, Deutschland und für Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin und auch Nicolas Sarkozy haben einen hervorragenden Job beim zehnstündigen Verhandlungsmarathon gemacht. Ob ihnen der ganz große Wurf zur dauerhaften Rettung Griechenlands gelungen ist, wird man sehen. Fakt ist aber, dass Europa seine Handlungsfähigkeit bewiesen hat. Der Politik ist mehr...

  • Rheinische Post: Kraftakt für Familie Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz: Am Anfang stand Adenauers Überzeugung, dass sich die Politik nicht um Familien kümmern müsse, weil "die Leute" Kinder doch "von alleine" bekämen. Diese Ansicht war angesichts dramatisch sinkender Geburtenraten längst überholt, als ein Bundeskanzler Gerhard Schröder Familienpolitik immer noch als "Gedöns" abtat. Inzwischen denkt auch er anders. Und auf breiter Front bemüht sich die Politik, mit immer mehr Zuschüssen und Erleichterungen die Lust auf Familie zu steigern. Vergeblich. mehr...

  • Rheinische Post: Großer Wurf Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Birgit Marschall: Fast zwei Jahre nach dem Ausbruch der Schuldenkrise wagen die Euro-Staaten endlich den großen Wurf zur Lösung. Sie zwingen Banken und Versicherungen zum Verzicht auf die Hälfte ihrer Forderungen gegenüber Griechenland, das damit erstmals wieder eine realistische Zukunftsperspektive gewinnt - sofern es diese Chance nutzt und beschlossene Reformen umsetzt. Sie sorgen zugleich dafür, dass der europäische Finanzsektor den Schuldenschnitt verkraftet, indem sie den Banken ultimativ mehr...

  • Rheinische Post: Die Renten steigen wieder Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Eva Quadbeck: Wenn Europas Wirtschaft im kommenden Jahr erlahmt, steigen in Deutschland die Renten. Das ist das Ergebnis solider Rentenpolitik. Die Renten können auch in schwierigen Zeiten steigen, weil die aktuelle Anpassung stets die konjunkturelle Lage des Vorjahres abbildet. Zudem erweist sich das gesetzliche Umlagesystem in Zeiten unsicherer Finanzmärkte als krisenfest. Das ist eine gute Nachricht. Den Rentnern kommt zudem zugute, dass die Politik in den vergangenen 20 Jahren bei der mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Renten Osnabrück (ots) - Der Konjunktur sei Dank An der Sicherheit des Euro zweifeln derzeit viele Menschen, an der Sicherheit ihrer Rente nicht. Denn da gibt es gute Nachrichten und einen angenehmen Geldregen. Von der europaweiten Banken- und Finanzkrise bleiben die Altersbezüge bisher völlig unberührt. Und dass sich rund 20 Millionen Ruheständler im kommenden Jahr über eine satte Rentenerhöhung freuen können, liegt vor allem an der momentan hervorragenden Wirtschaftsentwicklung Deutschlands. Höhere Löhne, mehr Beschäftigte und eine mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht