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Rheinische Post: Kommentar (berichtigt): Gefährlicher Billionen-Hebel

Geschrieben am 24-10-2011

Düsseldorf (ots) - Seit langem rufen die Finanzmärkte in der ihnen
eigenen martialischen Sprache nach der "Bazooka", nach der großen
Abwehrwaffe gegen die Schuldenkrise. Weil Europas Spitzenpolitikern
nach Monaten des Zauderns nichts mehr einfällt und Griechenland der
Pleite näher ist als je zuvor, fahren sie das schwere Geschütz nun
auf: Der Rettungsschirm soll über einen Kredithebel auf mehr als
einer Billion Euro vergrößert werden, wie die Kanzlerin den
Fraktions-Chefs gestern erläuterte. Hat Merkel nicht aus der
Geschichte gelernt? Die Banken haben 2008 die Welt schon einmal in
eine Finanzkrise gestürzt, weil sie biedere Haus-Kredite zu
gewaltigen Investments hebelten. Wie kann man glauben, dass ein Hebel
mit seinen Risiken die Welt jetzt stabiler macht? Hinzu kommen die
Fehlanreize: Alle wissen, dass Europa den Rettungsschirm groß hebelt,
um notfalls Italien retten zu können. Wenn aber die Hilfe schon
steht, warum soll Berlusconi überhaupt noch sparen? Die Standpauke
von Merkel und Sarkozy dürfte ihn kaum beeindruckt haben. Das Gute am
Gipfel ist nur, dass endlich der Schuldenschnitt kommt. Ohne ihn
hätte Hellas gar keine Chance. Nun müssen die Banken rasch einsehen,
dass er auch in ihrem Interesse ist: Bei einem Schuldenschnitt müssen
sie nur einen Teil ihres Geldes abschreiben. Bei einer Pleite Athens
wäre alles weg.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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