(Registrieren)

Rheinische Post: Soziales Glücksspiel

Geschrieben am 21-10-2011

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Ulli Tückmantel:

Mit seinem Hinweis, dass aggressive Werbung für Glücksspiele sich
nicht durch die soziale Verwendung der Gewinne rechtfertigen lässt,
hat das Oberverwaltungsgericht Münster den juristischen Finger in
eine politische Wunde gelegt. Bund, Länder und Sozialverbände haben
sich angewöhnt, ihren Kultur- und Sozialhaushalten Steuergelder zu
entziehen und stattdessen Lottospieler, Loskäufer und Casino-Besucher
zur Kasse zu bitten. Es geht um gewaltige Summen: Allein aus den
Tippscheinen von WestLotto sind im vergangenen Jahr 620 Millionen
Euro an NRW geflossen, das das Geld für Sport, Wohlfahrt, Denkmal-
und Naturschutz sowie Kunst und Kultur ausgab. Von den elf
staatlichen Spielcasinos erhielten die Bundesländer 154 Millionen
Euro. Neben den 66,6 Millionen Euro, die die ARD-Fernsehlotterie
direkt in soziale Projekte steckte, zahlte sie weitere 27 Millionen
Euro Lotteriesteuer direkt in die Staatskasse. Wer so viel Geld an
Glücksspielen verdient, kann kaum glaubwürdig behaupten, sein Monopol
garantiere die Eindämmung der Glücksspielsucht. Wäre dies so, würden
die Lotteriesteuer-Einnahmen deutlich sinken. Doch daran können Bund,
Länder und Sozialverbände in Wahrheit überhaupt kein Interesse haben.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

359279

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Die Rente ist vorläufig sicher Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Birgit Marschall: Trotz der sich zuspitzenden Schuldenkrise im Euro-Raum, trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten und trotz des beginnenden Abschwungs können sich die Rentner in Deutschland auf einen kleinen Zuwachs ihrer Altersbezüge einstellen: Die Renten werden im kommenden Jahr um 1,5 Prozent steigen, haben Experten auf Basis der nun vorliegenden Wachstumsprognose der Bundesregierung errechnet. Das ist nicht viel, aber es ist immerhin ein wenig mehr als in diesem Jahr, in dem die Renten mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar Mittelbayerische Zeitung zu Fotos von getötetem Gaddafi Regensburg (ots) - Es gibt Fragen, bei denen die Entscheidungskategorien richtig und falsch nicht wirklich greifen - bei denen je nach Blickwinkel völlig konträre Entscheidungen genauso richtig wie falsch sein können. Die Frage, ob man die Bilder vom toten Gaddafi zeigen darf, soll oder sogar muss, gehört dazu. In vielen Zeitungen, auch jenseits der kreischenden Boulevards, sind die Fotos des blutverschmierten erschossenen Diktators zu sehen, zum Teil sogar auf den Titelseiten. Es gibt tatsächlich Gründe, die dafür sprechen, sich mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu USA / Konflikte / Irak Osnabrück (ots) - Schmachvolles Ende Ein Kriegsende sieht anders aus. Gewalt beherrscht noch immer viel zu oft die Nachrichten aus dem Irak. Ohnehin ist der Abzug der letzten Amerikaner eine Schlappe. Zwar haben sie den früheren Diktator Saddam Hussein besiegt. Aber das Land gewonnen haben sie nicht, und die Herzen der Iraker noch weniger. Dass Deutschland außen vor blieb, ist Gerhard Schröders großes Verdienst. Schmachvoll nun: Die neuen irakischen Machthaber werfen die letzten US-Soldaten regelrecht raus, verweigern ihnen die mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Finanzen / Gipfel Osnabrück (ots) - Souveränität gefordert statt Zaudern und Zögern Mit Weitblick gilt es, das große Ganze, nämlich Europa, im Auge zu haben und nicht in Klein-Klein zu agieren. Die EU befindet sich derzeit in ihrer größten Krise, Mitgliedstaaten wie Griechenland stehen vor dem Bankrott und können nur durch den gemeinsamen Rettungsschirm gerettet werden. Wie mutet es da an, dass die deutsche Bundeskanzlerin als europäische Spitzenkraft sich die Zustimmung von Fraktionen und Koalition schon fast erbetteln muss? Anstatt mit gestärktem mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Libyen / Gaddafi Osnabrück (ots) - Grenzwertig Muammar al-Gaddafis lebloser Körper, den Kämpfer im Staub der Straße präsentieren. Der blutüberströmte Leichnam in Nahaufnahme, einschließlich des Einschusslochs über der Schläfe. Bilder, die abstoßen, schockieren, Ekel erregen, es aber auf die vorderen Seiten vieler Zeitungen geschafft haben. In der Tat gibt es Argumente, Gaddafis Leiche zu zeigen: Die Fotos sorgen in der nach wie vor unklaren Nachrichtenlage über die Umstände seines Todes für ein gewisses Maß an Sicherheit: Hier ist er, der Tyrann, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht